Sie wollten in Ingolstadt satte 650 Euro abkassieren, ohne das Problem behoben zu haben. Noch teurer wurde es in Kösching.
(ty) Am vergangene Wochenende war in einem Mietshaus an der Klein-Salvator-Straße in Ingolstadt die Heizung ausgefallen. Die Vermieterin, so berichtet heute die Polizei, habe daraufhin via Internet nach einem Notdienst gesucht. Ein Vermittler habe versprochen, einen Monteur vorbeizuschicken. Der Bruder der Vermieterin sei am Sonntagabend dann vor Ort gewesen, als zwei Handwerker eingetroffen seien. Sie begutachteten laut Polizei die Heizung und wollten dem Bruder der Vermieterin im Anschluss eine Rechnung über knapp 650 Euro aushändigen – ohne dass die Heizung wieder funktionierte und ohne Nennung des Fehlers.
Der Bruder der Vermieterin habe die Rechnung – die Polizei spricht von einer "Wucher-Rechnung" – jedenfalls bemängelt und zudem die Handwerker dazu aufgefordert, sich auszuweisen. "Das wollten die Männer nicht", heißt es von der örtlichen Polizeiinspektion. Als der Ingolstädter die Gesetzeshüter habe hinzuziehen wollen, seien die beiden dubiosen Handwerker in ihren Kombi gestiegen und davongefahren. Da aber das Kennzeichen des Fahrzeugs bekannt sei, gibt es laut heutiger Mitteilung der Polizei mittlerweile zwei Tatverdächtige. Und die waren offenbar nicht zum ersten Mal mit einer solchen Masche unterwegs.
"Der Beschreibung nach sind die beiden Männer vor Kurzem bereits wegen eines ähnlich Falles polizeilich in Erscheinung getreten", so heute eine Sprecherin der Ingolstädter Inspektion. Am 1. November seien sie als "Elektro-Notdienst" zu einer Adresse in Kösching gerufen worden. "Der vermeintlich fehlerhafte FI-Schalter wurde gewechselt, der Strom funktionierte danach aber immer noch nicht", wurde dazu erklärt: "Die Rechnung belief sich aber auf rund 1500 Euro." Gegen die zwei Männer werde nun in zwei Fällen wegen Betrugs beziehungsweise versuchten Betrugs ermittelt.