"Flussufer"-Open-Air im Ambiente der Gärtnerei Fahn: Mathias Kellner und Ludwig W. Müller treten am 26. und 27. September auf.
(ty) Gleich zwei Kabarett-Veranstaltungen bietet die renommierte Gärtnerei Fahn am kommenden Wochenende, 26. und 27. September, mit Mathias Kellner und Ludwig W. Müller beim "Flussufer"-Open-Air an der Neuburger Straße 16 in Hohenwart. Schon das Ambiente ist bemerkenswert: Inmitten von Tausenden Pflanzen ist zwischen den Gewächshäusern die Bühne in unmittelbarer Nachbarschaft zur idyllischen Paar aufgebaut. Thomas Schwarzbauer vom örtlichen Gasthof Metzgerbräu sorgt für die kulinarische Versorgung der Gäste, um den Kaffee aus selbst gerösteten Bohnen kümmert sich "Tom's Kaffee-Manufaktur".
Unter dem Titel "Gelebtes Musik-Kabarett aus Niederbayern" tritt am Samstag, 26. September, zunächst Mathias Kellner auf. Die Vorstellung beginnt um 18 Uhr und endet um 21 Uhr. Tags darauf, am Sonntag, 27. September, lässt es Ludwig W. Müller unter dem Titel "Witz ins Dunkel" auf der Bühne krachen. Beginn ist um 15 Uhr, sein Auftritt dauert bis 18 Uhr. Karten für die beiden Aufführungen gibt es ausschließlich online über die Adresse www.fahn.de/shop. Vor dem Hintergrund der Corona-Beschränkungen ist die Anzahl der zur Verfügung stehenden Eintrittskarten limitiert.
Mathias Kellner, der Straubinger Dude mit der Gitarre, beamt als musizierender Schauspieler sein Publikum zurück in die vermeintlich bessere alte Zeit. Im Spannungsfeld zwischen unbändiger Lebenslust und Melancholie. Es geht um Anekdoten, Geschichten, Episoden, die letztlich einen Menschen prägen. Skurril, manches kaum zu glauben. Kellner präsentiert ein urig-witziges, kurzatmiges Werk aus Worten und Akkorden. Episoden, wie sie wohl so nur dort passieren können, wo sich der Kosmos der Jugend im Bushäusl zwischen Kassetten-Rekorder, Bierflaschen und Chicks abspielt.
Da eben, wo es noch einen heimlichen Promilleweg gibt, auf dem spät nachts das halbe Dorf in einer Karawane nach Hause pilgert. Wo man auf dem Faschingsball beim "Hosentürlwetza" schmusend auf der Tanzfläche den ersten Liebesglücksrausch erlebt, der schmerzhaft im Liebeskater endet. Den Vollblutmusiker Kellner mit einer Stimme, die eben noch samtig weich, plötzlich kratzig laut daherkommt, begleitet dabei nur seine akustischen Gitarre.
Als charmanter Oberösterreicher punktet Ludwig W. Müller mit famosem Wortwitz. Für eine Midlife-Crisis fehlt ihm die Zeit, denn es wartet die Inventur seines umfassenden kabarettistischen Werks. Den Griff in die "Alte Truhe" scheut der bekennende "Alt-Truhist" Müller nicht, wäre es doch schade um den ersten Heimatroman des Internet-Zeitalters, die multilinguale Spar-Vereins-Sitzung aus dem Mühlviertel oder manche Perle des Vereins der Freunde des Schüttelreims mit Sitz in Vaduz.
Müller, ein Schöpfer zeitloser Pointen und legendärer Sprachwitz-Nummern, gönnt bei diesem bunten Abend guter Laune kaum Lach- oder Atempausen. Er bietet Kabarett ganz auf die österreichische Art: sprachverliebt, satirisch, schräg. Seit vielen Jahren ist er auf allen wichtigen Kabarett-Bühnen zu sehen, wurde unter anderem auch mit so bedeutenden Preisen wie dem "Salzburger Stier" und dem "Passauer Scharfrichterbeil" ausgezeichnet.