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In Bayern gibt es 24 Arten der Tiere. Die jungen Frauen wissen jetzt, was man für den Erhalt der seltenen Nachtjäger tun kann.

(ty) Mehr als 20 Fledermaus-Arten haben in Bayern ihre Heimat, aber sie stehen nach Angaben des Pfaffenhofener Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) allesamt auf der Roten Liste. Deshalb seien sie besonders schützenswert. Auch sorgen sie im Garten dafür, dass die Zahl fliegender Schädlinge gering bleibe. Was jeder einzelne für den Erhalt der seltenen Nachtjäger unternehmen kann, zum Beispiel durch den Bau von Unterkünften oder durch eine naturnahe Garten-Gestaltung, das stand auf dem Unterrichts-Programm der Dorfhelferinnen-Schule am AELF in Pfaffenhofen.

 

Dabei fertigten die Studierenden unter der Anleitung von Fledermaus-Fachberater Peter Rieblinger spezielle Fledermaus-Kästen aus Fichtenholz an. Diese dienen den Flattermännern als Tages-Unterschlupf. "Die nachaktiven Tiere können sich zum Beispiel in Scheunen, Kellern, hinter Fensterläden oder Kirchtürmen wohnlich einrichten", heißt es aus dem AELF. In Neubauten oder sanierten Häusern sei allerdings zumeist kein Platz mehr für diese tierischen Untermieter: Unterschlüpfe und versteckte Eingänge würden verfüllt und abgedichtet; deshalb fänden einige Fledermaus-Arten nicht genügend Raum, um ihre Jungen aufzuziehen. 

Rieblinger informierte die Studierenden darüber, dass die Fledermäuse nicht nur geeignete Quartiere bräuchten, sondern auch reichlich Nahrung. Aktive Fledermäuse haben einen hohen Energieumsatz. Der tägliche Nahrungsbedarf der Tiere liege zwischen einem Viertel und einem Drittel ihres Körpergewichts, somit etwa fünf bis acht Gramm. Die heimischen Fledermäuse – 24 verschiedene Arten davon gebe es im Freistaat – ernähren sich den Angaben zufolge ausschließlich von Insekten, die sie bei ihrer nächtlichen Jagd in naturnahen Gärten finden. Sie seien damit ausgesprochen nützliche Tiere, so genannte biologische Schädlings-Bekämpfer, da sie unter anderem lästige Stechmücken verspeisen.

"Die Aktion ist super und macht Spaß", kommentierte die angehende Dorfhelferin Anna Lang die Aktion zur Herstellung von Fledermaus-Kästen. Sie findet es wichtig, sich bewusst mit den unscheinbaren Tieren zu beschäftigen und zeigte sich überrascht davon, wie einfach die Ansprüche dieser hochspezialisierten Säugetiere seien und wie leicht man Quartier und Nahrung für sie schaffen könne. "Ein strukturreicher Garten mit vielen nachtblühenden Pflanzen lockt die entsprechenden Insekten an, von denen sich Fledermäuse ernähren", fasst das AELF zusammen. Ein Gartenteich, der von vielen Insektenarten genutzt werde, sei ebenfalls eine Möglichkeit, das Nahrungs-Angebot für die Fledermäuse zu verbessern.

Im Zuge eines anschließenden Abend-Spaziergangs durch den Amtsgarten konnten die jungen Frauen dann mit geschultem Auge sogar einige Fledermäuse beobachten. Die Unterrichts-Einheit gehörte zum Biodiversitäts-Programms der Dorfhelferinnen-Schule am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Pfaffenhofen. Dieses hat nach Angaben des AELF unter anderem die naturnahe Neugestaltung des Nutz- und Obstgartens sowie der Außenanlagen des Amtes zum Ziel.


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