Flughafen-Gesellschaft veröffentlicht Zahlen zu den ersten neun Monate des Jahres: 61 Prozent weniger Starts und Landungen.
(ty) Trotz einer leichten Erholung im dritten Quartal bleiben die Verkehrszahlen des Münchner Airports aufgrund der weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie nach den ersten neun Monaten dieses Jahres weit unter den Vergleichswerten des Vorjahres-Zeitraums. Die Flughafen-Gesellschaft (FMG) hat heute konkrete Zahlen zu den ersten drei Quartalen veröffentlicht, die das Ausmaß des Einbruchs veranschaulichen. Ein Beispiel: In den Monaten April und Mai, als der Flugverkehr in der bayerischen Landeshauptstadt fast zum Erliegen gekommen war, wurden am Airport insgesamt gerade einmal 60 000 Passagiere gezählt – das ist weniger als ein Prozent im Vergleich zum Vorjahres-Zeitraum.
Das Passagier-Aufkommen sank laut FMG-Angaben von Januar bis September dieses Jahres am Flughafen München um rund 27 Millionen auf etwas mehr als zehn Millionen und lag damit um knapp 73 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Anzahl der Starts und Landungen sank im gleichen Zeitraum um knapp 200 000: Bisher wurden im laufenden Betriebsjahr rund 123 000 Flugbewegungen gezählt – das bedeutet ein Minus von 61 Prozent. Bei der geflogenen Luftfracht lag das Aufkommen bei rund 116 000 Tonnen und hat sich damit gegenüber dem Vorjahreswert in etwa halbiert.
Wie drastisch sich die Reise-Restriktionen auf die Verkehrs-Entwicklung des Flughafens auswirkten, macht ein Blick auf die Passagier-Zahlen der vergangenen sechs Monate deutlich: In den Monaten April und Mai, in denen der Flugverkehr in München fast zum Erliegen kam, wurden am Airport insgesamt lediglich 60 000 Fluggäste gezählt – weniger als ein Prozent des Aufkommens im Vorjahres-Zeitraum. Mit der schrittweisen Lockerung der Reisebeschränkungen innerhalb der Europäischen Union (EU) zog der Verkehr in den Folgemonaten laut FMG spürbar an und erreichte während der bayerischen Sommerferien knapp 20 Prozent des Niveaus im Vorjahres-Zeitraum.
Wie dazu von der Flughafen-Gesellschaft ausgeführt wird, nutzten im August dieses Jahres rund 880 000 Fluggäste die bayerische Luftverkehrs-Drehscheibe. Durch die Ausweisung von immer mehr Corona-Risikogebieten und die damit verbundenen Einschränkungen wurde laut FMG-Mitteilung dieser Aufwärtstrend allerdings im September bereits wieder gestoppt. Die Anzahl der Fluggäste ging infolgedessen im September auf 730 000 Passagiere zurück und lag damit nur noch bei 16 Prozent des Werts, der im Vorjahres-Monat zu Buche gestanden hatte. "Mit einer baldigen Trendwende ist nach Einschätzung der Experten in den kommenden Monaten nicht zu rechnen", ließ die FMG heute wissen.
Auf Basis der bisher vorliegenden Daten zeichne sich für das Gesamtjahr 2020 ein Passagier-Aufkommen ab, "das bei lediglich rund zwölf Millionen liegen dürfte". Vor dem Hintergrund der sich weiter zuspitzenden Lage im Reiseverkehr sehe Jost Lammers, Vorsitzender der FMG-Geschäftsführung, dringenden politischen Handlungsbedarf: "International unterschiedliche Rahmenbedingungen bei Quarantäne und Einreise-Bestimmungen führen im Ergebnis zu immer weniger Mobilität", sagt er. "Die gesamte Luftverkehrs-Branche braucht deshalb dringend ein einheitliches und transparentes internationales Regelwerk für ein sicheres Reisen. Das Vertrauen in den Luftverkehr muss wieder gestärkt werden."
Die Flughafen-München-GmbH hatte nach eigenem Bekunden bereits im Frühjahr mit gezielten Gegenmaßnahmen auf die erheblichen Einbußen in sämtlichen Geschäftsfeldern reagiert. Außerdem wurde den Angaben der FMG zufolge mit "Restart" ein "ganzheitliches Anpassungs- und Veränderungs-Programm" aufgesetzt, um den Airport auf stabilem Kurs zu halten und die Zukunftsfähigkeit des Münchner Flughafens als "5-Star-Airport" für die kommenden Jahre zu sichern.