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Test-Zentrum registrierte übers Wochenende 25 Neuinfektionen. Laut Landratsamt wird derzeit eine Allgemein-Verfügung erarbeitet.

(ty) Im Kreis Dachau ist die Zahl der Corona-Infektionen zuletzt massiv angestiegen. Die Landkreis-Behörde berichtet von 25 neuen Fällen, die allein übers Wochenende am Test-Zentrum in Markt Indersdorf registriert worden seien. Diese Entwicklung wird handfeste Konsequenzen haben, wie heute angekündigt wurde. Den Angaben zufolge wird derzeit eine Allgemein-Verfügung erarbeitet, "welche zu merkbaren Einschränkungen führen wird". Landrat Stefan Löwl appelliert vorab: "Ich bitte alle Bürger, bereits jetzt schon auf Feiern in privaten Räumen zu verzichten oder zumindest die Teilnehmerzahl deutlich zu beschränken. Nicht alles, was – noch – erlaubt ist, ist in dieser Situation sinnvoll."

Einen starken Anstieg bei den Corona-Infektionen über das vergangene Wochenende meldete das Gesundheitsamt von Dachau. "Alleine am Wochenende haben wir an unserem Test-Zentrum in Markt Indersdorf 25 Neuinfektionen verzeichnen müssen – bei insgesamt 690 Testungen", erklärte heute der Mediensprecher des Dachauer Landratsamts, Wolfgang Reichelt.

Stand seinen Worten zufolge die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag mit 34,44 noch knapp unter dem Warnwert von 35, fiel der Wert am gestrigen Sonntag sogar auf 31,16 – um dann allerdings heute (Stand: 13 Uhr) sogar auf knapp über 42 zu klettern.

Der Dachauer Landrat Stefan Löwl habe umgehend den internen Coronastab einberufen. Außerdem lade er die Mitglieder der "Koordinierungs-Gruppe Pandemie" zu einem vorgezogenen Treffen am kommenden Mittwoch ins Landratsamt ein. Aufgrund der aktuellen Entwicklung wird nach Mitteilung aus dem Landratsamt derzeit außerdem eine Allgemein-Verfügung erarbeitet, "welche zu merkbaren Einschränkungen führen wird". Das wurde heute bereits angekündigt.

"Ich bitte alle Bürgerinnen und Bürger, bereits jetzt schon auf Feiern in privaten Räumen zu verzichten oder zumindest die Teilnehmerzahl deutlich zu beschränken", erklärte Löwl. "Nicht alles, was – noch – erlaubt ist, ist in dieser Situation sinnvoll."

"Gerade das ausgelassene Treffen mit Freunden am Freitagabend und das Familientreffen mit den Großeltern am Sonntag sind mögliche Infektionsketten, die nun unbedingt vermieden werden müssen", verdeutlicht der Landrat. In der bei gleichbleibender oder steigender Inzidenz laut Landratsamt wohl am Donnerstag in Kraft tretenden Allgemein-Verfügung werde es dann auch verbindliche Teilnehmer-Beschränkungen geben.

Für private Feiern in öffentlichen Räumen werde man eine maximale Teilnehmerzahl von 25 Personen, im Freien von 50 Personen, vorgeben, so Mediensprecher Reichelt. Dies gelte insbesondere auch bei Hochzeiten, Geburtstagen, Beerdigungen, Vereins- oder Partei-Veranstaltungen. Mit Blick auf die Entwicklungen in vielen deutschen Städten und Regionen sowie anderen Ländern erfordere das aktuelle Infektions-Geschehen das konsequente Vorgehen, heißt es aus dem Landratsamt.

 

Auch an den Schulen werde es erneut weitere Einschränkungen geben. Den Angaben zufolge werden zumindest die Kinder ab der fünften Jahrgangsstufe – wie bereits direkt nach den Sommerferien – die Mund-Nasen-Bedeckung am Platz tragen, wenn in den Klassenräumen der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht gewährleistet ist. Auch die Lehrkräfte müssten den Schutz tragen, wenn die Abstands-Regeln nicht eingehalten werden könnten.

In Kindertageseinrichtungen und Horten seien nach dem Rahmenhygieneplan feste Gruppen einzurichten. "Der Besuch mit leichtem Schnupfen und oder gelegentlichem Husten ohne Fieber und ohne Kontakt zu infizierten Personen ist jedoch vorerst weiterhin zulässig", teilte das Dachauer Landratsamt heute mit. Ziel sei, das Infektions-Geschehen einzuschränken, zumal sich der Virus im gesamten Landkreis ausbreite.

"Ein Schwerpunkt der Ansteckungen ist aktuell nicht erkennbar", so das Landratsamt. "Vielmehr gibt es in verschiedenen Landkreis-Gemeinden und der Stadt Dachau nachvollziehbare Infektionswege, aber immer wieder auch positive Test-Ergebnisse, wo die Infektionsketten (noch) nicht bekannt sind." Ob mit dem Überschreiten des Sieben-Tage-Inzidenz-Schwellenwerts von 35 in den kommenden Tagen nun auch der 50-er Wert überschritten und der Landkreis damit zum Risikogebiet werde, könne "aktuell nicht prognostiziert werden". 

Lob gibt es aus dem Dachauer Landratsamt für die Verantwortlichen des Marktsonntags in Petershausen. Diese hatten nach der Beratung durch das Landratsamt den geplanten Marktsonntag am kommenden Sonntag, 18. Oktober, abgesagt und so freiwillig zum Schutz der Bevölkerung beigetragen. Auch der Dachauer-Moos-Verein habe die Abschluss-Veranstaltung des Biodiv-Projekts "Neues Leben im Dachauer Moos" am kommenden Freitag, 16. Oktober, abgesagt.

Zahlen zu Corona-Virus-Fällen in Bayern und den Landkreisen können über die Homepage des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL) unter diesem Link abgerufen werden. Hier sind laut LGL ausschließlich Fälle aufgelistet, die dem Landesamt über den elektronischen Meldeweg durch die bayerischen Gesundheitsämter mitgeteilt wurden. Da es sich um eine sehr dynamische Situation handle, könne es zu Abweichungen zwischen regionalen Zahlen und der LGL-Tabelle kommen. Das LGL wiederum melde die bayerischen Fälle an das Robert Koch-Institut, auch hier könne es zum Beispiel durch unterschiedliche Aktualisierungs-Zeitpunkte zu abweichenden Daten kommen. 

Hier finden Sie alle bisher veröffentlichten Beiträge über die Corona-Virus-Krise in der Region im Überblick


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