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Vor dem Hintergrund gesetzlicher Änderungen suchen die Gemeinden im Landkreis nach einer gemeinsamen, wirtschaftlichen und ökologischen Lösung.

(ty) Durch gesetzliche Änderungen sei eine landwirtschaftliche Nutzung von Klärschlamm nur noch eingeschränkt möglich, heißt es aus dem Pfaffenhofener Landratsamt. Zudem seien die Kosten für eine externe Verwertung deutlich angestiegen. Die Gemeinden im Kreis hatten sich daher zusammengetan und ein gemeinsames Konzept erarbeiten lassen, um eine gemeinsame, mittel- und langfristig gesicherte, wirtschaftliche und umweltfreundliche Lösung im Hinblick auf die Verwertung des Klärschlamms zu erhalten.

 

Die Erstellung dieser interkommunalen Studie sei von Doris Rottler von der Fachstelle "Energie und Klimaschutz" am Landratsamt koordiniert worden. Für die Erstellung des interkommunalen Teil-Energienutzungsplans zur Klärschlamm-Verwertung erhalten die Kommunen laut Landratsamt einen Zuschuss in Höhe von 70 Prozent vom bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.

Im Rahmen einer so genannten Szenarien-Analyse wurden laut heutiger Mitteilung der Kreisbehörde dabei "Möglichkeiten für die künftige energetische Verwertung von Klärschlamm betrachtet". In dem jetzt vorliegenden "Teil-Energienutzungsplan" seien fünf gemeinde-übergreifende Szenarien erstellt sowie auf Umsetzbarkeit, Wirtschaftlichkeit und ökologische Auswirkungen untersucht worden. "Die Szenarien basieren auf fundierten Daten-Erhebungen in Verbindung mit Vor-Ort-Terminen in den kommunalen Klärwerken", heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung aus dem Landratsamt.

Grundlage aller Szenarien sei das allgemeine Entwässerungs-Konzept; dazu sei eine Entwässerungs-Struktur definiert und die Bildung von Entwässerungs-Clustern, welche Zusammenschlüsse über die Gemeinde-Grenzen hinaus abbilden, angeregt worden. Hier könne bereits 95 Prozent des gesamten Klärschlamms entwässert werden.

In Szenario 1 werde die Entsorgung des entwässerten Klärschlammes in einer thermischen Verwertungs-Anlage außerhalb des Landkreises dargestellt. "Vorzugsweise sollte eine Verwertung mit anschließender Phosphor-Rückgewinnung gewählt werden", so die Behörde. Der Vorteil an diesem Szenario seien die geringen Investitions-Kosten. Demgegenüber stünden allerdings hohe Entsorgungs-Kosten sowie eine erhöhte CO2-Belastung durch die Transportfahrten.

In den Szenarien 2a und 2b liege der Schwerpunkt auf der Klärschlamm-Trocknung, indem bislang freie Abwärmequellen genutzt werden. Dafür sei die Trocknung an drei Biogas-Anlagen und einem Biomasse-Heizkraftwerk untersucht worden. "Die verfügbare Wärme der Biogas-Betriebe reicht aktuell nicht zur Trocknung der gesamten Klärschlamm-Menge aus", heißt es dazu. Mit der Abwärme des Heizkraftwerks könne die gesamte Klärschlamm-Menge "voraussichtlich nur dann getrocknet werden, wenn zusätzliche Wärme aus dem Fernwärme-Betrieb bezogen wird".

In den Szenarien 3a und 3b werde die zentrale, thermische Verwertung "in Form einer Klärschlamm-Monoverbrennung" untersucht. Hierbei werde zwischen der Verwertung auf Landkreis-Ebene sowie im Verbund mit weiteren Landkreisen und Kommunen unterschieden. "Standorte zur Errichtung dieser Anlage sollten vorzugsweise in Industrie- beziehungsweise Gewerbe-Gebieten gewählt werden."

"Aus wirtschaftlicher Sicht ist die thermische Verwertung auf Landkreis-Ebene oder im Verbund anzustreben", teilte das Landratsamt mit. Die aktuelle Marktsituation zeige, dass vor allem Monoverbrennungs-Anlagen, welche im Verbund betrieben würden, "aus ökologischer und ökonomischer Sicht signifikante Vorteile gegenüber den aktuellen Entsorgungswegen mit sich bringen".

"Die Gemeinden des Landkreises haben bereits signalisiert, basierend auf den Erkenntnissen des interkommunalen Klärschlamm-Konzepts die weitere Umsetzung einer gemeinsamen Klärschlamm-Verwertung in Form eines Ressourcen-Effizienz-Netzwerks fortzuführen", erklärt Rottler. Im Rahmen dieses Netzwerkes solle darüber hinaus die langfristig gesicherte Verwertung des Klärschlamms verfolgt werden. Parallel dazu sollten Verwertungs-Konzepte in umliegenden Landkreisen oder Zweckverbänden geprüft werden.


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