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Der junge Mann sitzt jetzt wegen versuchten Mordes in drei Fällen in U-Haft. Polizei gibt Hintergründe bekannt.

(ty) Gegen einen 24-Jährigen, der seit Sommer dieses Jahres als Pfleger in einem Münchner Krankenhaus tätig war, ist gestern ein Haftbefehl erlassen worden. Die Vorwürfe wiegen schwer und sind beklemmend. Es gehe unter anderem um den Verdacht auf versuchten Mord in drei Fällen, wurde heute aus dem Münchner Polizeipräsidium mitgeteilt. Der junge Mann selbst bestreite sämtliche Vorwürfe. Eines der mutmaßlichen Opfer befindet sich laut Polizei nach wie vor in einem kritischen Zustand. Im Zuge von umfangreichen Ermittlungen soll nun der gesamte Beschäftigungs-Zeitraum des Beschuldigten in dem Krankenhaus unter die Lupe genommen werden.

Der nun beschuldigte 24-Jährige ist nach Angaben der Polizei erst seit dem 1. Juli dieses Jahres als Krankenpfleger in dem Münchner Krankenhaus tätig gewesen. Er sei hier für die Überwachung von nicht mehr intensiv-pflichtigen Patienten in einem so genannten Wachraum zuständig gewesen. Hierbei handle es sich um Patienten, die unter ständiger Aufsicht eines Pflegers sowie mit Hilfe technischer Überwachungs-Geräte beobachtet werden. Diese Personen müssten medizinisch eng betreut werden, bevor sie dann auf Normal-Stationen verlegt oder weiterführende Rehabilitations-Maßnahmen bei ihnen eingeleitet werden könnten.

Am vergangenen Samstagvormittag, 7. November, verschlechterte sich laut Schilderung der Polizei in dem besagten Wachraum unerwartet der Gesundheits-Zustand eines 91-jährigen Patienten und einer 54-jährigen Patientin. "Beide konnten nur durch die sofortige Einleitung von intensiv-medizinischen Maßnahmen gerettet werden", meldet das Münchner Polizeipräsidium.

Und weiter wurde erklärt: "Ein aufmerksamer Oberarzt veranlasste daraufhin weiterführende Blut-Untersuchungen und stellte fest, dass den Patienten eine hohe Dosis nicht verordneter Medikamente verabreicht worden war. Diese waren in den konkreten Fällen lebensgefährlich."

Außerdem, so heißt es von der Polizei, erinnerte sich der besagte Oberarzt an einen ähnlich gelagerten Vorfall vom 25. Oktober dieses Jahres, bei dem sich der Gesundheits-Zustand eines 90 Jahre alten Patienten plötzlich verschlechtert habe. Auch in diesem Fall habe eine Blut-Untersuchung einen identischen Befund erbracht.

Bei allen diesen drei Patienten sei der jetzt beschuldigte 24-Jährige in dem relevanten Zeitraum als ständig anwesender Pfleger eingesetzt gewesen. Dieser Verdacht sei am vergangenen Sonntag, 8. November, bei der Polizei zur Anzeige gebracht worden. Der Tatverdächtige sei von Seiten der Klinik auch nicht mehr zum Dienst eingeteilt worden.

 

Ebenfalls noch am Sonntag waren laut aktueller Mitteilung die weiteren Ermittlungen von der Mordkommission des Polizeipräsidiums München übernommen worden. Der 24-Jährige sei dann am Montag vorläufig festgenommen und von den Beamten der Mordkommission zum Tatvorwurf vernommen worden. "In seiner Vernehmung bestritt er sämtliche Vorwürfe", teilte die Polizei heute mit.

Auf Antrag der Kapitalabteilung der Staatsanwaltschaft München I habe der zuständige Ermittlungsrichter am gestrigen Nachmittag einen Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen erlassen – unter anderem wegen des Verdachts des versuchten Mordes in drei Fällen, wie es heißt.

 

"Einer der geschädigten Patienten befindet sich nach wie vor in einem kritischen, aber stabilen Gesundheits-Zustand", wurde aus dem Polizeipräsidium mitgeteilt. Zur Bewältigung der erforderlichen umfangreichen Ermittlungen sei bei der Mordkommission bereits eine Ermittlungs-Gruppe – namens Wachraum – mit zehn Beamten eingerichtet worden.

Auf sie wartet vermutlich jede Menge Arbeit. Denn: "In enger Kooperation mit dem zuständigen Krankenhaus", so erklärte die Polizei, soll nun "der gesamte Beschäftigungs-Zeitraum des Tatverdächtigen in Hinblick auf mögliche weitere Opfer oder Auffälligkeiten" untersucht werden.


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