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Im vergangenen Jahr flossen hier 590 Euro pro Kopf in Infrastruktur. Dieses Level müsse gehalten werden, fordert die IG Bau.

(ty) Vom neuen Radweg bis zum sanierten Gebäude. "Trotz sinkender Steuer-Einnahmen durch die Corona-Pandemie soll der Kreis Pfaffenhofen wichtige Zukunfts-Investitionen nicht verschleppen. Dazu hat die Industrie-Gewerkschaft "Bauen, Agrar, Umwelt" (IG Bau) die Verantwortlichen in der Kommunal-Politik in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung aufgerufen. "Im vergangenen Jahr investierte der Landkreis laut Kassen-Statistik 75,7 Millionen Euro in öffentliche Infrastruktur", rechnet die Gewerkschaft vor – das seien 590 Euro pro Kopf, wie eine Abfrage bei den Statistik-Ämtern der Länder ergeben habe. "Dieses Level muss mit Blick auf den jahrelangen Investitionsstau gehalten werden, auch wenn die Kämmerer aktuell auf jeden Euro schauen müssen", sagt Michael Müller, der oberbayerische Bezirks-Vorsitzende der Gewerkschaft.

"Ein Sparen an der Infrastruktur", so Müller weiter, "wäre ein Sparen am falschen Ende." Neue Kitas, renovierte Ämter und moderne Wasser-Leitungen seien für eine nachhaltige regionale Wirtschafts-Entwicklung in den kommenden Jahren von entscheidender Bedeutung. "Kommunale Investitionen sichern zugleich viele Arbeitsplätze vor Ort – ob beim Dachdecker-Meister oder im Architektur-Büro", so der Gewerkschafts-Funktionär. Allein das Bauhauptgewerbe beschäftige im Landkreis Pfaffenhofen rund 1800 Menschen, teilt die IG Bau unter Berufung auf Angaben der Arbeitsagentur mit. 

 

"Hinzu kommt ein großer Nachholbedarf in puncto Verkehrswende", sagt Müller und fordert in diesem Zusammenhang: "Nur wenn flächendeckend deutlich mehr in Gleise, Radwege und Ladestationen für Elektro-Autos investiert wird, sind die Klimaziele erreichbar." Gleiches gilt seinen Worten zufolge bei der energetischen Gebäude-Sanierung, "die in öffentlichen Gebäuden häufig besonders dringend sei".

Mit Blick auf die angespannte kommunale Kassenlage verweist die IG Bau auf die Hilfen aus den so genannten Corona-Konjunktur-Paketen. "Danach erstattet der Bund den Kommunen Ausfälle bei der Gewerbesteuer – ihrer wichtigsten Einnahmequelle – im laufenden Jahr mit bis zu 6,1 Milliarden Euro", so Müller. "Weitere 4,8 Milliarden Euro sollen die Länder beisteuern."

Zusätzliche Milliarden-Hilfen gebe es bei den Hartz-IV-Kosten sowie für die Gesundheitsämter und die Kinder-Tages-Betreuung. "Klar ist, dass die Bundesregierung auch in den nächsten Jahren gefordert ist, um die Kommunen bei den Folgen der Corona-Krise zu entlasten", postuliert Müller. "Dass die Investitionen vor Ort jetzt stabil bleiben, ist keine Luxusfrage, sondern entscheidend für den Zusammenhalt der Gesellschaft und unsere Zukunft", betont er. Laut Erkenntnissen der IG Bau liegt der Kreis Pfaffenhofen im bundesweiten Vergleich mit einer Investitionsquote von 590 Euro pro Einwohner für Infrastruktur aber im oberen Mittelfeld.


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