Täter geben sich am Telefon als Bank-Mitarbeiter aus, um ihre Opfer um deren Geld zu erleichtern. Polizei gibt Präventions-Hinweise.
(ty) Bei der Erdinger Kriminalpolizei sind in letzter Zeit mehrere Anzeigen wegen betrügerischer Telefon-Anrufe eingegangen. Die Täter geben sich als Bank-Mitarbeiter aus und wollen die Opfer um Geld bringen. Laut heutiger Mitteilung ist zum Beispiel ein 70-jähriger Rentner aus dem Landkreis Freising um 4600 Euro betrogen worden, eine Familie wurde um 5800 Euro erleichtert. Das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord warnt vor dieser perfiden, kriminellen Masche und gibt konkrete Hinweise zur Prävention.
"Die Täter rufen bei den Geschädigten an, geben sich als Mitarbeiter der jeweiligen Bank aus und behaupten, die persönlichen Daten der Kunden abgleichen zu müssen", berichtet ein Polizei-Sprecher. Als Gründe hierfür werden seinen Worten zufolge beispielsweise ein Wechsel des Sachbearbeiters oder ein Server-Umzug vorgegaukelt.
Auffallend sei, dass die Täter viele persönliche Daten der Angerufenen – wie zum Beispiel Name und Geburtsdatum, aber auch Kontonummer oder andere Details zum Vertragsverhältnis mit deren Hausbank – bereits kennen und sich diese im Laufe des Gesprächs bestätigen lassen.
"Durch die Nennung möglichst vieler personenbezogener Daten soll offensichtlich ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden", heißt es von der Kripo. Zudem werde von den Betrügern damit argumentiert, dass ein persönlicher Termin vor dem Hintergrund der Corona-Krise wegen geltender Kontakt-Beschränkungen nicht erfolgen könne. Im Gesprächs-Verlauf erfrage der Täter dann geschickt die ihm noch fehlenden Daten, dies könnten zum Beispiel die letzten Ziffern der Kontonummer beziehungsweise IBAN sein – oder der Betrüger bitte um Übermittlung einer so genannten TAN zur Verifizierung.
"Während oder nach Beendigung des Gesprächs werden dann in Betrugs-Absicht Überweisungen vom Konto des Geschädigten zum Beispiel per Telefon- oder Online-Überweisung veranlasst", berichtet die Polizei. Die Täter agieren nach Erkenntnissen der Ermittler aus professionellen Call-Centern im Ausland. Betroffen sein können laut aktueller Mitteilung der Kripo Kunden aller Geldhäuser, deren Daten aus dem Internet abgefangen werden. "Insbesondere im Darknet existiert ein florierender Handel mit personenbezogenen Daten aus unterschiedlichsten Quellen."
Tipps der Polizei:
- Prüfen Sie grundsätzlich, bei wem und wofür Sie Ihre persönlichen Daten angeben. Dies gilt sowohl für Bestellungen oder Registrierungen im Internet als auch an der Haustür oder in der Fußgängerzone, wenn zum Beispiel für Gewinnspiele oder Abos geworben wird.
- Sollten Sie Zweifel an der Seriosität des Gesprächspartners haben, lassen Sie sich Namen und Telefonnummer geben, um zurückzurufen, oder legen Sie vorsichtshalber auf. Überprüfen Sie vor dem Rückruf die Telefonnummer, zum Beispiel auf der Internetseite der Bank, über die Auskunft oder im Telefonbuch.
- Beachten Sie: Bank-Mitarbeiter werden Sie nie nach ihrer kompletten PIN oder TAN fragen.
- Lassen Sie sich nicht von Boni oder Prämien locken.
- Halten Sie Ihre Sicherheits-Software stets auf einem aktuellen Stand und informieren Sie sich regelmäßig über Gefahren.