Kurznachrichten, Termine und Notizen für den Landkreis Pfaffenhofen und Umgebung
Keine "Pandemie der Gleichgültigkeit"
(pba) Das Hilfswerk "Kirche in Not" hatte gestern zum Tag des Gebets und der Solidarität mit verfolgten Christen weltweit eingeladen. Bei einer Informations-Veranstaltung im "Haus Sankt Ulrich" in Augsburg und einem anschließenden Kreuzweg im Hohen Dom erinnerte Bertram Meier (Foto oben), der Bischof der Diözese Augsburg, zu der auch Teile des Landkreises Pfaffenhofen gehören, an das Engagement von Papst Johannes Paul II. für den Frieden und betete für die aufgrund ihrer Religion verfolgten Menschen weltweit.
"Gut, dass dieses große Problem auch in Corona-Zeiten nicht wegrutscht, dass die Pandemie der Gleichgültigkeit uns nicht infiziert hat, sondern uns weiter sensibel hält für unsere Schwestern und Brüder", begrüßte der Bischof die Gäste im Haus Sankt Ulrich. Erst wenige Tage zuvor habe er das Geburtshaus des heiligen Papstes Johannes Paul II. in Wadowice besucht und dabei an dessen Worte beim Gebetstreffen der Weltreligionen in Assisi 1986 denken müssen.
Die Vertreter der verschiedenen Glaubensrichtungen seien damals zusammengekommen, "um vor der Welt jeder entsprechend seiner eigenen Überzeugung vom transzendenten Wert des Friedens Zeugnis abzulegen". Der Bischof bekräftigte diese Botschaft: Bei aller Evangelisierung müsse man stets "Ehrfurcht haben vor dem Glauben des anderen". Missionierung dürfe nicht dazu führen, anderen Menschen den christlichen Glauben "überzustülpen"; vielmehr müsse man den eigenen Glauben frei anbieten und glaubwürdig vorleben.
In einem Vortrag referierte Tobias Lehner von der deutschen Sektion des internationalen katholischen Hilfswerks "Kirche in Not" über die aktuellen Schwer- und Brennpunkte von religiös motivierter Diskriminierung und Gewalt weltweit. Er verwies auf eine Studie des Hilfswerks, die in 38 Ländern eine massive Einschränkung der Religionsfreiheit bis hin zur Gefahr für Leib und Leben feststellte. Da es sich dabei um einige der bevölkerungsreichsten Regionen der Erde handelt, seien damit rund 60 Prozent der Menschheit direkt oder indirekt von Einschnitten in die Religionsfreiheit betroffen.
Als Schwerpunktland nahm Lehner Nigeria besonders in den Blick. In dem westafrikanischen Staat kenne man die islamisch-fundamentalistische Terrorsekte "Boko Haram", die seit Jahren im Norden des Landes Muslime wie Christen massiv verfolge und bedrohe. Deutlich weniger bekannt seien allerdings die Land- und Ressourcen-Konflikte, die sich im Mittelteil des Landes zwischen nomadisch lebenden Viehhirten und Kleinbauern abspielten und immer öfter auch eine religiöse Komponente annähmen. Doch auch in anderen Ländern der Welt seien Christen und andere religiöse Minderheiten vermehrt unter Druck geraten, so etwa durch einen erstarkenden Hindu-Nationalismus in Indien oder staatliche Kontrollen und Repressalien in Venezuela und China.
Die Veranstaltung fand in einem Kreuzweg im Dom ihren Abschluss. In seiner Ansprache erinnerte der Bischof an die große Hilfsbereitschaft, die vor fünf Jahren den vielen Geflüchteten in Deutschland zuteil wurde: "ein humanitärer Dienst und eine Christenpflicht". Doch gleichzeitig habe sich die Situation für Christen gerade im Nahen Osten weiter verschlechtert, sagte er und zitierte den melkitischen Patriarchen Gregor III. Laham.
Dieser habe in einem leidenschaftlichen Appell die christliche Jugend Syriens dazu aufgerufen, trotz aller Widrigkeiten und Gefahren dort zu bleiben und die Jahrtausende alte christliche Tradition des Landes nicht ersterben zu lassen. Ein ähnlicher Auftrag gelte auch für die Kirchen Europas. Das Profil Europas atme maßgeblich auch einen christlichen Geist, sagte Meier: "Dieses Erbe dürfen wir nicht aufs Spiel setzen; wir müssen es wahren und lebendig halten."
Das internationale katholische Hilfswerk "Kirche in Not" ist eine Stiftung päpstlichen Rechts und wurde anno 1947 in Belgien gegründet. Ihr Aufgaben-Schwerpunkt liegt in der Hilfe und Betreuung von verfolgten und unterdrückten Christen weltweit. Mehr Informationen dazu gibt es unter www.kirche-in-not.de.
