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Gewerkschaft NGG warnt vor gravierenden Folgen der Corona-Pandemie für Berufsanfänger auch im Landkreis Pfaffenhofen.

(ty) Vor dem Start des neuen Ausbildungsjahrs warnt die Gewerkschaft "Nahrung, Genuss, Gaststätten" (NGG) vor gravierenden Folgen der Pandemie für Berufsanfänger auch im Landkreis Pfaffenhofen. "Trotz Krise sollten die Unternehmen alles daransetzen, die Ausbildung aufrecht zu erhalten und dafür die neuen staatlichen Fördermittel nutzen", betont NGG-Geschäftsführer Rainer Reißfelder. "Wer heute auf Azubis verzichtet, dem fehlen morgen die Fachkräfte. Wie die Gewerkschaft unter Verweis auf Angaben der Bundesagentur für Arbeit erklärt, sank die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze zwischen Oktober und Juni bayernweit um 8,4 Prozent.

Besonders dramatisch sei die Lage in Hotels und Gaststätten, aber auch im Lebensmittel-Handwerk. "Corona könnte den Fachkräfte-Mangel ausgerechnet in Branchen verschärfen, die ohnehin seit Jahren kaum noch Nachwuchs finden", mahnt Reißfelder. Dabei greife die Politik betroffenen Firmen längst unter die Arme. Nach den Beschlüssen der großen Koalition bekämen kleinere und mittlere Betriebe, die im Zuge der Corona-Krise Umsatz-Einbußen von mehr als 60 Prozent verzeichnet haben, einen Zuschuss von 2000 Euro für jeden nicht gestrichenen Ausbildungsplatz. Wer zusätzliche Azubi-Stellen schafft, erhalte pro Platz 3000 Euro.

"Außerdem können sich Firmen, die wegen Corona Arbeits-Ausfälle von mindestens 50 Prozent haben, drei Viertel der Ausbildungs-Vergütung erstatten lassen", so die Gewerkschaft weiter. "Wer gut durch die Krise gekommen ist, sollte als Unternehmer eine besondere Verantwortung zeigen und Azubis aus insolventen Betrieben übernehmen", fordert Reißfelder. Auch dafür habe die Bundesregierung eine Prämie beschlossen. Wer in technischen Berufen, etwa als angehender Mechatroniker, von der Pleite des Arbeitgebers betroffen sei, könne auch von einem Süßwaren-Hersteller oder einer Großbrauerei zu Ende ausgebildet werden.

Wegen der vergleichsweise guten wirtschaftlichen Lage der Lebensmittel-Industrie sei die Branche auch in der Region aktuell noch auf der Suche nach Azubis, ließ die NGG heute wissen. "In den kommenden Monaten müssen die Unternehmen dafür sorgen, dass die Corona-Krise nicht zu einer Azubi-Krise wird", sagt Reißfelder. "Am Ende geht es auch darum, ob Gäste beim Restaurant- oder Hotel-Besuch künftig noch den gewohnten Standard erwarten können. Den garantieren langfristig nur gelernte Köche und ausgebildete Hotelfachleute."

Hier finden Sie alle bisher veröffentlichten Beiträge über die Corona-Virus-Krise in der Region im Überblick


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