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Gemeinsames Schreiben von Ingolstadts Oberbürgermeister und IG-Metall sowie den Betriebsrats-Vorsitzenden von Audi und Airbus.

(ty) In einem gemeinsamen Schreiben zur Zukunfts-Sicherung des Industrie-Standortes Ingolstadt wenden sich der Oberbürgermeister der Stadt Ingolstadt sowie die Betriebsrats-Vorsitzenden von Audi und "Airbus Defense and Space" auf Initiative der IG-Metall Ingolstadt an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Der Brief "kann als Weckruf verstanden werden", heißt es in einer Pressemitteilung dazu. Es gehe den Beteiligten darum, die Region Ingolstadt auch für die Zukunft gut aufzustellen. Hierfür seien gemeinschaftliche Anstrengungen notwendig, die nun dringend angepackt werden müssten.

Der Industrie-Standort Ingolstadt stehe mitten in der Transformation. Wie die Unterzeichner des Schreibens herausstellen, werde die Region Ingolstadt als Automobil- und Luftfahrt-Standort besonders von den Auswirkungen betroffen sein. "Die Vertreter von Gewerkschaft, Politik und den Betriebsräten sind sich einig, dass jetzt die richtigen Weichen durch Politik und Wirtschaft gestellt werden müssen, damit auch in Zukunft gute Arbeitsplätze in Ingolstadt gehalten werden können", heißt es in einer heute veröffentlichten Presseerklärung.

"In der Region Ingolstadt stehen wir momentan, was die Arbeitsmarktlage betrifft, noch sehr gut da. Wir dürfen aber nicht den Fehler machen und uns auf unseren Lorbeeren ausruhen. Jetzt müssen die richtigen Investitionen getätigt werden", so Bernhard Stiedl, Erster Bevollmächtigter der IG-Metall Ingolstadt.

Die neu formierte Allianz fordert die Bundesregierung in ihrem Schreiben zum Handeln auf und benennt die aus ihrer Sicht wichtigsten Felder. Neben der von Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Lösel (CSU) geforderten nationalen Technologie-Strategie wird auch das Transformations-Kurzarbeitergeld oder eine andere Förderung, die ähnlich punktgenau die Weiterbeschäftigung und Qualifizierung der Beschäftigten in den Betrieben fördert, angeregt.

"Wir unternehmen gemeinsam größte Anstrengungen, um gute – und vor allem auch fair bezahlte – Arbeitsplätze am Standort zu erhalten und um neue, zukunftsorientierte Arbeitsfelder zu ergänzen", so Lösel. "Wir setzen auf neue Technologien, die bei uns entwickelt werden sollen. Dafür brauchen wir staatliche Förderung und Unterstützung durch die Bundesregierung." Gerade die Mobilitäts-Formen der Zukunft bieten seiner Ansicht nach hervorragende Chancen. "Damit wollen wir garantieren, auch für unsere Kinder und Enkel ein attraktiver Arbeits- und Wohnort zu bleiben", so Lösel.

Der Wandel zur E-Mobilität verlange neues Know-how in den Betrieben sowie infrastrukturelle Maßnahmen im öffentlichen Raum. "Als Projektregion für das autonome Fahren gibt es hier wichtige Felder, die wir berücksichtigen müssen", erklärt Peter Mosch, der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats von Audi.

"Sowohl im Bereich der Weiterbildung und Qualifizierung, der künstlichen Intelligenz als auch in der Sensor-Technik, wie der Bio-Sensorik, der Bio-Robotik oder Fahrzeug-Sensorik können, mit der richtigen Förderung, erhebliche Potenziale genutzt werden." Beispielsweise müsse der Ausbau eines flächendeckenden 5G-Netzes in der Region schnell vorangetrieben werden.

Einen besonderen Schwerpunkt legen die Unterzeichner auf das Thema "Urban Air Mobility". Diese Technologie berge besonderes Potenzial für die Region Ingolstadt und für den gesamten Industrie-Standort Deutschland. "Es ist von großer Bedeutung, hier die bestehende Innovations-Führerschaft bei Airbus in Manching auszubauen", betont der Betriebsrats-Vorsitzende von Airbus in Manching, Thomas Pretzl.

Auch andere europäische Regionen würden mit starken nationalen Subventionen in Stellung gebracht. "Ein europäisches Zentrum zur Urban-Air-Mobility in Ingolstadt und Manching sollte unser gemeinsames Ziel sein", meint Pretzl. "Dafür benötigen wir jetzt die Hilfe der Bundesregierung."

Das Schreiben an die Bundeskanzlerin, das unserer Redaktion vorliegt, schließt mit den Worten: "Als politische und gewerkschaftliche Vertreter der Region sowie als Vertreter der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Raum Ingolstadt ist es unser Ziel, die guten Bedingungen für Unternehmen und Beschäftigte zu erhalten und auszubauen. In einer globalisierten Welt benötigen wir mehr denn je die Unterstützung auf nationaler Ebene. Wir würden uns freuen, wenn Sie, sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, unsere Anliegen unterstützen und in die Arbeit der Bundesregierung einbringen."

Unterzeichnet ist der gemeinsame Brief von Stiedl, Lösel, Mosch und Pretzl. Abdrucke des Schreibens gehen den Angaben zufolge an die Bundesminister Peter Altmaier (Wirtschaft und Energie), Hubertus Heil (Arbeit und Soziales) und Andreas Scheuer (Verkehr und digitale Infrastruktur) sowie an Bundesministerin Anja Karliczek (Bildung und Forschung). 


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