Kostenlose Energie-Sprechstunde
(ty) Vor dem Hintergrund der Corona-Krise werden die Energie-Sprechstunden des Landkreises Pfaffenhofen derzeit nur telefonisch durchgeführt. An den kommenden beiden Montagen, 28. September und 5. Oktober, können sich interessierte Bürger wieder kostenlos von Fachleuten beraten lassen. Termine werden an den beiden Abenden jeweils zwischen 17.30 und 20.10 Uhr vergeben. Eine Anmeldung zu den Terminen ist im Landratsamt bei Harald Wunder unter der Telefonnummer (0 84 41) 27 - 3 99 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! möglich.
Wie senke ich meine Energiekosten? Welche Förderprogramme kann ich nutzen? Wann brauche ich einen Energie-Ausweis? Wie lese ich meine Heizkosten- und Nebenkosten-Abrechnung richtig? Unter anderem auf diese Fragen gibt es kostenlose Antworten. Der Landkreis bietet regelmäßig kostenlose Energie-Sprechstunden an, in denen unabhängige zertifizierte Energieberater produktneutral über Energie-Einsparmöglichkeiten und die Steigerung der Energie-Effizienz bei Neubau und Sanierung beraten. "In den Sprechstunden (jeweils 40 Minuten) wird eine unkomplizierte und objektive Hilfestellung beim Einstieg in das Thema Energie-Effizienz und erneuerbare Energien geboten", heißt es aus der Kreisbehörde.
Öffentliche Sitzung des Umwelt-Beirats
(ty) Die nächste öffentliche Sitzung des Umwelt-Beirats Ebenhausen-Werk findet am kommenden Montag, 28. September, ab 19 Uhr in der Zweifach-Sporthalle der Volksschule Reichertshofen (Römerweg 6) statt. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem folgende Punkte: Bestellung der neuen Vertreter, Stellvertreter, Geschäftsführer und Geschäftsstellen-Leitung; Wahl des Vorsitzenden und seiner zwei Stellvertreter; Vorstellung des Endberichtes zum Bio-Monitoring 2019; Informationen der GSB-Sonderabfall-Entsorgung-Bayern-GmbH.
Aufgrund der derzeit geltenden Corona-Regelungen sind die Teilnehmer-Plätze begrenzt. Es wird daher um Voranmeldung bei der Geschäftsstelle des Umweltbeirats unter der Telefonnummer (0 84 41) 27 - 32 80 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! gebeten. "Die Mehrfachturnhalle darf nur mit einer Mund-Nasen-Bedeckung betreten werden, die am Sitzplatz abgenommen werden kann", teilte das Pfaffenhofener Landratsamt mit.
Schutzengel an Bord
(ty) Eine 22-jährige Autofahrerin aus dem östlichen Landkreis Eichstätt hat sich am gestrigen Nachmittag im Gemeinde-Bereich von Adelschlag – auf der Kreisstraße zwischen Eichstätt und der Waldhütte – mit ihrem Wagen überschlagen. Gegen 14.45 Uhr war die junge Frau, zusammen mit einem 20-jährigen Bekannten aus Gaimersheim, von Eichstätt her kommend in Richtung Waldhütte unterwegs. Im Bereich einer Linkskurve verlor sie laut Polizei aus bislang ungeklärter Ursache die Kontrolle über ihren Pkw
Der Wagen kam zunächst nach rechts von der Strecke ab. Anschließend überschlug sich das Fahrzeug und kam auf dem Dach zum Liegen. Dabei wurden die 22-Jährige und ihr 20-jähriger Beifahrer zum Glück lediglich leicht verletzt. Ein Rettungswagen brachte die beiden Verletzten in die Klinik nach Eichstätt. Am Auto entstand ein Totalschaden. Die Absicherung der Unfallstelle und die Regelung des Verkehrs wurden von den Freiwilligen Feuerwehren aus Pietenfeld und Ochsenfeld durchgeführt.
Zeugen-Suche in Schrobenhausen
(ty) Am vergangenen Samstagabend ist in Schrobenhausen ein blauer Ford angefahren worden, der vor einer Apotheke an der Lenbachstraße abgestellt war. Nach Erkenntnissen der örtlichen Polizeiinspektion ereignete sich dieser Verkehrsunfall, der von einem bislang Unbekannten verursacht worden ist, zwischen 19.15 Uhr und 20.50 Uhr. Als der Ford-Besitzer zu seinem Fahrzeug zurückkehrt sei, habe er den frischen Schaden am rechten Heck des Autos festgestellt. Die Polizei ermittelt jetzt strafrechtlich wegen des unerlaubten Entfernens vom Unfallort. Wer Hinweise geben kann, die zur Aufklärung beitragen könnten, wird darum gebeten, sich unter der Telefonnummer (0 82 52) 89 75 0 mit der Polizeiinspektion in Schrobenhausen in Verbindung zu setzen.
