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Import-Export-Unternehmer fiel auf Fake-Shop herein: Er bestellte Ware für 160 000 Euro und ging in Vorkasse. Kripo ermittelt und warnt.

(ty) Ein Unternehmer aus dem Kreis Neuburg-Schrobenhausen ist vor dem Hintergrund der Corona-Krise übel betrogen worden. Der Mann fiel auf einen Fake-Shop im Internet herein und orderte Atemschutz-Masken im Wert von 160 000 Euro. Für die Hälfte der fälligen Summe musste er in Vorkasse gehen: Er überwies das Geld nach Portugal. Jetzt sind 80 000 Euro weg und keine Schutzmasken da, die vermeintliche Anbieter-Firma existiert offenbar gar nicht. Die Ingolstädter Kripo ermittelt jetzt in diesem Fall und warnt zugleich einmal mehr vor dubiosen Geschäften. 

Vor wenigen Tagen, so wurde heute bekanntgegeben, habe sich der Betreiber einer Import-Export-Firma aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen bei der Polizei gemeldet. Er war demnach im Rahmen einer Bestellung zum Opfer eines Online-Betrugs geworden. Der geschädigte Firmeninhaber bestellte nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord bereits Anfang dieses Monats über die Internet-Seite einer polnischen Firma Atemschutz-Masken im Gesamtwert von 160 000 Euro. "Es wurde Vorkasse verlangt", berichtet die Polizei.

Nach der Zusendung von Lieferscheinen habe der Geschädigte die Hälfte der Auftrag-Summe auf ein angegebenes portugiesisches Bankkonto überwiesen. In der Folge habe der Auftraggeber aus dem Kreis Neuburg-Schrobenhausen durch eigene Nachforschungen festgestellt, "dass die von ihm beauftragte Firma so nicht existent ist". Laut Polizei besteht der dringende Verdacht, "dass die Daten dieser Firma in betrügerischer Absicht genutzt wurden". Die Ermittlungen wegen schweren Warenbetrugs seien mittlerweile von der Kriminalpolizei in Ingolstadt übernommen worden.

"Fake-Shops sind betrügerisch angelegte günstige Online-Shops, welche im Regelfall nur für wenige Tage online sind und Produkte anbieten", erklärt das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. "Nach einer Zahlung mittels Vorauskasse wird die versprochene Ware nicht geliefert und der Shop verschwindet wieder aus dem Internet." 

Bis vor einiger Zeit seien Fake-Shops vielfach am fehlenden Impressum, an keinen Angaben im Bereich der allgemeinen Geschäftsbedingungen oder an Rechtschreibfehlern vergleichsweise einfach zu erkennen gewesen. Das habe sich allerdings geändert, "da die Betrüger immer professioneller vorgehen und mittlerweile Shops erstellen, die nicht so leicht zu erkennen sind".

Die Polizei rät:

  • Bezahlen Sie nicht mittels Überweisung (Vorauskasse)
  • Seriöse Shops bieten auch einen Bezahlservice oder Möglichkeiten mit Käuferschutz an
  • Überprüfen Sie den Namen des Shops über eine Suchmaschine im Internet (kombinieren Sie auch den Namen des Shops mit den Wörtern "Erfahrungen" oder "Betrug")
  • Der Shop bietet keine Kunden-Hotline? Falls doch: Anrufen und persönliche Abholung anfragen, auch wenn Sie dies nicht beabsichtigen
  • Überprüfen Sie den Namen des Shops über die Internetadresse http://whois.domaintools.com oder https://www.denic.de. Hier können Sie feststellen, auf welchen Domain-Inhaber der Shop registriert ist. Sind hier Adressen im Ausland angegeben und stimmt der Domain-Inhaber nicht mit dem Inhaber im Impressum überein, sollten Sie skeptisch werden.

Sollten Sie bereits Opfer geworden sein, dann rät die Polizei: "Sofern Sie schon Geld überwiesen haben, müssen Sie umgehend Ihre Bank informieren und versuchen, das Geld zurückzufordern. Es ist aber Eile geboten, da erlangte Gelder jederzeit durch die Täter abgehoben werden können. Zeigen Sie den Vorgang umgehend bei einer Polizei-Dienststelle an und bringen Sie hier Unterlagen wie zum Beispiel eine Kaufbestätigung mit."

Hier finden Sie alle bisher veröffentlichten Beiträge über die Corona-Virus-Krise in der Region im Überblick  


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