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Zum April gestiegen: 12,55 Euro pro Stunde ist das neue Minimum für die rund 1770 Bauarbeiter im Kreis Pfaffenhofen.

(ty) Auch für die rund 1770 Bauarbeiter im Landkreis Pfaffenhofen gilt eine neue Lohnuntergrenze. Keiner, der in der Branche arbeite, dürfe weniger als 12,55 Euro pro Stunde verdienen – 35 Cent mehr als bisher. Das mache ein Plus von rund 60 Euro am Monatsende. Wer als Geselle oder angelernte Kraft fachliches Know-How mitbringe, der habe sogar Anspruch auf 15,40 Euro – plus 20 Cent. Darauf weist die Industrie-Gewerkschaft "Bauen, Agrar, Umwelt" (IG BAU) hin und rät den betroffenen Beschäftigen deshalb, ihren jüngsten Lohnzettel zu prüfen.

Denn: "Das Plus muss bereits mit der April-Abrechnung auf dem Konto sein. Und alle 142 Baufirmen im Kreis Pfaffenhofen müssen dieses Lohn-Minimum zahlen", sagt IG-BAU-Bezirkschef Michael Müller. Messlatte für gelernte Betonbauer, Zimmerer und Fliesenleger sei jedoch der Tariflohn, so der Gewerkschafter. Der liege bei aktuell 20,63 Euro pro Stunde. "Handwerker sind extrem gefragt – sogar in Zeiten von Corona", weiß Müller. "Bauarbeiter müssen wissen, was ihre Arbeit wert ist. Jeder hat eine anständige Bezahlung verdient. Gerade in Kleinbetrieben wird das vom Chef schon mal gern vergessen."

 

"Anspruch auf den Tariflohn haben Gewerkschafts-Mitglieder, deren Firma Mitglied im Arbeitgeber-Verband ist", erklärt die IG BAU. Nach Angaben von Bauindustrie und -handwerk habe die Branche im vergangenen Jahr einen Rekord-Umsatz von bundesweit knapp 140 Milliarden Euro verbucht. Mit einem Plus von vier Prozent gelte die Branche als eine zentrale Säule der Konjunktur – während die gesamte Wirtschaft nur um 0,6 Prozent zugelegt habe. "Hier sollte sich kein Bauarbeiter unter Wert verkaufen", unterstreicht Müller.


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