Den Opfern wird suggeriert, dass bei den vermeintlichen Geld-Anlagen kaum Risiko besteht und hohe Renditen bereits nach kurzer Zeit eintreten.
(ty) Aufgrund einer Reihe von Betrugsfällen im Zusammenhang mit vermeintlichen Geldanlagen in binäre Optionen, Krypto-Währungen und ähnliche Finanz-Produkte, warnt die Kripo vor solchen Angeboten, wenn diese im Internet offeriert werden. In einem aktuellen Fall wurde ein 63-Jähriger aus dem Landkreis Pfaffenhofen um einen fünfstelligen Euro-Betrag gebracht. Allein im Mai wurden laut Polizei in der Region sieben Fälle bekannt, bei denen insgesamt ein Schaden von mehr als einer halben Million Euro entstanden ist.
Nachdem der 63-Jährige aus dem Kreis Pfaffenhofen laut Polizei zunächst im Dezember vergangenen Jahres einen dreistelligen Euro-Betrag über eine Online-Trading-Plattform auf ein ausländisches Konto überwiesen hatte, wurde ihm bereits am nächsten Tag ein Zugewinn in Höhe von rund 150 Euro suggeriert. In der Folge habe der arglose Mann einen fünfstelligen Euro-Betrag überwiesen, der sich dann – so wurde dem Mann vorgegaukelt – binnen Monaten verdoppelt haben soll. Als er sich den Betrag dann auszahlen lassen wollte, sei plötzlich keine Kontakt-Aufnahme mehr zu den "Brokern" möglich gewesen.
"Die Täter gehen bei der Betrugs-Masche immer gleich vor", erklärt eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord. Sie stellen demnach Internet-Seiten online, die häufig auch durch teure und professionelle Werbe-Anzeigen auf Online-Seiten und in den sozialen Medien beworben werden und so den Eindruck von seriösen Handels-Plattformen vermitteln. "Den Anlegern suggerieren sie, dass bei den Transaktionen kaum Risiko bestehe und eine hohe Rendite bereits nach kurzer Zeit eintreten werde." Durch die offerierten hohen Gewinnspannen, ließen sich viele Opfer zunächst zu kleineren Geldüberweisungen sowie nach suggerierten virtuell hohen Gewinnen oft auch zur Transaktion von höheren Beträgen verleiten.
"Tatsächlich werden die überwiesenen Geldbeträge aber nicht für eine derartige Anlage verwendet und sind für die Anleger vollumfänglich verloren", so die Polizei-Sprecherin. Auf den betrügerischen Internet-Plattformen werden ihren Worten zufolge von den Tätern unter anderem Anlage-Produkte wie Aktien, binäre Optionen, Devisen und Krypto-Währungen zum Handel angeboten, welche alle keinen realen Hintergrund haben. Die Vorgehensweise der Betrüger sei damit vergleichbar mit so genannten Fake-Shops, in denen nicht existente Waren feilgeboten werden.
Die Kriminalpolizei-Inspektionen in Ingolstadt, Fürstenfeldbruck und Erding haben in ihren Zuständigkeits-Bereichen laut heutiger Mitteilung des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord allein im Mai dieses Jahres sieben Fälle von solchem "Cybertrading" registriert. Dabei sei den Opfern ein Gesamtschaden in Höhe von mehr als 500 000 Euro entstanden. Die Ermittler aus den zuständigen Fachkommissariaten schließen allerdings nicht aus, dass es noch weitere Fälle gibt, die von den Geschädigten gar nicht angezeigt worden sind.
Tipps der Kripo:
- Seien Sie misstrauisch bei Angeboten im Internet, die hohe Gewinne mit Geldanlage versprechen!
- Bevor Sie Geld über Internet-Plattformen anlegen, informieren Sie sich über unabhängige Quellen, vor allem im Hinblick auf die Seriosität der Anbieter und das angebotene Produkt!
- Informationsquellen hierfür können zum Beispiel die Verbraucher-Zentralen (www.verbraucherzentrale.de) oder die Bundesanstalt für Finanz-Dienstleistungs-Aufsicht (www.bafin.de) sein.