Die Arbeitslosenquote kletterte von 1,5 auf 2,1 Prozent. Die Quote für die gesamte Region beträgt aktuell 2,4 Prozent
(ty) "Der Trend, den wir seit einigen Monaten bayernweit beobachten, setzt sich auch zu Jahresbeginn 2020 fort", sagt Johannes Kolb, der Leiter der Agentur für Arbeit in Ingolstadt zur Entwicklung des regionalen Arbeitsmarktes für den Januar. Die Behörde hat heute die aktuellen Daten bekanntgegeben. "Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im zu Ende gehenden Monat ist zum einen saison- und damit witterungsbedingt, hat aber auch strukturelle und konjunkturelle Gründe", erklärt Kolb. "Einige Frühindikatoren, wie die sinkende Arbeitskräfte-Nachfrage, die Verlangsamung der Ausgleichs-Prozesse und ein zunehmender Beratungsbedarf, belegen dies."
In der Region – also im Stadtgebiet Ingolstadt sowie in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen – sind aktuell insgesamt 6972 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Vergleich zum Vormonat entspricht dies einem Anstieg um 1307 Arbeitslose. "Enthalten sind hier vor allem die übliche Winter-Arbeitslosigkeit, darüberhinaus enden viele befristete Arbeitsverhältnisse zum Jahresende", heißt es von der Arbeitsagentur. "Dennoch spielen auch konjunkturelle Aspekte vermehrt eine Rolle." Gegenüber dem Vorjahres-Monat hat sich die Arbeitslosigkeit um 453 Personen erhöht. Dies hat einen spürbaren Anstieg der Arbeitslosenquote zur Folge. Mit 2,4 Prozent (Vorjahres-Monat: 2,3 Prozent, Vormonat: 2,0 Prozent) herrsche volkswirtschaftlich betrachtet aber nach wie vor Vollbeschäftigung im hiesigen Agenturbezirk.
Sorge bereitet Johannes Kolb laut heutiger Mitteilung vor allem der Personenkreis der Über-50-Jährigen: "2620 Personen in dieser Altersgruppe sind aktuell arbeitslos gemeldet, 341 mehr als noch vor Jahresfrist", erklärt er. Trotz zuletzt etwas optimistischerer Experten-Einschätzung zur gesamtwirtschaftlichen Lage stellt der Agenturchef weiterhin Zurückhaltung bei Stellenmeldungen und -besetzungen fest. 593 neue Vakanzen wurden den Vermittlungs-Fachkräften der Agentur für Arbeit Ingolstadt in diesem Januar zur Besetzung neu gemeldet, das sind 173 weniger als ein Jahr zuvor. Der Stellenbestand belief sich zum Ende dieses Monats auf 4167 – das sind 244 weniger als zum Vorjahres-Zeitpunkt.
Der Arbeitsmarkt im Landkreis Pfaffenhofen verzeichnet einen starken saisonalen Anstieg. Die Zahl der arbeitslos Gemeldeten hat sich um 417 Personen auf 1575 erhöht. Gegenüber Januar vergangenen Jahres bedeutet dies ein Plus von 85 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 2,1 Prozent (Vormonat: 1,5 Prozent, Vorjahr: 2,0 Prozent). Das Arbeitsplatz-Angebot umfasst derzeit 1081 offenen Stellen: Das sind 31 weniger als im Vormonat, aber 143 mehr als vor einem Jahr.
Auch im Stadtgebiet von Ingolstadt hat sich die Zahl der arbeitslosen Menschen im Januar erhöht. Sie stieg um 292 Personen auf 2621 (gegenüber Vorjahr plus 28). Dies ergibt eine aktuelle Arbeitslosenquote von 3,2 Prozent (Vormonat: 2,9 Prozent, Januar 2019: 3,2 Prozent). Aktuell gibt es auf der Schanz 1445 unbesetzte Stellen; das sind zehn mehr als im Vormonat, 322 weniger als im Vorjahr.
Im Kreis Neuburg-Schrobenhausen ist die Arbeitslosigkeit im Januar witterungs- und konjunkturbedingt deutlich gestiegen. Zum Ende des Monats wurden 1448 Personen als arbeitslos gezählt, 322 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitslosen um 124. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich spürbar auf 2,5 Prozent (Vormonat: 2,0 Prozent, Vorjahr: 2,3 Prozent). Der Bestand an vakanten Stellen beträgt aktuell 779, was gegenüber dem Vormonat einen Rückgang um 26, gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 156 bedeutet.
Im Landkreis Eichstätt nahm die Zahl der Beschäftigungssuchenden deutlich zu. Zum Ende dieses Monats sind insgesamt 1328 Personen arbeitslos gemeldet, 276 mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs von 216 Arbeitslosen. Die Arbeitslosenquote beträgt zum Stichtag 1,7 Prozent (Vormonat: 1,4 Prozent, Vorjahr: 1,5 Prozent). 862 Arbeitsstellen und damit zwei weniger als im Dezember, allerdings 91 mehr als vor Jahresfrist, sind den Vermittlungs-Fachkräften als vakant gemeldet.