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Landtags-Abgeordnete informierten sich in der Gemeinde Wolnzach, unter anderem im Betrieb der früheren Hopfenkönigin Katharina Maier.

(ty) Eine Abordnung von Mitgliedern des bayerischen Landtags hatte sich am Dienstag auf Initiative der Abgeordneten Petra Högl aus Kelheim und des "Verbands Deutscher Hopfenpflanzer" zu einer Informationsfahrt getroffen, um sich über die aktuelle Lage im Hopfenanbau zu informieren. Zum Auftakt waren die Politiker aus dem CSU-Arbeitskreis "Ernährung, Landwirtschaft und Forsten" bei der Landwirtschafts-Meisterin Katharina Maier zum Betriebsrundgang und zu einer Exkursion in einen Hopfengarten in Wolnzach-Eschelbach eingeladen. Hier erhielten Friedrich Mayer, Ministerialdirigent im bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, sowie die Abgeordneten Petra Högl, Petra Loibl, Martin Schöffel und Karl Straub von der ehemaligen Hopfenkönigin einen Einblick in die derzeitige Entwicklungen und Herausforderungen für Hopfenpflanzer.

Dabei habe Maier auch die zusätzlichen finanziellen Belastungen der Hopfenbauern durch den Wegfall vieler ausländischer Saisonarbeiter angesprochen, die durch den Corona-Lockdown im Frühjahr entstanden seien. Vor allem drücke sie jedoch der Schuh beim integrierten Pflanzenschutz, durch den zunehmenden Wegfall dringend benötigter Pflanzenschutz-Mittel, um die Hopfenqualität auch in Zukunft zu erhalten.

Im Anschluss ging es dann in das Haus des Hopfens nach Wolnzach, wo ein intensiver Austausch zwischen den Mitgliedern des Landtags, der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, den Verantwortlichen der HVG und des Hopfenpflanzer-Verbandes stattgefunden habe, heißt es in einer Pressemitteilung des "Verbands Deutscher Hopfenpflanzer"

"Dabei kamen unter anderem Themen wie die Entwicklung der Hopfenanbaufläche, die notwendige Bewässerung der Hopfengärten sowie die Herausforderungen in Sachen Pflanzenschutz und Düngeverordnung zur Sprache." Die personelle Verstärkung des Unterrichts an der Hopfenbauschule in Pfaffenhofen sei ein weiteres wichtiges Thema gewesen.

Adi Schapfl, Präsident des Hopfenpflanzer-Verbandes habe den Abgeordneten das anlaufende deutschlandweite Monitoring des "Citrus Bark Cracking Viroid" erläutert und es als wertvolles Werkzeug der Vorbeugung bezeichnet. Otmar Weingarten, Geschäftsführer des Verbandes, habe darauf hingewiesen, dass es in Slowenien – dem am meisten vom Zitrusvirus betroffenen Land – bereits Entschädigungs-Regelungen für Hopfenpflanzer gebe und man ähnliche Lösungen auch für Deutschland erwarte, wenn das Zitrusvirus hier vermehrt auftreten sollte.

Ein strukturelles Problem bei der Aus- und Weiterbildung von Landwirten habe Johann Portner, Leiter des Bereichs Hopfenbau und Produktionstechnik bei der Landesanstalt für Landwirtschaft, beschrieben. Man beobachte, dass sich die landwirtschaftlichen Betriebe gerade in der Hallertau immer weiter spezialisierten, es aber nur wenige darauf ausgelegte Aus- und Weiterbildungs-Angebote für Hopfenpflanzer gebe.

Friedrich Mayer habe auch in seiner Funktion als Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Hopfenforschung seine Unterstützung für die Belange der Hopfenpflanzer zugesichert und sich gleichzeitig dafür ausgesprochen, mit eigenen Messungen genauere Daten zum Zustand des Grundwassers in der Hallertau zu bekommen, um sich so eine bessere Position für die anstehenden Diskussionen in Sachen Binnendifferenzierung der "roten Gebiete" zu verschaffen.

Petra Högl, Mitglied des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, wolle sich verstärkt dafür einsetzen, dass sich die Ausbildungs-Situation, insbesondere junger Hopfenpflanzer, verbessere. "Am Ende des Tages äußerten sich alle Teilnehmer der Informationsfahrt positiv über die Veranstaltung und betonten, dass diese Form des Dialoges insbesondere in einem Jahr ohne Hopfenrundfahrt unbedingt fortgesetzt werden sollte", fasst der "Verbands Deutscher Hopfenpflanzer" zusammen. Fazit des hiesigen Abgeordneten Karl Straub: "Das komplexe Zusammenspiel von Landwirtschaft, Gesellschaft und Politik muss im Interesse der Natur weiterhin intensiv gepflegt, der Zusammenhalt gefördert werden."


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