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Neuer 300-PS-Lkw für die Einsatz-Leitung vor Ort kostete 480.000 Euro. Der Innenraum teilt sich in verschiedene Bereiche.

(ty) Die "Unterstützungs-Gruppe örtliche Einsatzleitung", kurz UG-ÖEL, hat ein neues Einsatzleit-Fahrzeug für den Landkreis Pfaffenhofen in Empfang genommen. Es sei "mit hochmoderner Technik zur Führungs-Unterstützung unter anderem bei Großschadenslagen ausgestattet", heißt es aus dem Landratsamt. Der Kreis "investiert somit kräftig in einen starken und effektiven Katastrophenschutz", betont Landrat Albert Gürtner (FW). Die Gesamtkosten betrugen den Angaben zufolge stolze 480 000 Euro; davon seien 175 000 Euro von der Regierung von Oberbayern übernommen worden. Die Planungen für diese Anschaffung hatten bereits im Jahre 2015 begonnen, nun löst das imposante Fahrzeug den mittlerweile 28 Jahre alten Vorgänger, einen Fiat-Ducato, ab.

Das zehn Meter lange und 15 Tonnen schwere Fahrzeug vom Typ "Mercedes Benz Atego" ist laut Mitteilung des Pfaffenhofener Landratsamts ausgestattet mit einem Automatik-Getriebe, bringt es auf knapp 300 PS und kann mit einer Besatzung von sechs Mitgliedern der UG-ÖEL zum Einsatzort ausrücken. Der isolierte Aufbau sei unterteilt in einen Eingangs- und Technik-Bereich, einen Kommunikationsraum sowie einen separaten Besprechungsraum. "Alle Räume lassen sich durch Schiebetüren abtrennen, sodass ein unabhängiges Arbeiten gewährleistet werden kann", wird dazu erklärt. Im mittleren Eingangs- und Technikbereich könne zentral auf einen DIN-A3-Multifunktions-Drucker zurückgegriffen werden.

"Im Besprechungsraum, in dem bis zu sieben Einsatzkräfte Platz finden, können Lagebesprechungen oder Koordinierungs-Arbeiten während den Einsätzen durchgeführt werden", sagt Matthias Krenauer, der am Landratsamt für den Katastrophenschutz zuständig ist. Durch zahlreiche integrierte Steckdosen für Strom und Netzwerk sei jeder Arbeitsplatz universal und flexibel einsetzbar. Über dem großen Besprechungstisch sei ein 55-Zoll-Monitor zur Lagedarstellung angebracht. Man habe darauf geachtet, dass alle gängigen Medien angesteckt beziehungsweise abgespielt werden können. Ein weiterer kleinerer Schreibtisch in diesem Raum könne zusätzlich genutzt werden. Alle Wandflächen seien magnetisch und zudem wie ein Whiteboard beschreibbar.

"Im vorderen Teil des Aufbaus befindet sich die Kommunikations-Zentrale und somit das Herzstück des Fahrzeugs", erläutert Krenauer. "Um alle wichtigen Daten zentral und ausfallsicher zusammenspielen zu können, ist hier ein eigener Server-Schrank mit umfassender Technik untergebracht." Neben der eigentlichen digitalen Funkanlage seien ebenso die Komponenten einer Sat-Anlage, einer Telefon-Anlage sowie eines netzwerk-gebundenen Datei-Servers (NAS) vorhanden. Die Funk-Anlage könne intuitiv über das bekannte Bedien-System "Lardis" gesteuert werden. Eine zuverlässige Internet-Verbindung sei über mehrere Wege möglich und somit "nahezu an jedem Punkt im Landkreis verfügbar". Zusätzlich seien in diesem Raum ein weiteres Multifunktions-Gerät mit Scanner und Drucker sowie digitale Handfunkgeräte untergebracht.

Für das richtige Klima in den Räumen sorgen separate Klimageräte beziehungsweise Standheizungen in den Räumen. Im Außenbereich auf der Beifahrerseite sei eine sechs Meter lange Markise als Sonnen- und Regenschutz angebracht. Die Markise werde mit Seitenteilen zu einem geschlossenen Zelt aufgerüstet. Unter einer weiteren Fahrzeug-Klappe könne auch hier ein 55-Zoll-Touch-Monitor genutzt werden. Im Bedarfsfall stehe ein Lichtmast mit insgesamt vier leistungsstarken LED-Scheinwerfern zur Beleuchtung des Führungsraums an der Einsatzstelle zur Verfügung. Der Kopf des Lichtmasts könne in alle Richtungen individuell eingestellt werden. Weitere Umfeld-Beleuchtungen machen das Arbeiten direkt am Fahrzeug mitten in der Nacht kurzfristig möglich.

Im Heckraum des Fahrzeugs findet sich den Angaben zufolge weitere umfassende Technik, zum Beispiel ein Strom-Aggregat, welches das Gespann autark mit Energie versorgen kann. "Dank des ausgeklügelten Fahrzeug-Konzepts", so heißt es aus dem Landratsamt, "ist der neue Einsatzleit-Wagen für alle Eventualitäten vorbereitet". Ein umfangreiches Energie-Management sorgt außerdem dafür, dass das Fahrzeug sowohl mit 230 Volt als auch mit 400 Volt betrieben werden könne.

Das Personal der "Unterstützungs-Gruppe örtliche Einsatzleitung" setzt sich aus ehrenamtlichen Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren sowie des Technischen Hilfswerks (THW) aus dem Landkreis Pfaffenhofen zusammen. "Der neue Einsatzleit-Wagen wird künftig in der Landkreiswache am Feuerwehr-Gerätehaus Baar stationiert", teilte Krenauer jetzt mit. Allerdings gibt es derzeit noch einen kleinen Haken: "Wann das Fahrzeug komplett in den Dienst gestellt werden kann und zu Einsätzen ausrückt, bleibt aufgrund der aktuellen Corona-Beschränkungen des Ausbildungs-Dienstes noch abzuwarten."


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