Nachdem bei einer Trauung in Rennertshofen ein Stromschlag alle Gäste erzittern ließ, soll nun der Pfarrer dafür blechen – Der aber sieht das nicht ein
(ty) Die kleine Gemeinde Rennertshofen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist immer für ein paar Schlagzeilen gut. Und speziell die Rennertshofener Kirche. Ob nun gerade ein Polizist seine Allerliebste während des Gottesdienstes auf der Empore beglückt oder wie im jetzt wieder aktuell werdenden Fall eine ganze Hochzeitsgesellschaft während der kirchlichen Feier einen Stromschlag bekommt. Genau für dieses Ereignis soll nun der Pfarrer gerade stehen. Und bezahlen. Das allerdings hat er nicht vor und riskiert damit eine Verhandlung vor Gericht.
Dieser Fall hatte sich im Juni 2013 zugetragen. Als sich während der Hochzeitsfeier auf Wunsch des Priesters alle Hochzeitsgäste an der Hand nahmen, um den Segen zu empfangen, ging ein Stromschlag durch die Reihen. Einige der Gäste mussten sich daraufhin in ärztliche Behandlung begeben, einer wurde gar ohnmächtig. Fehler in der elektrischen Anlage waren damals von einem Gutachter als Grund für das Unglück ausgemacht worden.
Der „Schuldige“ ist für die Justiz auch ausgemacht. Pfarrer Georg Guggemos. Ungeachtet der Tatsache, ob der Priester um die etwa desolate elektrische Verkabelung wusste, ist er nach Ansicht der Staatsanwaltschaft als Hausherr verantwortlich für die Massen-Körperverletzung, die auch schlimmer hätte enden können, wären beispielsweise herzkranke Menschen unter den Hochzeitsgästen gewesen. Pfarrer Guggemos ist deswegen jetzt von der Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl ins Haus geflattert. Und darin steht, dass er zwei Monatsgehälter als Strafe abdrücken soll.
Der Pfarrer hat indes laut Informationen der Neuburger Rundschau bereits Widerspruch gegen den Strafbefehl eingelegt, weil es sich um einen technischen Defekt gehandelt habe. „Dieser Strafbefehl ist einfach aus der Luft gegriffen. Ich werde das auf jeden Fall nicht akzeptieren“, sagte er der Neuburger Rundschau.
Die Widerspruch von Pfarrer Guggemos wird nun wohl in einem Gerichtsverfahren enden, bei dem der Priester auf der Anklagebank sitzen wird.