Bayerischer Demenz-Pakt gestartet
(ty) Bayerns Gesundheits-Ministerin Melanie Huml hat heute anlässlich des Welt-Alzheimertags den "Bayerischen Demenz-Pakt" gestartet. Zu der Auftakt-Veranstaltung in Schloss Nymphenburg in München kamen auch Vertreter der bayerischen Staatsregierung sowie von Kommunen, Kirchen, Zivilgesellschaft, Wohlfahrts- und Betroffenen-Verbänden. Ziel ist vor allem eine Verbesserung der Lebensqualität von Demenzkranken.
"Das Thema Demenz gehört zu den großen Herausforderungen, die uns auch über die Corona-Pandemie hinaus begleiten werden", so die Ministerin. Aktuell seien rund 240 000 Menschen im Freistaat von Demenz betroffen. Experten schätzten, dass die Zahl bis zum Jahre 2030 sogar auf rund 300 000 steigen werde. "Darauf müssen wir frühzeitig und trotz der zusätzlichen Herausforderungen der Corona-Pandemie Antworten finden", sagte Huml.
"Ziel des Paktes ist es, das Thema Demenz auf eine breite gesellschaftliche Basis zu stellen, um die Lebenssituation von Menschen mit Demenz sowie ihrer Angehörigen in Bayern weiter zu verbessern." Dafür müsse man tragfähige Strukturen schaffen. "Deshalb bin ich froh, dass unser Demenz-Pakt trotz einer corona-bedingten Verzögerung nun starten kann", so Huml. Ursprünglich sollte der Pakt bereits im März mit einer Arbeitssitzung gestartet werden.
Der Demenz-Pakt ist ein Teil der seit dem Jahre 2013 bestehenden bayerischen Demenz-Strategie. Im Rahmen dieser wurden bereits Maßnahmen umgesetzt, wie beispielsweise der Demenz-Preis, die Demenz-Woche und der Demenz-Fonds. Der Demenz-Pakt geht aus der bisherigen so genannten interministeriellen Arbeitsgruppe hervor und beteiligt Vertreter aus Politik, Gesundheits-Branche und Gesellschaft an der Umsetzung der Strategie. Unter anderem sitzen alle bayerischen Staatsministerien, Kirchen, Wohlfahrtsverbände, Kammern, private Träger, Betroffenen-Vertreter und Kommunen mit am Tisch.
"Wir haben in Bayern schon viel für Menschen mit Demenz getan. Es gibt rund 1290 Angebote zur Unterstützung im Alltag, von denen mehr als 740 mit etwa 1,7 Millionen Euro pro Jahr gefördert werden. Dazu zählen Betreuungsgruppen und ehrenamtliche Helferkreise", so die Ministerin. Zudem verwies sie auf die mehr als 100 Fachstellen, die pflegenden Angehörigen Beratung und psychosoziale Unterstützung anbieten.
"Demenz kann jede und jeden von uns treffen. Aber es bringt nichts, bei einem Verdacht auf eine Erkrankung den Kopf in den Sand zu stecken", sagt Huml. "Im Gegenteil: Die Diagnose ermöglicht eine realistische Lebensplanung und sichert bei vorliegendem Pflegegrad den Leistungs-Anspruch etwa von Unterstützungs- und Entlastungs-Angeboten."
Das Recht auf soziale Teilhabe gelte für alle. "Viele Menschen können trotz der Veränderungen, die eine Demenz mit sich bringt, am öffentlichen und kulturellen Leben teilnehmen, ihren Alltag mitbestimmen und sich einbringen. Die Diagnose Demenz darf nicht dazu führen, dass Menschen von der Gesellschaft ausgeschlossen werden."
Bundesweit leiden etwa 1,6 Millionen Menschen an Demenz; jährlich kommen etwa 300 000 Fälle hinzu. Weltweit sind etwa 47 Millionen Menschen von Demenz-Erkrankungen betroffen. Bis 2030 dürfte die Zahl nach Schätzungen der Welt-Gesundheits-Organisation auf voraussichtlich 75 Millionen steigen, bis 2050 auf mehr als 152 Millionen. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter: Während dem Gesundheitsreport Bayern zufolge von den 65- bis 69-Jährigen rund 1,6 Prozent eine Demenz-Diagnose erhalten, liegt die Rate in der Altersgruppe 90 und mehr bei mehr als 40 Prozent.