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Hilfe für Heidelerche wirkt: Zahl der Brutpaare im Kreis Pfaffenhofen stieg binnen zehn Jahren von etwa 15 auf jetzt 42.

(ty) In diesen Tagen kehrt sie wieder zurück aus dem Süden, wo sie den Winter verbracht hat – die stark gefährdete Heidelerche. Sie ist erst seit einem Viertel-Jahrhundert in der Holledau zu Hause, wo Naturschutz und Landwirtschaft gemeinsam einiges tun, damit es ihr gut geht. Es war damals eine ornithologische Sensation, als Ende der 1990er-Jahre Experten vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) die Heidelerche in der Holledau entdeckten. "Bis zu diesem Zeitpunkt war in der Region kein einziges Vorkommen bekannt", betont eine Sprecherin des Pfaffenhofener Landratsamts.

Tatsächlich aber hätten sich gerade die landschafts-prägenden Hopfengärten "als äußerst wertvoller Ersatz-Lebensraum für die Heidelerche" herausgestellt. "Mit ihrer Stangenstruktur vermitteln sie den Vögeln im zeitigen Frühjahr offenbar den Eindruck sehr lichter Heidewälder." Die Hopfenstangen seien auch deshalb so wertvoll, weil sie den Vögeln als Sitz- und Singwarten dienen und den für sie so wichtigen ungestörtem Blick über das Revier ermöglichen. Darüber hinaus sehr günstig für die Nahrungssuche sei der zu dieser Zeit im Hopfengarten noch ziemlich offene, lockere Sandboden. Bisweilen baue die Heidelerche hier, in Bodenvegetation versteckt, auch ihr aus Pflanzenmaterialien geflochtenes Nest.

"Als man diese Zusammenhänge erkannt hatte und gleichzeitig offenbar wurde, dass sich der Heidelerchen-Bestand von selbst nicht stabilisieren konnte, entschloss man sich zur gezielten Hilfe", fasst man beim Landratsamt zusammen. Im Jahre 2010 wurde das Bayern-Netz-Natur-Projekt "Heidelerche im nördlichen Landkreis Pfaffenhofen" ins Leben gerufen, das von der Regierung von Oberbayern und dem Landkreis finanziert wird.

"Landwirte, Grundstücks-Eigentümer und Kommunen stellten dankenswerterweise zahlreiche Flächen zur Verfügung, auf denen dann über Jahre eine für die Heidelerche günstige Pflege möglich wurde", heißt es dazu. "Die Maßnahmen werden von den Landwirten selbst oder vom Maschinenring ausgeführt." Finanziert werden die Maßnahmen über die verschiedenen landwirtschaftlichen Förderprogramme des Naturschutzes.

Die aktuellen Untersuchungs-Ergebnisse machen Hoffnung. Die Anzahl der Brutpaare konnte in den zurückliegenden zehn Jahren von ursprünglich zehn bis 15 auf jetzt 42 gesteigert werden, wie jetzt mitgeteilt wurde. "Es handelt sich in Bayern mittlerweile um die größte Population der Heidelerche südlich der Donau", erläutert Brigitte Dirndorfer von der Unteren Naturschutz-Behörde am Landratsamt.

Auch wenn vielleicht noch andere Faktoren eine Rolle spielten, sei das Bayer-Netz-Natur-Projekt, bei dem alle Beteiligten an einem Strang gezogen hätten, der Ausschlag gebende Grund für diesen Erfolg. Die gemeinsame Hilfsaktion habe die Heidelerchen-Bestände soweit gesichert, dass dieser bayernweit vom Aussterben bedrohte Vogel heute wieder in der Holledau dahoam sei.

Doch die Heidelerche brauche auch weiterhin Unterstützung zum Schutz ihrer Brut- und Nahrungs-Habitate. So werde der Landesbund für Vogelschutz fortfahren, die Bestands-Entwicklung der Heidelerche jährlich zu kontrollieren. Für die Pflege und extensive Bewirtschaftung der Heidelerchen-Lebensräume stünden die erforderlichen Fördermittel ebenfalls weiterhin zur Verfügung – auch Grundstücke würden weiterhin gepachtet oder gekauft. 

Wer das Projekt unterstützen möchte, der kann sich ans Landratsamt in Pfaffenhofen wenden. Ansprechpartnerinnen sind Anita Engelniederhammer, Telefon (0 84 41) 27 - 316, oder Brigitte Dirndorfer, Telefon (0 84 41) 27 - 323.


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