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Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Senioren-Union im CSU-Kreisverband legte er dar, was seiner Meinung nach in Politik und Gesellschaft schief läuft. 

(ty) Überraschend viele Mitglieder waren anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Pfaffenhofener Senioren-Union am Donnerstag zur Feierstunde in die CSU-Kreisgeschäftsstelle gekommen. Dabei erinnerte Altlandrat Rudi Engelhard, Vorsitzender der hiesigen Senioren-Union, an den Schweitenkirchener Altbürgermeister Max Elfinger, auf den die Gründung der regionalen CSU-Vorfeldorganisation im November 1999 zurückgeht. Sein Anliegen war war unter anderem, der älteren Generation ein Mitspracherecht zu sichern.

Der langjährige frühere Vorsitzende der Senioren-Union im CSU-Kreisverband Pfaffenhofen, Hans-Joachim Lojewski, stellte mit einer Präsentation den geschichtlichen Werdegang der Senioren-Union vor. Demnach zähle man aktuell 60 Mitglieder und habe über die Jahre hinweg zahlreiche informative und auch unterhaltende Veranstaltungen geboten. "Wir, als die ältere Generation, wollen nicht auf das Abstellgleis geschoben werden", sagte Engelhard.

"Seniorenpolitik ist mehr als Pflegeheime oder Essen auf Rädern!" Deshalb wehre sich die Senioren-Union massiv gegen die Altersdiskriminierung.  Es soll sogar Tierheime geben, die keine Hunde an Über-60-Jährige abgeben, und immer noch schwirrt in so manchen Köpfen, dass man ab einem bestimmten Alter den Führerschein oder Jagdschein abgeben soll", so Engelhard. 

Dabei könne heutzutage ein gesunder, trainierter 70-Jähriger durchaus körperlich leistungsfähiger sein als mancher Jüngling, dessen einziger Sport das Ein- und Ausschalten des Computers sei. "Wir wehren uns auch gegen manche Behauptungen, die ältere Generation würde zulasten der Jüngeren ein angenehmes Leben führen." Das möge für manche öffentliche Bereiche gelten, in denen konsumtive Ausgaben – wie beispielsweise ein ständig erweiterter Personalkörper – mit Schulden bezahlt würden und die Schaffung bleibender Werte vernachlässigt werde.

Ein weiterer Bestandteil der Sozialproblematik sei ein massives Ungleichgewicht in der fiskalischen Behandlung von Erben. "Oft hängt das Lebensglück schon davon ab, ob ich einen Bauplatz erbe oder einen kaufen muss." Wer nicht zur "Generation der goldenen Löffel" gehöre, könne diesen Umstand heute durch persönliche Tüchtigkeit nur selten aufholen.

Auch in der Zukunft werde eine gute gesundheitliche Versorgung von unschätzbarer Bedeutung sein: "Sie muss wohnortnah sein, denn soziale Bindungen sind im Alter für den Heilungsprozess besonders wichtig; deshalb ist die Erhaltung der Ilmtalklinik essenziell." Ebenso sei ein funktionierender Rettungsdienst unabdingbar. Zur Sicherheit gehöre aber auch eine ausreichende finanzielle Altersversorgung.

"Die Niedrig-Zins-Politik ist ein Diebstahl an unserer Altersvorsorge. Man entwertet unser Vorsorgekapital, um die Misswirtschaft in anderen EU-Staaten wie Griechenland oder Italien zu finanzieren." Fehlinvestitionen der öffentlichen Hand verschlängen teilweise Milliarden öffentlicher Gelder und wegen fehlender Finanzmittel würden andererseits Ausgaben im sozialen Bereich nicht genehmigt oder fehlten für andere dringende Maßnahmen.

