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35-Jährige wurde ohne Gegenstimme nominiert. Die Gemeinderats-Liste wird von drei Frauen angeführt. 

(ty) Birgit Janecek, die Gattin des Bundestags-Abgeordneten Dieter Janecek, geht für die Grünen ins Rennen um den Bürgermeister-Posten von Wolnzach. Die 35-Jährige wurde am Wochenende ohne Gegenstimme offiziell nominiert. Zudem wurde die Grünen-Liste für die Gemeinderats-Wahl aufgestellt: Sie wird angeführt von drei Frauen. "Ich stehe für ein lebenswertes Wolnzach, auch in Zukunft", sagte Janecek unserer Zeitung. Es seien gute Wege eingeschlagen, doch die müssten entschlossener weitergegangen werden. "Beispielsweise das Fahrrad priorisieren und Gefahren-Stellen abbauen." Sie wolle "eine belebte und verkehrsberuhigte Ortsmitte, in der sich die Menschen treffen und gerne aufhalten".

Birgit Janecek wuchs in Hög in der Gemeinde Reichertshofen auf, ging in Wolnzach aufs Hallertau-Gymnasium, studierte dann Politik-Wissenschaften in Regensburg und arbeitet derzeit als persönliche Referentin für die Landtags-Abgeordnete Sabine Weigand (Grüne) in München. Vor vier Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Wolnzach. "Umweltschutz und eine Verbundenheit mit der Natur haben schon in meiner Kindheit eine große Rolle gespielt", sagt sie über sich selbst und erzählt: "Ständig bin ich durch die Wiesen und Wälder gestreift."

Nach der Geburt ihrer Tochter hat sie nach eigenen Worten erlebt, wie schwierig es sei, als junge Mutter einen anspruchsvollen Job zu finden, und zudem erfahren, "dass es um die Chancengleichheit von Mann und Frau in unserer Gesellschaft noch sehr schlecht steht". Mit ihrer Kandidatur für den Bürgermeister-Posten in Wolnzach will sie offenbar auch diesbezüglich ein Zeichen setzen: "Gerade einmal 20 Prozent Frauen in der bayerischen Kommunalpolitik – das kann doch nicht sein", sagt sie und betont: "Man kann sich jetzt einfach nur darüber aufregen oder versuchen, was ändern." Die Entschlossenheit spiegelt sich in der hiesigen Grünen-Liste für die Gemeinderats-Wahl im März wider. 

Die 14-köpfige Kandidaten-Riege wird von drei Frauen angeführt: Birgit Janecek, Tierärztin Ina Steils und die evangelische Pfarrrerin Kim Kießling. Das genannte 80:20-Verhältnis wolle man gerne zumindest auf 70:30 ändern, sagt Kießling. "Wir glauben, Wolnzach profitiert von unterschiedlichen Blickwinkeln und der Kompetenz der Wolnzacherinnen", betont Steils. Man wolle "Dampf machen beim Klimaschutz, bei einem attraktiven Marktzentrum für die Menschen und bei der Mobilität der Zukunft", proklamiert Janecek. "Wir wollen vernünftige Lösungen umgesetzt wissen. Aber auch mal was ausprobieren, kreativ sein." Wolnzach sollte sich "auf den Weg zur klimaneutralen Kommune machen".

Auf Rang vier der Wolnzacher Grünen-Liste steht der Betriebsrat Stephan Hartmann, der die Kommune "pragmatisch und lösungsorientiert" nicht nur lebenswerter machen wolle, sondern auch für eine nachhaltige wirtschaftliche Aufstellung stehe. Auf Platz fünf folgt die Gosseltshausenerin Andrea Düring, die die Gemeinde für alle Wolnzacher, egal welcher Herkunft, Religion, Alter, Geschlecht und Hautfarbe, attraktiver machen wolle. Listen-Platz sechs belegt der jüngste Kandidat: Torben Degner, den viele vom Basketball kennen. Sein politisches Engagement begründet er insbesondere mit dem Klimaschutz und dem Kampf gegen Rechts.

Karin Sedlmeier, aktiv im Bund Naturschutz, tritt auf Platz sieben an und rangiert damit vor dem Wissenschaftler Hans Geißlinger, dem eine fortschrittliche Politik am Herzen liegt. Aktiv für Grünen-Inhalte einsetzen will sich auch Nadine Hock, bekannt als Inhaberin des hiesigen Tanz-Studios "Saphira", die auf Listen-Platz neun steht. Auf den weiteren Rängen folgen: Frank Bittenbinder, Jenny Nguemakwe Poungom, Eckart Scheere, Andreas Kießling und Markus Kengeter. Bürgermeister-Kandidatin Janecek freut sich jedenfalls über "eine starke Liste" und "ein wunderbares grünes Angebot für unseren Markt". 


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