Der Landkreis Pfaffenhofen will seine Position als Bildungsstandort weiter festigen und macht sich auf dem Weg zum Qualitätssiegel „Bildungsregion in Bayern“. In Reichertshausen war jetzt die Auftaktveranstaltung
(ty) „Wir sind schon gut, wollen aber in Sachen Bildung noch besser werden“, betonte Landrat Martin Wolf (CSU) gestern bei der Auftaktveranstaltung „Dialogforum“ in Reichertshausen. „Unser Ziel ist, die Bildungsqualität in unserem Landkreis weiter zu verbessern und für unsere jungen Menschen ein passgenaues Bildungsangebot für ihren individuellen Lebensweg schaffen“, so Wolf. Neben der Organisation, der Durchlässigkeit und der Anschlussfähigkeit des bayerischen Schulsystems soll dabei die Gestaltung von ganzheitlichen Bildungsprozessen im Zusammenwirken mit den Schulen sowie den relevanten Kooperationspartnern aus Wirtschaft und Wissenschaft im Mittelpunkt stehen. Dazu wurden bei der Veranstaltung fünf Arbeitskreise gegründet, die im Laufe des Jahres die Bildungsangebote im Landkreis untersuchen, Vorschläge zur Optimierung unterbreiten und weiter vernetzen sollen.
Der Einladung des Landratsamts in die Reichertshausener Ilmtalhalle waren rund 130 Interessenten gefolgt, unter ihnen viele Schul- und Kindergartenleiter, Lehrkräfte, Elternbeiratsvorsitzende, Vertreter von Bildungswerken, Wirtschaft, Wissenschaft und aus der Kommunalpolitik. Landrat Wolf freute sich über das Engagement „hochkarätiger Akteure aus unserer Bildungslandschaft, die mitarbeiten wollen, unseren Landkreis ein Stück weiter nach vorn zu bringen“, wie er sagte. Der Kreischef erläuterte das Ziel, im Rahmen des Konzepts „Familienaktiver Landkreis“ die Bildungsregion neben dem Bündnis für Familie und dem Seniorenpolitischen Gesamtkonzept als wichtige Säule für eine tragfähige Zukunft des Landkreises zu etablieren. Ziel des Dialogprozesses sei nicht nur, am Ende das Qualitätssiegel „Bildungsregion“ zu erlangen sondern die Bildungssysteme im Landkreis zu stärken.
Wolf konnte als Gäste Regierungspräsidenten Christoph Hillenbrand und den Ministerialbeauftragten für Realschulen in Oberbayern-West, Ernst Fischer, sowie den Ministerialdirigenten Stefan Graf vom bayerischen Kultusministerium begrüßen.
Graf betonte, es es werde immer wichtiger, dass die Schulen Partner haben und sich vernetzen. Er plädierte insbesondere dafür, alle gesellschaftlichen Schichten und Gruppen einzubinden. Regierungspräsident Hillenbrand verwies darauf, dass der Landkreis Pfaffenhofen im „Lernatlas Bayern“ in Detailbereichen bereits einige Spitzenpositionen einnimmt. Man könne aber durchaus „das eine oder andere noch besser machen und neue Wege wagen“.
Der Ministerialbeauftrage Fischer unterstrich, dass der Landkreis in Sachen Bildung „quantitativ und qualitativ schon recht gut dasteht“. Er ermutigte die Anwesenden, sich in den fünf vorgesehenen Arbeitskreisen aktiv einzubringen und so einen wichtigen Beitrag zum „Gesamterfolg“ zu leisten.
Luitgard Starzer, Ansprechpartnerin für die Bildungsregion im Landratsamt, erläuterte anhand von Beispielen aus der Praxis, welche Bildungsangebote bereits vorhanden sind. Unter der Moderation von Albert Schmid, Leiter der Sozialabteilung des Landratsamts, wurden die fünf Arbeitskreise gebildet, in denen die fünf Säulen der Bildungsregion gebaut werden sollen. Der Arbeitskreis 1 beschäftigt sich mit dem Thema „Übergänge organisieren und begleiten“ und wird geleitet von Hanns Ulrich Öxler, dem Stellvertretenden Leiter der Staatlichen Realschule Manching. Im Arbeitskreis 2 geht es um die „Schulischen und außerschulischen Bildungsangebote und die Vernetzung der Bildungsträger“ (Leiterin: Elke Christian, IHK Ingolstadt). Der Arbeitskreis 3 läuft unter dem Titel „Kein Talent darf verloren gehen. Junge Menschen in besonderen Lebenslagen helfen“; er wird geleitet von Elke Dürr, der Chefin des Sachgebiets „Familie, Jugend, Bildung“ am Landratsamt. Mit dem Thema „Bürgergesellschaft stärken und entwickeln – Der Beitrag von Jugendhilfe einschließlich Jugendarbeit, Ganztagsangeboten und generationenübergreifendem Dialog“ beschäftigt sich der vierte Arbeitskreis, der von Christian Kestel vom Kreisjugendring und dessen Vorsitzendem Eberhard Konrad geleitet wird. Beim Arbeitskreis 5 „Herausforderung des demographischen Wandels annehmen“ steht der Jetzendorfer Bürgermeister Richard Schnell an der Spitze. Wie die Koordinatorin für die Bildungsregion Claudia Glatter von der Regierung von Oberbayern betonte, wird ihre Behörde den Dialogprozess bis zum Abschluss begleiten und unterstützen.
In einem symbolischen Akt wurde schließlich das Haus „Familienaktiver Landkreis“ unter Mithilfe aller Arbeitskreisleiter vervollständigt und die „Bildungssäule“ eingefügt. Das Säulenmodell hatte die Berufsschule Pfaffenhofen eigens für das Dialogforum gebaut. In einem abschließenden offenen Dialog hatten alle Anwesenden Gelegenheit, Fragen zu stellen sowie Wünsche und Anregungen zu äußern. Es wurde vereinbart, dass die ersten Arbeitskreissitzungen im März und April stattfinden. Termine wurden bereits vereinbart.
Wer Interesse hat, sich an der Gestaltung der Bildungsregion und an einem Arbeitskreis zu beteiligen, kann sich an Luitgard Starzer im Landratsamt Pfaffenhofen wenden; Telefon (0 84 41) 27 – 1 97 oder E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.