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Insgesamt legten 981 Pedalritter in 88 Teams knapp 251 000 Kilometer zurück. Rangliste der fleißigsten Gruppen.

(ty) Zum zweiten Mal hat der gesamte Kreis Pfaffenhofen am so genannten Stadtradeln teilgenommen, einer Aktion für mehr Radverkehr und umweltfreundliche Mobilität. Heute wurden aus dem Landratsamt die wichtigsten Ergebnisse auf Landkreis-Ebene veröffentlicht (siehe unten). Insgesamt sind den Angaben zufolge in den drei Wochen 250 796 Kilometer geradelt sowie damit rechnerisch 37 Tonnen CO2 vermieden worden. 981 Pedalritter seien in 88 Teams an den Start gegangen; darunter auch 49 Kommunalpolitiker.

Alle Personen, die im Landkreis Pfaffenhofen leben, arbeiten, einem Verein angehören oder eine Schule besuchen, konnten teilnehmen und ihre geradelten Kilometer in den Wettbewerb einbringen. Ziel des Stadtradelns sei es, Bürger zu motivieren, den Drahtesel als klimafreundliches und alltagstaugliches Verkehrsmittel zu entdecken sowie dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

"Denn etwa ein Fünftel der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland entstehen im Verkehr, sogar ein Viertel der CO2-Emissionen des gesamten Verkehrs verursacht der Innerorts-Verkehr", heißt es aus der Fachstelle für "Energie und Klimaschutz" am Landratsamt, die das landkreisweite Stadtradeln koordiniert hat.

Auch in diesem Jahr sei die Aktion sehr gut angenommen worden. Die Zahl der Teilnehmer habe sich von 646 im vergangenen Jahr auf nunmehr 981 deutlich erhöht. Die Gemeinden Gerolsbach, Pfaffenhofen, Pörnbach, Reichertshofen, Scheyern, Vohburg und Wolnzach gingen wieder als Einzelkommunen in den Wettbewerb und konnten viele Radler zum Mitmachen motivieren. Daneben traten erstmals Geisenfeld, Hohenwart und Ilmmünster mit eigenen Ortsteams an.

Landrat Albert Gürtner (FW) zeigt sich begeistert. "Ich freue mich, dass sich so viele Radlerinnen und Radler aus dem ganzen Landkreis an der Aktion beteiligt haben", kommentierte er. Und ganz besonders freue er sich darüber, "dass sich viele als Newcomer zum ersten Mal auf den Wettbewerb eingelassen haben und es wissen wollten: Wieviel geht im Alltag tatsächlich mit dem Rad?"

Dass einiges geht, bestätigt Christian Klafke, Koordinator des Teams "Geisenfeld" mit der landkreisweit besten Teamleistung: "Ich habe mich erst in den letzten Tagen mit einem Teilnehmer unterhalten, der mir sagte, dass er sich bereits seit längerer Zeit vorgenommen hatte, die zehn Kilometer zur Arbeit mit dem Fahrrad zu fahren, und er jetzt durch die Aktion die Initialzündung hatte, es auch wirklich zu tun."

Über die drei Wochen sei dieser Teilnehmer sehr konsequent geradelt und habe es auch bisher beibehalten. "Auch in anderen Gesprächen gab es sehr positive Rückmeldungen", berichtet Klafke. "So waren einige Teilnehmer doch überrascht, dass man selbst in einem recht kleinen Ort wie Geisenfeld mit dem Fahrrad oft schneller ist als mit dem Auto."

 

Andere Team-Chefs berichten von ähnlichen Erfahrungen. Manuel Hummler, Kapitän der "Fridays For Future"-Gruppe in Pfaffenhofen: "Ein Aha-Moment war, dass man auch längere Strecken, wie zum Beispiel zum Heideweiher, in angemessener Zeit und mit viel Spaß mit dem Fahrrad zurücklegen kann, ohne dass die Fahrt einem langwierig und anstrengend vorkam." Er sieht ebenfalls längerfristige Effekte, die durch die Aktion angeschoben worden seien: "Durch die vielen positiven Erfahrungen werden sicher einige aus unserem Team in Zukunft bei Alltags-Strecken eher das Fahrrad als das Auto nehmen", meint Hummler.

Bürgermeister Georg Ott, der mit dem neuen Team "Ilmmünster" mitgemacht hatte, fasst zusammen: "Ilmmünster hat als Team an dieser Aktion noch nie teilgenommen; das galt es zu ändern." Wenn man als Gemeinde an einem solchen Wettbewerb teilnehme, "kann dies identitätsstiftend sein und hat noch dazu den Charme, etwas Gutes für sich und die Umwelt zu leisten", so der Rathauschef.

Erstmalig hat heuer auch die Grundschule in Gerolsbach am Stadtradeln teilgenommen. Die Koordinatorin des Teams berichtet: Als Umwelt-Beauftragter der Grundschule sei ihr wichtig gewesen, dass die Buben und Mädchen teilnehmen, um ihnen einen kleinen Baustein aufzuzeigen, wie sie sich für den Klimaschutz einsetzen könnten. Das Schuljahr 2019/20 habe in Gerolsbach unter dem Motto "Wir für die Umwelt" gestanden, es habe dazu einige Aktionen gegeben. Die meisten geplanten Projekte konnten wegen der Corona-Krise nicht mehr umgesetzt werden – das Stadtradeln hingegen schon. Die Viertklässler legten in diesem Zeitraum auch ihre Fahrrad-Prüfung ab.

"Auch wenn sicherlich nicht jeder der gemeldeten Kilometer ein Ersatz fürs Auto war, hat die Aktion viele Teilnehmer dazu angeregt, noch öfter das Rad im Alltag zu nutzen", lautet die Bilanz von Landrat Gürtner. Er bedanke sich bei allen Teilnehmern und freue sich schon auf eine Neuauflage der Aktion im nächsten Jahr. "Nehmen Sie das Stadtradeln als Ansporn, auch weiterhin viele Ihrer Wege mit dem Rad anstelle des Autos zu fahren", lautet sein Appell an die Bürger.

 

Beste Teamleistung (absolut):

1. Geisenfeld, 15 734 Kilometer

2. MBB SG Manching, 13 019

3. Wasserwacht Manching, 9926

4. "Geschwisterstolz", 9497

5. Offenes Team Vohburg, 9205

6. "Fridays For Future" Pfaffenhofen, 9011

Meiste Kilometer pro Teilnehmer

1. "Team R", 1130,0 Kilometer

2. ADFC Pfaffenhofen, 1105,5

3. Flower-Power, 1061,5

4. "Stanznfeinde", 938,0

5. "Schlachtliachter", 752,0

6. Radltreff Vohburg, 694,0

Teams mit den meisten Teilnehmern

1. "Fridays For Future Pfaffenhofen", 59 Personen

2. Grundschule Gerolsbach, 56

3. Geisenfeld, 56

4. MBB SG Manching, 45

5. Wasserwacht Manching, 44

6. Landratsamt Pfaffenhofen, 31

Weitere Infos zur Auswertung sollen auf www.landkreis-pfaffenhofen.de veröffentlicht werden, teilte das Landratsamt heute mit.


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