Nach einem Reifenplatzer verlor der 62-Jährige in der Nähe der Rastanlage Holledau die Kontrolle über sein Gespann. Autobahn komplett gesperrt.
(ty) Ein heftiger Unfall, der gestern gegen 16.30 Uhr auf der A9 kurz vor der Rastanlage Holledau in Fahrtrichtung Nürnberg geschehen ist, hat einen Schwerstverletzten gefordert. Der 62-Jährige verlor nach einem Reifenplatzer die Kontrolle über sein Lkw-Gespann, das letztlich die Betonmauer durchbrach und umkippte. Die Ladung verteilte sich auf der Autobahn, die daraufhin in beiden Richtungen gesperrt war. Es kam zu erheblichen Verkehrs-Behinderungen und Stauungen, auch die Umleitungs-Strecken waren überlastet. Die Unglücksstelle war erst gegen 22.45 Uhr komplett geräumt.
Der 62-Jährige aus dem Raum Cham war mit seinem Lastwagen samt Auflieger auf der A9 in Richtung Norden unterwegs, als das Unheil kurz vor der Rastanlage Holledau seinen Lauf nahm. Nach Angaben der Polizei platze ein Reifen der Zugmaschine, woraufhin das Gespann zunächst ins Schleudern geriet und schließlich mit der linken Fahrbahn-Begrenzung in Form einer Betonmauer kollidierte. "Durch die Wucht des Aufpralls wurde die Mauer durchbrochen und der Lkw kippte zusammen mit dem Anhänger um", erklärt ein Polizei-Sprecher.
Die Ladung des Gespanns – laut Mitteilung der Verkehrspolizei insgesamt 26 Tonnen Beton- und Schutt-Gemisch – verteilte sich auf der gesamten Autobahn, auch in der Gegenrichtung. Der Lkw-Fahrer sei in seinem Führerhaus eingeklemmt worden und habe lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Nach seiner Rettung und Erstversorgung wurde der Verunglückte mit einem Rettungs-Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Der Helikopter landete auf der Autobahn. Der bei dem Unglück entstandene Sachschaden wurde mittlerweile von der Polizei auf zirka 100 000 Euro beziffert.
Wegen der Maßnahmen zur Säuberung der Fahrbahn sowie zur Bergung und zum Abtransport des Lkw durch ein Abschlepp-Unternehmen und wegen der polizeilichen Unfall-Aufnahme war die Autobahn in beiden Fahrtrichtungen für ungefähr zwei Stunden komplett gesperrt. Das habe zu erheblichen Verkehrs-Behinderungen im Feierabend-Verkehr geführt, heißt es von der Ingolstädter Verkehrspolizei. In Richtung Nürnberg sei der Rückstau etwa 15 Kilometer lang gewesen. Auch die Umleitungen im Bereich Langenbruck und Pfaffenhofen seien schnell überlastet gewesen.
"Selbst nach Aufhebung der Vollsperrung konnten sich Staus nur langsam auflösen, da in Richtung Norden weiterhin drei Fahrstreifen für die Bergungs-Arbeiten gesperrt waren", meldet die Polizei. "Erst gegen 22.45 Uhr war die Unfallstelle komplett geräumt und der Verkehr konnte abfließen." Neben der Verkehrspolizei, dem Rettungsdienst und den Feuerwehren aus Schweitenkirchen, Wolnzach und Pfaffenhofen waren auch das Technische Hilfswerk (THW) und die zuständige Autobahn-Meisterei im Einsatz.