Gemeinde errichtet für insgesamt drei Millionen Euro eine barrierefreie Wohnanlage für Senioren. Jetzt erfolgte der symbolische Spatenstich.
(ty) "Der symbolische erste Spatenstich bei großen Baumaßnahmen gehört dazu", findet Ernsgadens Bürgermeister Karl Huber. Deshalb hatte er die Mitglieder des Gemeinderats, die Architekten Sebastian und Georg Gerlsbeck, die Vertreter der ausführenden Baufirma Röss aus Ingolstadt sowie Mitarbeiter der Verwaltung auf die Baustelle an der Graf-Ernest-Straße eingeladen. Dort entsteht für insgesamt rund drei Millionen Euro, inklusive Grundstückskosten, eine barrierefreie Wohnanlage für Senioren – es handelt sich um das größte kommunale Bau-Projekt in der Geschichte der kleinen Gemeinde.
Das Grundstück war längst für den Baustart hergerichtet worden, die Firma ist aktuell schon mit Gründungs- und Keller-Arbeiten beschäftigt. Dass es so rasch geht, ist auch der Witterung zu verdanken. Die Wohnungen sollen bis zum Sommer nächsten Jahres bezugsfertig sein, heißt es aus der Gemeinde-Verwaltung. Auf dem Areal entstehen elf Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen mit Nebenräumen und Außenanlagen. Zum Haus gehört ein gut 60 Quadratmeter großer Aufenthaltsraum, der für gemeinschaftliche Aktivitäten der Bewohner genutzt werden kann. Alle Räume sind barrierefrei erreichbar. Ein Teil der Wohnungen ist auch für Rollstuhlfahrer geeignet, die weiteren sind seniorengerecht ausgestattet.
Bürgermeister Karl Huber erinnerte an die Planungsphase und die "intensiven Diskussionen im Vorfeld". Der Gemeinderat habe sich in vielen Sitzungen mit dem Projekt befasst und sehr gute Entscheidung getroffen. Sehr wertvoll seien dabei die Erfahrungen und das Ergebnis aus dem Planungs-Wettbewerb gewesen. Daraus war das Planungsbüro Gerlsbeck aus Scheyern als Erstplatzierter hervorgegangen. Man sei mit dieser nun gestarteten Baumaßnahme auf dem richtigen Weg, so Huber. "Die überaus große Nachfrage nach den Wohnungen bestätigt uns das."
Bereits jetzt, zum symbolischen ersten Spatenstich, sei die Nachfrage weitaus größer als die Zahl der Wohnungen. "Aus demographischen Gründen werden künftig noch mehr altersgerechte Immobilien gebraucht werden", sagt Huber gegenüber unserer Zeitung. Da der Immobilienmarkt mit dem Angebot bezahlbarer Wohnungen, gerade für Senioren und Familien, gar nicht nachkomme, müssen seiner Ansicht nach hier die Kommunen auch selbst aktiv werden. "Neue Entwicklungen erfordern neue Wege, auch im ländlichen Bereich – manchmal muss man einfach nur machen ", sagt Huber, der für die Bürgerliste den Landrats-Posten erringen will.
Die Entscheidung, das Groß-Projekt einer Senioren-Wohnanlage in Angriff zu nehmen, war dem Gemeinderat durch ein vom Freistaat Bayern ausgelobtes und sehr gut dotiertes kommunales Investitions-Programm erleichtert worden. Die Gemeinde bringt den Angaben zufolge in das Projekt lediglich zehn Prozent Eigenkapital ein: "30 Prozent gewährt der Freistaat Bayern als Zuschuss und 60 Prozent werden als äußerst zinsgünstiges Wohnungsbau-Darlehen zur Verfügung gestellt", fasst der Rathauschef zusammen.
Bauleiter Georg Gerlsbeck zollte dem Bürgermeister und den Gemeinden großes Lob für ihren Initiativgeist. Als kleinste Gemeinde im Landkreis Pfaffenhofen die Senioren-Wohnanlage in Angriff zu nehmen und die Investition zu stemmen, da könne man nur "größten Respekt haben", attestierte er. Gerlsbeck betonte ferner, dass das Grundstück für die Maßnahme im Hinblick auf Lage und Zuschnitt sehr gut geeignet sei. Früher waren hier der Bauhof und das Feuerwehr-Gerätehaus angesiedelt. Beide Einrichtungen hatten aber schon vor einigen Jahren ihre neue Heimat am Rande des Gewerbe-Gebiets gefunden.