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Gewerkschaft beklagt fehlendes Angebot in den Tarif-Verhandlungen des Dachdecker-Handwerks und hat klare Forderungen.

(ty) "Die rund 40 Dachdecker im Landkreis Pfaffenhofen haben während der Pandemie voll durchgearbeitet", betont die Industrie-Gewerkschaft "Bauen, Agrar, Umwelt" (IG Bau) und spricht von krisenfestem Handwerk. "Jetzt sollen sie an der guten Wirtschaftslage der Branche beteiligt werden", so die unmissverständliche Forderung. "Die Auftragsbücher im Dachdecker-Handwerk sind voll, die Wartezeiten für Kunden lang. Für die Beschäftigten muss sich die körperlich anstrengende Arbeit auch im Geldbeutel bemerkbar machen", sagt Michael Müller, der oberbayerische Vorsitzende der IG Bau.

 

Die Gewerkschaft verlangt nach eigenem Bekunden in der laufenden Tarifrunde ein Lohn-Plus von 4,8 Prozent, 100 Euro monatlich mehr für Azubis und die Sicherung der Zusatz-Rente in der jetzigen Höhe. Bislang hätten die Arbeitgeber jedoch kein Angebot vorgelegt, kritisiert Carsten Burckhardt vom IG-Bau-Bundesvorstand, der die Verhandlungen führt: "Geht es nach den Unternehmen, sollen sich die Beschäftigten mit einer Nullrunde begnügen. Das ist eine Unverschämtheit", schimpft er, "ebenso wie die Forderung nach Einschnitten bei der tariflichen Zusatzrente." Nur die allerwenigsten Dachdecker halten seinen Worten zufolge bis zum gesetzlichen Rentenalter durch. Und dann lägen die Bezüge oft deutlich unter 1000 Euro.

Deshalb sei eine Extra-Rente so wichtig. "Hier darf den Beschäftigten nicht in die Tasche gegriffen werden – weder bei den künftigen Rentnern noch bei denen, die heute schon im Ruhestand sind", postuliert Burckhardt. Wie die Gewerkschaft unter Berufung auf Angaben des statistischen Bundesamts darlegt, stiegen die Umsätze in der Dachdeckerei und Bauspenglerei in der ersten, von der Pandemie geprägten Hälfte des Jahres um 6,7 Prozent. Die IG Bau rufe den Zentralverband des deutschen Dachdecker-Handwerks dazu auf, "nun ein akzeptables Lohn-Angebot vorzulegen". Die Zusatzrente dürfe nicht angetastet werden. Die Verhandlungen sollen am 7. Oktober in Frankfurt am Main fortgesetzt werden.


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