Anschließend wollten die Täter auch noch an das weitere Vermögen der 90-Jährigen aus Dachau. Kripo warnt vor dieser Masche.
(ty) Bislang unbekannte Betrüger haben eine 90 Jahre alte Frau aus Dachau dazu gebracht, ihnen Edelmetall im Wert eines sechsstelligen Euro-Betrags zu übergeben. Das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord berichtet heute von dem Fall. Die Täter gaben sich als Polizeibeamte aus, bauten angeblich erheblichen Druck gegenüber der Seniorin auf, um an die Beute zu gelangen – und wollten sogar noch mehr. Die Kripo hat die Ermittlungen übernommen und warnt einmal mehr vor der perfiden Masche mit falschen Gesetzeshütern.
Bereits am 30. Juli hatten die Täter nach Erkenntnissen der Ermittler erstmals den telefonischen Kontakt mit der Seniorin aufgenommen und sich dabei als Polizeibeamte ausgegeben. "Über mehrere Tage hinweg setzten die Betrüger die Frau massiv unter Druck, sodass es schließlich am 4. August zur Abholung der Wertgegenstände durch einen angeblichen Polizeibeamten kam", erklärte heute eine Sprecherin des Polizeipräsidiums. Die Täter ließen aber trotz der wertvollen Beute immer noch nicht von der Rentnerin ab.
Am 5. August, also nur einen Tag später, setzten sich die Kriminellen laut Polizei erneut mit der 90-Jährigen in Verbindung und beeinflussten sie weiter – bis die Frau sich schließlich auf den Weg zu einer Bank machte, um dort Geld abzuheben. Letztendlich habe sie sich jedoch einer Bank-Angestellten anvertraut, von der dann die Polizei in Kenntnis gesetzt wurde. Die Kripo ermittelt jetzt wegen eines Betrugs-Deliktes. Zugleich wird erneut vor Kriminellen gewarnt, die sich als Polizisten ausgeben. Folgende Verhaltens-Tipps gibt die Polizei.
- Seien Sie grundsätzlich misstrauisch bei derartigen Anrufen!
- Gelegentlich wird auf Telefon-Displays durch einen technischen Trick die Nummer 110 angezeigt. Beachten Sie hierzu, dass die Polizei Sie niemals unter der Notruf-Nummer 110 anruft!
- Beenden sie im Zweifelsfall das Gespräch schnellstmöglich, ohne persönliche Daten oder Informationen über vorhandene Wertgegenstände oder Bargeld preiszugeben!
- Gehen Sie nicht auf Forderungen zur Überweisung oder Übergabe von Geldbeträgen ein! Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen!
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen!
- Rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei unter einer dem Telefonbuch entnommenen Telefonnummer an, in eiligen Fällen auch unter der Notrufnummer 110 – benutzen sie dabei aber nicht die Rückruftaste, sonst landen Sie möglicherweise wieder bei den Betrügern!
- Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung!
- Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit: Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis!
- Sprechen Sie auch mit ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter!