Maskenpflicht in der Innenstadt, Treffen nur noch in kleineren Gruppen, Alkohol-Verbot. Die neuen Regelungen im Überblick.
(ty) Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am heutigen Montag für München eine Sieben-Tage-Inzidenz für Corona-Neuinfektionen von 50,6. Damit hat die bayerische Landeshauptstadt den Schwellenwert überschritten und verschärft deshalb ab kommenden Mittwoch, 14. Oktober, 0 Uhr, die Corona-Regeln. Laut aktueller Mitteilung hat der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) unter Leitung von Oberbürgermeister Dieter Reiter beschlossen, die Maskenpflicht in der Fußgängerzone (von 9 bis 23 Uhr, einschließlich Schützenstraße, Stachus und Marienplatz sowie der Sendlinger Straße mit Sendlinger-Tor-Platz) und auf dem Viktualienmarkt erneut in Kraft zu setzen und auch die Kontakt-Beschränkungen wieder zu verschärfen. Nachfolgend die weiteren Maßnahmen in der Zusammenfassung.
Treffen im privaten und öffentlichen Raum sowie in der Gastronomie
Laut offizieller Mitteilung ist der gemeinsame Aufenthalt im privaten sowie im öffentlichen Raum und an einem gemeinsamen Tisch in der Gastronomie ab Mittwoch nur noch in Gruppen von bis zu fünf Personen (aktuell zehn Personen) oder mit Angehörigen des eigenen Hausstands, Ehegatten, Lebenspartnern, Partnern einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft, Verwandten in gerader Linie, Geschwistern sowie Angehörigen eines weiteren Hausstands gestattet.
Veranstaltungen, die üblicherweise nicht für ein beliebiges Publikum angeboten oder aufgrund ihres persönlichen Zuschnitts nur von einem absehbaren Teilnehmerkreis besucht werden – insbesondere Hochzeiten, Beerdigungen, Geburtstage, Schulabschluss-Feiern und Vereins- und Partei-Sitzungen – und nicht öffentliche Versammlungen sind in der Regel nur mit bis zu 25 Teilnehmenden in geschlossenen Räumen oder bis zu 50 Teilnehmenden (aktuell 100) unter freiem Himmel gestattet, wenn der Veranstalter ein Schutz- und Hygiene-Konzept ausgearbeitet hat und auf Verlangen vorlegen kann.
Alkohol-Verkaufs- und -Konsumverbot
Zusätzlich gelte, wie an den vergangenen Wochenenden, von Freitagabend bis Sonntagfrüh ein Alkoholverbot zum Außer-Haus-Verkauf ab 21 Uhr und zum Konsum im öffentlichen Raum ab 23 Uhr bis 6 Uhr des Folgetages an den bekannten "Hotspots" Baldeplatz, Gärtnerplatz, Gerner Brücke, Wedekindplatz sowie an den Isar-Auen zwischen Reichenbachbrücke und Wittelsbacherbrücke. Neu hinzu komme ein generelles Alkohol-Ausschankverbot in der Gastronomie täglich ab 22 Uhr. Die verschärften Maßnahmen gelten bis 27. Oktober, 24 Uhr.
Schulen und Kinderbetreuung
An den Schulen und bei der Kinderbetreuung bleibe es zunächst wie bisher bei "Stufe Gelb", da hier derzeit kein erhöhtes Ausbruch-Geschehen zu verzeichnen sei. "Von den rund 5000 Münchner Schulklassen sind derzeit 39 in Quarantäne und bei der Kinderbetreuung sind von den 4500 Gruppen aktuell 30 in Quarantäne", wurde aus dem Rathaus mitgeteilt. "Selbstverständlich wird das Infektions-Geschehen hier weiterhin genau beobachtet, um auf eine eventuelle Verschlechterung der Situation frühzeitig reagieren zu können."
Kirchweihdult
Die am kommenden Samstag startende Kirchweihdult könne – mit Hygiene-Konzept und Maskenpflicht – stattfinden, allerdings werde die maximal zulässige Besucherzahl von 1000 auf 500 halbiert.
Bürgerversammlungen
Abgesagt werden müssen laut heutiger Mitteilung folgende Bürgerversammlungen:
- 15. Oktober: Stadtbezirk 20, Hadern
- 15. Oktober: Stadtbezirk 15, Trudering-Riem
- 22. Oktober: Stadtbezirk 7, Sendling-Westpark
- 22. Oktober: Stadtbezirk 16, Ramersdorf-Perlach (Bezirksteil Perlach)
Statement des Oberbürgermeisters
"Wie in anderen Großstädten auch, sind in München in den vergangenen Tagen die Zahlen der Corona-Neuinfektionen stark gestiegen. Noch vergangenen Dienstag meldete das RKI eine Sieben-Tage-Inzidenz von 32,5 für unsere Stadt, heute liegen wir bei 50,6", erklärt Reiter. "Wir haben deshalb die Corona-Regeln wieder verschärft – wohl wissend, welche Einschränkungen und Belastungen das mit sich bringt. Aber wir sind jetzt an einem entscheidenden Punkt, ob wir die Verbreitung des Corona-Virus weiter eindämmen können oder sich das Virus unkontrolliert ausbreitet – was dann wesentlich drastischere Maßnahmen nach sich ziehen würde."
Reiter weiter: "Jetzt sind wir alle gefordert, Verantwortung zu übernehmen, um uns und andere zu schützen und so einen zweiten Lock-Down zu verhindern. Und all denen, die auf die derzeit relativ geringe Belegung der Münchner Krankenhaus-Betten mit Covid-19-Patienten verweisen, möchte ich sagen: Das kann sich sehr schnell ändern, wenn wir jetzt nicht entschlossen handeln. Wenn die Krankenhäuser voll sind, das mussten unsere europäischen Nachbarn leidvoll erfahren, ist es dann schon zu spät."