Kreis Pfaffenhofen erhält 315.000 Euro Zuschuss für Geburtshilfe. Die Krankenhaus-GmbH operiert weiter tief in den roten Zahlen.
(ty/zel) Das Förder-Programm des bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege in Sachen Geburtshilfe beschert dem Kreis Pfaffenhofen jetzt zusätzliche Mittel in Höhe von rund 315 000 Euro. Das wurde heute aus dem Landratsamt gemeldet. Mit diesem Förder-Programm unterstütze das Ministerium Landkreise und kreisfreie Städte im ländlichen Raum finanziell, um Defizite von Geburtshilfe-Abteilungen auszugleichen. Das Defizit der Abteilung "Gynäkologie und Geburtshilfe" an der Ilmtalklinik in Pfaffenhofen, das durch den Landkreis gedeckt werde, habe sich im vergangenen Jahr auf rund 370 000 Euro belaufen. Das Defizit der Klinik-GmbH mit ihren beiden Krankenhäusern in Pfaffenhofen und Mainburg, betrug indes fast fünf Millionen Euro.
Zurück zur Geburtshilfe: "Durch die Fördermittel können 85 Prozent des Defizits kompensiert werden. Das freut mich für unsere beliebte und erfolgreiche Geburtshilfe an der Ilmtalklinik-GmbH ganz besonders", erklärte Vize-Landrat Karl Huber (Bürgerliste) zu der Finanzspritze aus dem Gesundheits-Ministerium. Er nahm zusammen mit Ingo Goldammer, dem Geschäftsführer der Ilmtalklinik-GmbH, den entsprechenden Förderbescheid in Empfang. Die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Ilmtalklinik betreute laut Landratsamt im vergangenen Jahr – das für diesen Förderbescheid entscheidend war – insgesamt 851 Geburten. Heuer werde "dank einer weiter steigenden Nachfrage" voraussichtlich mit rund 900 Geburten gerechnet.
Angesichts der Tatsache, dass die Ilmtalklinik-GmbH mit ihren beiden Krankenhäusern seit Jahren ein sattes Defizit aus dem laufenden Betrieb in Höhe von jeweils mehreren Millionen Euro per anno erwirtschaftet, kommt die Förderung für die Geburtshilfe freilich gelegen. Im vergangenen Jahr stand für die Krankenhaus-GmbH aus dem operativen Geschäft ein Minus von rund 4,9 Millionen Euro zu Buche – der Wirtschaftsplan hatte nur 4,0 Millionen Euro vorgesehen. Zu decken haben dieses Minus alljährlich die beiden Gesellschafter – der Kreis Pfaffenhofen (85 Prozent) und der Kreis Kelheim (15 Prozent) entsprechend ihrer Anteile. Für heuer wird mit einem operativen Fehlbetrag von 6,8 Millionen Euro gerechnet; im kommenden Jahr könnten es – wegen der Corona-Auswirkungen – nach jüngsten offiziellen Angaben sogar bis zu 8,0 Millionen Euro sein.
Vize-Landrats Karl Huber (rechts) und der Beteiligungs-Manager des Landkreises, Christian Degen, (links) mit dem Geschäftsführer der Ilmtalklinik-GmbH, Ingo Goldammer. Foto: Landratsamt Pfaffenhofen