Laut Untersuchungen kam das seit 18 Jahren vermisste Pärchen aus Ingolstadt "durch massive Gewalt-Einwirkung zu Tode".
(ty) Im Gemeinde-Bereich von Kipfenberg (Kreis Eichstätt) waren bekanntlich in einem Waldstück skelettierte Leichenteile entdeckt worden. Nach aufwändigen Untersuchungen hatte die Polizei bereits gemeldet, dass es sich um die sterblichen Überreste einer Frau und eines Mannes handelt. Das Pärchen aus dem Raum Ingolstadt sei seit dem Jahr 2002 vermisst gewesen. Heute erklärte das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord, dass die beiden "durch massive Gewalt-Einwirkung" ums Leben gekommen seien. Es wird wegen zweifachen Mordes ermittelt.
Nach dem Fund der sterblichen Überreste menschlichen Ursprungs hatten weitere Ermittlungen der Ingolstädter Kripo sowie rechtsmedizinische Untersuchungen die Gewissheit erbracht, dass es sich um die Skelette eines seit 18 Jahren vermissten Pärchens aus Ingolstadt handelt.
Das Ergebnis der Untersuchung der aufgefundenen Knochenteile durch Experten des Instituts für Rechtsmedizin aus München liege nun vor, teilte die Polizei heute mit. "Demnach kamen beide Personen durch massive Gewalt-Einwirkung zu Tode", meldet das Polizeipräsidium.
"In die Ermittlungen wegen zweifachen Mordes, die unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Ingolstadt geführt werden, fließen neben diesen neuen Untersuchungs-Ergebnissen auch die Erkenntnisse mit ein, die seit dem Verschwinden des Pärchens gewonnen werden konnten", heißt es weiter.
"Nach der Auffindung der Leichen können nun Hinweise und Ermittlungs-Ergebnisse aus der Vergangenheit neu bewertet und zugeordnet werden", so ein Sprecher. "Derzeit arbeiten rund zehn Beamte der Kripo Ingolstadt an der Aufklärung dieses Falls." Hinweise werden unter der Telefonnummer (08 41) 93 43 - 0 entgegengenommen.
Am Nachmittag des 2. Mai hatte ein Spaziergänger in einem Waldstück im Birktal, im Gemeinde-Bereich von Kipfenberg, einen skelettierten menschlichen Schädel sowie weitere Knochen gefunden. "Nach ersten polizeilichen Sicherungs-Maßnahmen folgte für die Kripo Ingolstadt ein mehrere Wochen andauernder Prozess zur Ausgrabung, Bergung und rechtsmedizinischen Untersuchung der menschlichen Überreste", hatte ein Polizei-Sprecher am 8. Juni in einer ersten offiziellen Mitteilung erklärt.
Im Rahmen der von den Beamten der Ingolstädter Kripo in Handarbeit durchgeführten Grabungen seien dann ein zweiter Schädel sowie weitere Knochen gesichert worden. Das Erdreich sei in einer Halle zerkleinert und gesiebt worden. Hierbei seien Zähne sowie weitere Knochenteile gesichert worden. Dem Institut für Rechtsmedizin sei es im Anschluss gelungen, "zunächst festzustellen, dass es sich um ein weibliches und ein männliches Skelett handelt".
"Im Rahmen weiterer aufwändiger Untersuchungen konnte DNA-Material aus den Knochen gesichert werden", schilderte das Polizeipräsidium. Das Ergebnis der Untersuchungen der Rechtsmedizin sei gewesen, dass es sich bei den aufgefundenen Leichen um ein seit dem Jahre 2002 vermisstes Pärchen handle. Damals, also vor 18 Jahren, habe ein Verwandter Vermissten-Anzeige bei der Polizei in Ingolstadt erstattet, weil das Pärchen nicht erreichbar gewesen sei.
In Abstimmung mit der zuständigen Staatsanwaltschaft aus Ingolstadt hat die Kripo bereits eine Ermittlungsgruppe "EG Birktal" eingerichtet. "Ziel der nun erneut angelaufenen Ermittlungen ist es, in enger Kooperation mit der Rechtsmedizin und aufbauend auf damaligen Erkenntnissen, die tatsächlichen Umstände des Todes der nun aufgefundenen Vermissten aufzudecken", hatte die Polizei vor einigen Tagen zusammengefasst. Nun wird wegen zweifachen Mordes ermittelt.