Es geht um Hausfriedensbruch, Widerstand und tätlichen Angriff gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung und versuchte Körperverletzung.
(ty) Der Sicherheitsdienst des Freisinger Landratsamts hatte am gestrigen Nachmittag gegen 15.30 Uhr die örtliche Polizeiinspektion informiert. Hintergrund war den Angaben zufolge, dass eine 20 Jahre alte Einheimische das Behörden-Gebäude betreten wollte, obwohl sie keinen Termin hatte. Da diese aufgrund der derzeitigen Corona-Situation beziehungsweise der damit einhergehenden Regelungen aktuell nicht möglich sei, sei die junge Frau mehrfach abgewiesen worden – wollte sich aber offenbar nicht damit abfinden. Damit nahm die ganze Aufregung ihren Anfang. Jetzt wird wegen mehrerer Straftaten gegen die Frau ermittelt. Aber der Reihe nach.
Gegenüber den angerückten Streifenbeamten habe sich die 20-Jährige "äußerst unkooperativ" verhalten, laut Schilderung der Polizei wollte sie sich zunächst auch gar nicht ausweisen. "Nach mehrmaligen vergeblichen Versuchen, sie zu beruhigen und ihr die Situation zu erklären, wurde sie mittels unmittelbarem Zwang aus dem Gebäude gebracht", berichtete heute ein Polizei-Sprecher. Zudem sei der 20-Jährigen von den Beamten ein Platzverweis für den Bereich des Freisinger Landratsamts ausgesprochen worden. Doch auch diese Maßnahmen zeigten letztlich ganz offensichtlich nicht die erhoffte Wirkung.
Als sich die Beamten gerade entfernen wollten, so heißt es weiter, habe die 20-Jährige nämlich bereits erneut versucht, das Landratsamt zu betreten. Aufgrund dessen sei sie schließlich von den Gesetzeshütern in Gewahrsam genommen worden. Auf der hiesigen Polizei-Dienststelle angekommen, habe sich die junge Frau dann "weiterhin völlig uneinsichtig" gezeigt. Da aus Sicht der Beamten damit zu rechnen war, dass sie nach ihrer Entlassung wieder versuchen würde, ins Freisinger Landratsamt zu gelangen, wurde sie schließlich bis zur Schließung der Behörde in Gewahrsam genommen. Es ging aber noch weiter.
"Als die Frau dann in den Haftraum gebracht werden sollte, sperrte sie sich massiv, leistete Widerstand und trat nach einer Beamtin, sodass schließlich zwei Beamtinnen und zwei weitere Beamte erforderlich waren, um die Frau zu beruhigen", meldet die Polizei. Verletzt worden sei bei der Auseinandersetzung zum Glück niemand. Gegen die 20-Jährige wurde laut heutiger Mitteilung ein Strafverfahren wegen Hausfriedensbruchs, Widerstands und tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte, wegen Beleidigung und wegen versuchter Körperverletzung eingeleitet. Gegen 19.30 Uhr sei die Frau von der Polizei wieder entlassen worden.