Weitere wichtige Punkte, die ältere Menschen beträfen, seien: finanzierbarer Wohnraum, soziale Kontaktpflege gegen Alterseinsamkeit, eine funktionierende Mobilität, die auch im ländlichen Raum eine Notwendigkeit ist für die soziale Kontaktpflege und zur Vermeidung der Alterseinsamkeit. Unterstützung, wenn man sich nicht mehr selbst helfen kann, sei für ein Altern in Würde unabdingbar. "Pflegeheime sind die letzte Option." In diesen Zusammenhang gehöre auch eine finanzierbare, dauerhaft zur Verfügung stehende Energieversorgung.

"Was wir ausdrücklich nicht wollen, ist die ständige Bevormundung und die jetzt übliche Zwangserziehung. Statt die Menschen von politischen Zielen, die für die Weiterentwicklung erforderlich sind, zu überzeugen, wird auch noch das Steuersystem für Erziehungsmaßnahmen missbraucht", so Engelhard. "Dieses System wird umso intensiver angewandt, je grüner und roter die Politik ist."

Auf der Strecke blieben dabei die weniger begüterten Menschen. "Wenn etwa acht Bauern im Allgäu ihre Rinder nicht artgerecht halten, sollen 83 Millionen Bundesbürger mit einer höheren Mehrwertsteuer bestraft werden. Kinderärzte fordern eine Zuckersteuer, weil man nicht in der Lage ist, die Eltern von einer gesunden Ernährung ihrer Kinder zu überzeugen." Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) fordere die Aufhebung der Gemeinnützigkeit für Männer-Gesangsvereine. "Das darf so nicht sein."

Selbst die Ermäßigung der Mehrwertsteuer auf Bahntickets von 19 auf sieben Prozent sei Augenwischerei, "denn die Bahn zahlt zwölf Prozent weniger Umsatzsteuer, senkt aber die Preise nicht", kritisierte der Altlandrat. "Heizöl und Sprit sollen mit einer CO2-Abgabe belegt, dafür soll der Strom billiger werden. Da stimmt wieder was nicht, denn die EEG-Abgabe steigt dabei schon wieder." Die ältere Generation sei Hauptleidtragende dieser "Steuer-Eintreibe-Politik". Viele Rentner könnten sich die für eine Umstellung erforderlichen Investitionen nicht leisten.

Die Banken seien bei Kunden ab dem 60. Lebensjahr mit der Kreditvergabe sehr zurückhaltend. "Die notwendige Refinanzierung geht über die mögliche Restlebenserwartung hinaus. Was wir brauchen, sind verlässliche und langfristige Vorgaben, an denen man sich orientieren kann." Politik im Hauruck-Verfahren richte sich auch gegen die ältere Generation. Die Aktionen einer jungen Dame aus Schweden könne nicht zur Ersatzreligion werden, die sorgfältige Planung und Abwägung ersetze.

Engelhard werde sich, wie er in der Feierstunde anmerkte, altersbedingt nicht mehr um ein Kreistags-Mandat bewerben. "Nach 38 Jahren Mandatsausübung für den Landkreis Pfaffenhofen ist das jetzt meine freie Entscheidung, niemand hat mich gedrängt dazu", sagte er. "Im Gegenteil, nicht nur die CSU, auch andere Gruppierungen haben bei mir angefragt, ob ich nicht erneut Interesse am Weitermachen hätte."

Seine Lebensplanung sehe jedoch anders aus, so Engelhard weiter: "Mit dem 70. Geburtstag möchte ich mich aus verschiedenen Bereichen zurückziehen. Das bedeutet nicht, die Arbeit für unsere Heimat zu beenden." Aktive Teilnahme am Leben sei ja auch ohne Mandat möglich, befand er und unterstrich: "Es gibt genug Aufgaben, die wir als Senioren ehrenamtlich übernehmen und übernehmen können."

Bei der Jubiläumsfeier der Senioren-Union ausgezeichnet wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft: Paula Kanzler, Michael Feiner, Lorenz Gmeineder, Ernst Kellnhauser, Nikolaus Ostermeier, Kurt Pfleghar und Wolf-Dieter Pilz.


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