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Landrat: "Tragweite des Ganzen lässt sich noch nicht abschätzen." Massentest der mehr als 1000 Mitarbeiter  erfolgt nächste Woche.

(ty) Die nach einem Corona-Ausbruch am Freisinger Klinikum positiv getesteten Krebs-Patienten haben keine Symptome. Das teilten Vertreter von Krankenhaus und Gesundheitsamt sowie Landrat Helmut Petz am heutigen Freitag bei einer Pressekonferenz im Landratsamt mit. Für die nächste Woche ist den Angaben zufolge ein Massentest der mehr als 1000 Mitarbeiter des Krankenhauses geplant. Zwei Mitarbeiter sowie einige Kontakt-Personen wurden bereits positiv getestet. "Die Tragweite des Ganzen lässt sich noch nicht abschätzen", sagte der Landrat. Mit weiteren Corona-Fällen wird in diesem Zusammenhang gerechnet.

Am vergangenen Dienstag, 7. Juli, hatte sich laut Landratsamt ein Pflegeschüler krank gefühlt und sich daraufhin noch am selben Tag auf Corona testen lassen. Auf das positive Test-Ergebnis folgte den Angaben zufolge dann im Eiltempo die akribische Kontakt-Ermittlung durch das "Contact-Tracing-Team" und das Gesundheitsamt. Alle Kontakt-Personen, sowohl der Kategorie 1 als auch der Kategorie 2, seien umgehend getestet worden. "Alle, die sich möglicherweise angesteckt haben, sind in Quarantäne", berichtete Christian Fiedler, der Leiter der Notaufnahme und Hygiene-Beauftragte des Freisinger Klinikums.

Dass es im Klinikum zu einer Übertragung trotz der streng eingehaltenen Hygiene-Maßnahmen gekommen sei, lasse sich möglicherweise mit der Aerosol-Belastung erklären – gerade bei immungeschwächten Patienten. Das Infektions-Geschehen beschränke sich derzeit auf ein Cluster: auf die Onkologie-Station, wo der "Patient Null" Anfang der Woche gearbeitet sowie unter Aufsicht und in kompletter Schutzkleidung die Patienten gewaschen habe, so Fiedler. Drei positive Ergebnisse unter den Patienten der Onkologie-Station waren laut heutiger Mitteilung die Folge – alle anderen Patienten seien hingegen negativ. Ihre Weiterbehandlung, etwa mit Chemotherapie, sei gewährleistet, versicherte Landrat Petz. 

Neben dem besagten Pflegeschüler sei noch eine weitere Pflegekraft positiv auf Corona getestet worden. Beide wiesen Symptome wie etwa Fieber auf. "Die Tragweite des Ganzen lässt sich noch nicht abschätzen", erklärte der Freisinger Landrat heute. Denn noch stünden die Test-Ergebnisse von 50 weiteren Kontakten aus. "Insgesamt 88 Personen wurden abgestrichen, fünf waren positiv, 26 negativ. Zwei Personen konnten bisher nicht erreicht werden", erklärte die Leiterin des Gesundheitsamts, Kathrin Mariß-Heinrich. Zu den bereits negativ Getesteten zählen auch die Ärzte der Onkologie, wie es heißt.

 

Darüber hinaus habe es einen Corona-Fall unabhängig vom Ausbruch auf der Station gegeben: Ein Notfall-Patient war den Angaben zufolge in der Nacht zum Mittwoch eingeliefert worden, berichtete der ärztliche Direktor Markus Neumaier. Auch hier seien die Kontakte ermittelt worden – dieser Fall habe bisher keine weiteren Infektionen nach sich gezogen.

Trotz der lokalen Begrenzung des Ausbruchs sei es an der Zeit für einen Massentest der Mitarbeiter des Klinikums, wurde heute dargelegt. "Das Problem bei einer Komplett-Testung ist, dass das Ergebnis immer nur eine Moment-Aufnahme darstellt", so Landrat Petz. "Daher gab es immer die Diskussion, ob sie überhaupt sinnvoll ist. Jetzt gibt es aber einen konkreten Anlass, sodass die Testung Sinn macht." Nicht getestet werden sollen dabei die Patienten, da sie bereits bei der Aufnahme im Klinikum abgestrichen werden.

Die Testung der Mitarbeiter am kommenden Dienstag, 14. Juli, übernehmen laut heutiger Mitteilung das Freisinger BRK und die Allershausener Johanniter in Gemeinschafts-Leistung. "Ja, wir rechnen dabei mit positiven Fällen", sagte Fiedler bereits vorab. So wie es bei einem breiten Test der Bevölkerung auch zu erwarten sei. Komme es zu positiven Ergebnissen, werde man wieder sofort alle Maßnahmen ergreifen.

"Die Strukturen funktionieren", betonte der Landrat – das habe der Fall gezeigt. Für den anstehenden Massentest werde das Freisinger THW die nötige Schutz-Ausrüstung bereitstellen. Landrat Petz und Tobias Diepold vom Amt für öffentliche Sicherheit und Ordnung dankten den beteiligten Hilfsorganisationen ausdrücklich für die hervorragende Zusammenarbeit.

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