Am Samstag war der Vorstand in Klausur, heute gab es dazu Infos: "Vielerlei bürgerrelevante Themen"
(ty) Von überstürzt kann da wohl keine Rede sein. "Fit für die Zukunft", so lautet die Überschrift einer am heutigen Freitag vom Pfaffenhofener CSU-Kreisverband veröffentlichten Pressemitteilung, in der es um eine Klausur-Tagung des Vorstands geht. Offensichtlich hat es einige Zeit gedauert, bis sich die führenden Christsozialen in der Lage sahen, die Öffentlichkeit darüber in Kenntnis zu setzen, wie fit für die Zukunft sie sich sehen und warum. Denn wie aus einem Facebook-Post des CSU-Kreisvorsitzenden und Landtags-Abgeordneten Karl Straub hervorgeht (siehe Screenshot unten), fand die besagte Zusammenkunft bereits am vergangenen Samstag in Scheyern statt.
"Rund um vielerlei bürgerrelevante Themen zur Kommunalwahl im kommenden Jahr ging es kürzlich bei der Klausur-Tagung des CSU-Kreisvorstands in Scheyern", heißt es jedenfalls in der heute veröffentlichten Pressemitteilung. Landrats-Kandidat Martin Rohrmann aus Pfaffenhofen "stellte dabei mehr als ein Dutzend Aspekte vor, die den Landkreis fit für die Zukunft machen sollen". Als eines der wichtigsten Themen sei bei der Veranstaltung die Wirtschaft ausgemacht worden.
"Nur wenn es uns im Kreis weiterhin finanziell gut geht, kann man sich allerlei Dinge leisten, die ansonsten nicht verwirklicht werden könnten, aber dennoch notwendig sind", so Rohrmann. "Nicht zuletzt dank unserer Arbeit und der dadurch geschaffenen Strukturen wird die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit erhalten und gestärkt." Voraussetzung dafür sei, stets ein offenes Ohr für Bürger, aber auch für die hiesigen Betriebe zu haben.
Die Kreis-CSU, das sei "bei den konstruktiven Gesprächen" deutlich geworden, "wird weiterhin ein Augenmerk auf Unternehmen richten, die einen nachhaltigen Mehrwert generieren und die Zukunft sichern". Dazu sei es notwendig, so Rohrmann, neue Formate wie etwa erforschendes Programmieren, Hackathons genannt, als Entwicklungs-Veranstaltungen zu fördern. Rohrmann habe aber auch gemahnt: "Künftig ist bei all unseren Expansions-Gedanken weitaus mehr auf den Flächenverbrauch zu achten, wir brauchen hier keine Ansammlung von Logistikern."
Gemeinsame Vorgehensweisen zwischen Kreis und den Gemeinden werden aus Sicht der Christsozialen "mehr denn je notwendig sein". Das betreffe auch finanzielle Perspektiven. "Die CSU ist von jeher die Partei der soliden Finanzen, deshalb wird es mit uns nach Möglichkeit keine Investitionen auf Pump geben", verspricht Rohrmann. So solle etwa eine weiterhin niedrige Kreisumlage einer Erhaltung der Investitionskraft der Gemeinden dienen.
Nicht vernachlässigt werden dürfe die Sicherstellung der hausärztlichen, insbesondere aber der Notarzt-Versorgung, so Rohrmann. Er wolle sich unter anderem mit aller Kraft für einen fünften Rettungswagen in der Region engagieren. Daneben solle das Krankenhaus in Pfaffenhofen erhalten und ausgebaut werden: "Dabei dürfen wir keine Angst vor einem defizitären Betrieb haben und es sollte uns durchaus auch 30 Euro pro Person und Jahr aus der Kreisumlage wert sein", sagt er. Kostendeckende Arbeit sei zwar erstrebenswert, doch müssten Defizite auch bei Schulen und Kindergärten akzeptiert werden. Das vor kurzer Zeit von der CSU angestoßene Konzept "Gesundheits-Regionen plus" sei wichtig, "kann jedoch nur ein erster Schritt sein".
Zu neuen Lösungsansätzen und Konzepten müsse es auch beim öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) kommen, meint Landrats-Kandidat Rohrmann – obgleich das bei einem Flächenlandkreis wie Pfaffenhofen nicht einfach sei. "Der bereits im Frühjahr von der CSU initiierte Nahverkehrsplan ist ein Lösungsansatz, den ich in kleinen Schritten umsetzen will", erklärt er.
Dabei werde die Anpassung öffentlicher Verkehrsmittel an den Bedarf der Bürger – und nicht umgekehrt – favorisiert. Günstige und akzeptable Alternativen zum Auto, ohne es gleich abschaffen zu wollen, seien gefragt. Rohrmann schwebe vor, Ideen, wie "Modal-Shift" (Verkehrs-Verlagerungen) oder "Car-Sharing" (Autofahrer teilen sich ein Fahrzeug), jeweils zur kommunalen Region passend aufzugreifen.
"Am Ende, so wurde in der Klausur deutlich", lässt die Kreis-CSU wissen, "sollte möglichst jede Familie im Landkreis, dank entsprechend attraktiver Angebote, mit nur einem Auto auskommen." Passende Gemeinde-Verbindungen mit dem ÖPNV von Süd nach Nord und von Ost nach West seien als Herausforderung zu bewältigen, ohne dabei womöglich Gemeinden gegeneinander auszuspielen. Gefragt sei auch hier die interkommunale Solidarität. Rohrmann ergänzt die angepeilten Bestrebungen mit Hinweisen auf Leihsysteme, betriebliche Mobilitäts-Konzepte oder beispielsweise ein 365-Euro-Ticket.
"Weitere Punkte – immer mit Blick auf Nachhaltigkeit – auf der Agenda" seien gewesen: Bauen und Wohnen, Bildung, Naturschutz, Klima, Energie, Landwirtschaft, Nachhaltigkeit, Freizeit, Erholung, Sport, Abfallwirtschaft, Familien, Kultur, Wasserversorgung und -qualität. Dazu wolle die Kreis-CSU "demnächst jeweils noch weitere Details mitteilen".