Logo
Anzeige
Anzeige

Die Diözese Augsburg hat ihre Jahresabschlüsse vorgelegt. Die Bilanzsumme belief sich auf 788 Millionen Euro.

(pba) Die Diözese Augsburg, zu der auch Teile des Landkreises Pfaffenhofen gehören, hat nach Beschlussfassung der zuständigen Organe ihren Jahresabschluss zum 31.12.2019 vorgelegt. Die wirtschaftliche Entwicklung im vergangenen Jahr habe sich positiv auf die Kirchensteuer-Einnahmen ausgewirkt, erklärte der bischöfliche Finanzdirektor Jérôme-Oliver Quella. Zum ersten Mal ist den Zahlen auch ein rund 40-seitiger Lagebericht der bischöflichen Finanzkammer beigelegt.

Mit einem Gesamtvolumen von 380 Millionen Euro seien die Kirchensteuer-Einnahmen um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, sie machten im Abschluss 88,2 Prozent der diözesanen Gesamt-Erträge aus. Damit seien die Zahlen grundsätzlich von der erfreulichen wirtschaftlichen Entwicklung im vergangenen Jahr geprägt, erklärte Finanzdirektor Quella: "Auf dieser Grundlage konnte das nachhaltige und breitgefächerte Wirken der Kirche von Augsburg in Gottesdienst, Verkündigung und Dienst am Nächsten gewährleistet werden." Die Bilanzsumme belief sich zum Ende des vergangenen Jahres auf 788,1 Millionen Euro.

Gleichzeitig seien aber auch die Ausgaben in Form von Zuschüssen, Baulasten und Personalkosten deutlich gestiegen, sodass für das vergangene Jahr zum ersten Mal seit mehreren Jahren wieder ein Fehlbetrag von rund 35,6 Millionen Euro entstanden sei. Dieser resultiere jedoch aus zwei Sondereffekten.

Zum einen sei durch eine Anpassung der diözesanen Bauzuschuss-Formeln ein einmaliger Ausweis-Effekt in der Bilanz in Höhe von 18,3 Millionen Euro entstanden. Zum anderen ergäben sich aufgrund des anhaltend niedrigeren Diskontierungs-Zinssatzes weitere 24,7 Millionen Euro als erforderliche Zuführungen zu den Versorgungs-Verpflichtungen der Diözese. "Bereinigt um diese beiden Effekte wäre auch heuer das Betriebs-Ergebnis positiv ausgefallen", so der Finanzdirektor.

Die Aufwendungs-Zahlungen und Gewährung von Zuschüssen an Kirchen-Stiftungen und andere kirchliche Einrichtungen machten wie schon im Vorjahr den größten Teil der Aufwendungen aus. Die im vergangenen Jahr ausgezahlten 227,9 Millionen Euro ermöglichten und förderten kirchliche Aktivitäten auf breiter Basis.

Der bischöfliche Finanzdirektor Jérôme-Oliver Quella bei der Vorstellung der Jahresabschlüsse des Bistums (Foto: Julian Schmidt / pba)

Neben den Bau- und Instandhaltungskosten von mehr als 5000 kirchlichen Immobilien wurden durch die Diözese Bildungsangebote und vielfältige soziale Arbeit kirchlicher Einrichtungen bezuschusst und ermöglicht. Größere Projekte waren zum Beispiel die Sanierungs- und Umbau-Maßnahmen des Seniorenheims "St. Afra" mit 5,5 Millionen Euro oder das Übergangswohnheim für obdachlose Männer des "Katholischen Verbands für soziale Dienste Augsburg e.V." an der Stettiner Straße (5,2 Millionen Euro).

Ein weiterer wesentlicher Punkt in den Ausgaben waren die Personalkosten des Bistums. Der weiter voranschreitende Stellenausbau auf 3041 diözesane Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 2996) und vor allem die Lohnsummen-Erhöhungen im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst, an dem sich die Diözese weitestgehend orientiere, haben hier zu einer weiteren Steigerung der laufenden Kosten beigetragen.

Inklusive der Bezuschussung von mehr als 9000 Planstellen in den rund 1000 Pfarreien des Bistums ergaben sich somit Personalkosten in Höhe von 248,5 Millionen Euro (Vorjahr: 228,4 Millionen), von denen 180,9 Millionen Euro als Aufwendungen für die direkt bei der Diözese angestellten Mitarbeiter verrechnet wurden (Vorjahr: 148,6 Millionen).

Der Jahresabschluss mit Bilanz, Gewinn- und Verlust-Rechnung sowie Anhang seien erstmals nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) für große Kapitalgesellschaften erstellt worden. Er habe wie in den Vorjahren den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers erhalten. Auch die Abschlüsse des Bischöflichen Stuhls, des Domkapitels sowie des katholischen Pfründe-Stiftungs-Verbunds "St. Ulrich" (KPV) haben solche uneingeschränkte Bestätigungsvermerke erhalten, wurde erklärt.

Die Bilanzsumme des Bischöflichen Stuhls belief sich auf 644,4 Millionen Euro (Vorjahr: 628,4 Millionen). Damit werde vor allem die Altersversorgung der aktiven und emeritierten Diözesanpriester gewährleistet. Die Bilanzsumme des Domkapitels belief sich auf 3,7 Millionen Euro (Vorjahr: 3,8 Millionen).

Der KPV verbuchte einen deutlichen Anstieg in der Bilanzsumme auf 755,2 Millionen Euro (Vorjahr: 258 Millionen). Dies ergab sich aus der Zulegung der Pfründe-Stiftungen in den Dekanaten Aichach-Friedberg, Donauwörth, Günzburg, Kempten, Marktoberdorf, Nördlingen, Pfaffenhofen und Starnberg und der damit verbundenen Vermögenswerte zum KPV im Laufe des vergangenen Jahres. In den kommenden Jahren werden die Vermögen sämtlicher verbleibender Pfründe-Stiftungen im Bistum der Ankündigung zufolge im KPV aufgehen und dessen Aufbau damit abgeschlossen sein. Ausführliche Informationen zu den Finanzen der Diözese Augsburg gibt es auch unter www.bistum-augsburg.de/finanzen


Anzeige
RSS feed