Illegales Zigarettenlager in Großmehring ausgehoben – 19 Objekte durchsucht – Haftbefehl gegen fünf Tatverdächtige – 230 000 unverzollte Zigaretten sichergestellt – 40 000 Euro Bargeld zur Tilgung der Steuerschulden gepfändet
(ty) Zollfahnder haben eine im Raum Ingolstadt agierende Zigaretten-Schmugglerbande zerschlagen, und 230 000 unverzollte und unversteuerte Glimmstängel sichergestellt. Gegen fünf der insgesamt 24 Tatverdächtigen ist mittlerweile Haftbefehl ergangen. Insgesamt waren im Rahmen einer lang vorbereiteten und konzertierten Aktion 19 Objekte durchsucht worden. Die Zigaretten-Verteiler waren den Angaben zufolge im Raum Ingolstadt ansässig. Ein illegales Lager befand sich demnach auf einem Bauernhof in Großmehring. Das teilte das Zollfahndungsamt München mit.
Zugeschlagen haben die Zollfahnder den Angaben zufolge bereits am 22. Januar, öffentlich gemacht wurde der Schlag gegen den Schmugglerring aber erst jetzt. Bei einer lang vorbereiteten Aktion waren 19 Wohnungen, Arbeitsstätten und Lagerräume wegen Verdachts des Handels mit geschmuggelten Zigaretten durchsucht und dabei knapp 230 000 unverzollte und unversteuerte Zigaretten (1150 Stangen) sichergestellt worden. Gegen fünf der insgesamt 24 Tatverdächtigen sei mittlerweile Haftbefehl wegen Flucht- und Verdunklungsgefahr ergangen.
Sichergestellte russische Militärpistole.
„Die im Bereich Ingolstadt ansässigen Zigarettenverteiler übernahmen an vorher abgesprochenen Treffpunkten die Schmuggelware von Lkw-Fahrern“, berichtet das Zollfahndungsamt. „Diese hatten die Zigaretten in der Größenordnung zwischen 200 und 500 Stangen je Transport als Beiladung zur legalen Fracht, wie zum Beispiel Torfballen, von Russland über Lettland in die Europäische Union eingeschmuggelt.“ Das Lager der illegalen Fracht befand sich den Angaben zufolge auf einem bäuerlichen Anwesen in Großmehring. Von dort aus fand die Verteilung mit einem Aufschlag auf den Gestehungspreis von rund vier Euro je Stange an feste Abnehmer im Freundes- und Kollegenkreis statt, wie es weiter heißt.
Außer den Schmuggelzigaretten verschiedener Marken stellten die Ermittler laut Bericht des Zollfahndungsamts in einem durchsuchten Bankschließfach neben einer größeren Summe Bargeld eine russische Militärpistole Kaliber 7,62 Tokarew und Munition sicher, für die keine waffenrechtliche Erlaubnis vorlag.
Dieses Foto der Zollfahnder zeigt Folienbeutel mit Beweismitteln vor unversteuerten Zigaretten.
Von Ermittlungsbeginn Mitte vergangenen Jahres bis zum heutigen Tag belaufe sich der festgestellte Steuerschaden auf mindestens 350 000 Euro, so die Zollbehörde. Zur Tilgung der Steuerschulden pfändeten die Beamten zudem über 40 000 Euro Bargeld bei mehreren Tatverdächtigen.
An dem bis einschließlich vergangenen Donnerstag andauernden Einsatz waren den Angaben zufolge insgesamt 140 Beamte des Zollfahndungsamts München, der Hauptzollämter München und Nürnberg sowie vier Staatsanwälte der Staatsanwaltschaft München II beteiligt. Aufgrund einer besonderen Gefährdungsbeurteilung bei einem der Tatverdächtigen war auch die zolleigene Spezialeinheit ZUZ (Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll) bei den Festnahmen im Einsatz.