Rückbau des Stellwerks schafft Platz für ein weiteres Gleis. Umfangreiche Baumaßnahmen nehmen Fahrt auf.
(ty) Nachdem die Erdarbeiten um das Pfaffenhofener Bahnhofs-Gelände bereits vor rund zwei Wochen gestartet waren, haben nun am heutigen Morgen mit dem Rückbau des Stellwerks am ehemaligen Bahnübergang Hettenshausen-Reisgang auch die ersten Abbruch-Arbeiten begonnen. "Der Abbruch erfolgte planmäßig, sodass der Zugverkehr nicht beeinträchtig wurde", teilte das Pfaffenhofener Bauunternehmen Hechinger mit, das hier auch mit einem Bagger im Einsatz war. Das Stellwerk befand sich dort, wo künftig eine neue Gleis-Trasse entstehen soll.
Wegen der umfangreichen Maßnahmen fallen bis auf weiteres etliche Parkplätze an der Bundesstraße B13 zwischen Pfaffenhofen und Reisgang weg. Diese waren vor allem bei Bahn-Pendlern sehr gefragt. "Diese Situation wird voraussichtlich das ganze Jahr über bestehen bleiben, da nach der Verlegung des Bahnsteigs ein zusätzlicher Bahnsteig-Zugang und die Lärmschutzwände gebaut werden müssen", hatte die Stadtverwaltung bereits vorab wissen lassen. "Die entfallenden Parkplätze werden dauerhaft als Baufeld beziehungsweise Lagerfläche für die Baustelle der Deutschen Bahn benötigt."
Der Bahnhof von Pfaffenhofen ist laut Deutscher Bahn ein Teil des Gesamtprojekts Nürnberg – Ingolstadt – München und wird modernisiert. Unter anderem werde das Relais-Stellwerk durch ein elektronisches Stellwerk ersetzt. Damit könne der Instandhaltungs-Aufwand der Infrastruktur minimiert sowie die Strecken leistungsfähiger und wirtschaftlicher betrieben werden.
Im Rahmen des Projekts werde hinter dem derzeitigen Bahnsteig 1 (Richtung München) ein neuer Bahnsteig errichtet, inklusive Dach und neuer Beleuchtung. Dadurch werde Platz für ein zusätzliches, viertes Gleis geschaffen. Der Bahnhof erhalte damit zwei durchgehende Hauptgleise und je Richtung ein Bahnsteig-Gleis, das für Zugüberholungen genutzt werden könne.
Am bisherigen Bahnsteig 3 (Richtung Ingolstadt) werden nach Angaben der Deutschen Bahn zusätzliche Treppenzugänge zur Park&Ride-Anlage sowie eine weitere Rampe südlich der Schrobenhausener Straße geschaffen. Dadurch werde der barrierefreie Zugang verbessert, da der Umweg über die Rampe nördlich der Schrobenhausener Straße entfalle. Eine neue Treppe am südlichen Ende des Bahnsteigs 1 ermögliche künftig einen kürzeren Zugang zur Park&Ride-Anlage neben dem "Stockerhof".
"Die vorhandenen Mittelbahnsteige werden nicht mehr benötigt und zurückgebaut", erklärt die Bahn. Weiterhin wird die Ortsgüter-Anlage, die derzeit hauptsächlich zum Verladen von Getreide genutzt werde, angepasst sowie mit neuen Gleisen und Weichen ausgestattet.
Für die Bauarbeiten werden laut Schilderung der Deutschen Bahn nördlich des Bahnhofes, etwa 600 Meter südlich von Förnbach, zwei Weichen eingebaut. "Dadurch können die Auswirkungen des Baubetriebes auf den Zugverkehr verringert werden", so die Bahn.
Zudem werde im Bereich Pfaffenhofen der Lärmschutz verbessert. Auf der westlichen Seite der Bahntrasse werde die Lärmschutzwand von der Dr.-Wirzmüller-Straße bis zur Weiherer Straße vervollständigt. Auf der östlichen Seite werde eine Lärmschutzwand vom Bahnsteig-Ende bis zur Weiherer Straße errichtet.