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 Die IG Metall hatte zu einem Informationsabend über die „Audi Urban Future Initiative“ geladen 

 (ty) Das weltweit rasante Wachstum der Städte bringt komplexe gesellschaftliche Herausforderungen mit sich. Genau das ist der Grund, warum Audi seit Jahren in der „Audi Urban Future Initiative“ versucht, der Zukunft sozusagen auf die Spur zu kommen. Die IG Metall hatte jetzt ins Gewerkschaftshaus geladen, um in einem groben Überblick zu zeigen, was sich hinter dieser Initiative verbirgt. Und das versuchte Lisa Füting von der Kommunikation bei Audi vor vollem Haus.

„Um heute die richtigen Entscheidungen für eine lebenswerte urbane Zukunft zu treffen, benötigen wir neue Denkansätze“, meinte der IG-Metaller Jörg Schlagbauer einleitend, „wir müssen den Mut haben umzudenken, und Bestehendes in Frage zu stellen. Genau diesen Fortschritt leben wir bei Audi.“

„Wir wollen, dass Ingolstadt interessante Arbeitsplätze für die Menschen bietet und als Wirtschaftsstandort auch weiterhin gefragt ist“, sagte er, „und als Stadt so attraktiv bleibt, dass sich die Menschen hier auch in Zukunft dauerhaft wohl fühlen.“ Er freue sich sehr, heute neue Ideen, mutige Visionen und intelligente Lösungen zu hören.

Die Vorstellung der "Audi Urban Future Initiative" von Lisa Füting zeigte im Anschluss zwar die Motivation auf, warum ein Automobilhersteller sich seit Jahren mit einem derartig komplexen Thema beschäftigt, alleine die Lösungen sind noch schwer erkennbar. Klar, wenn 75 Prozent des Bruttoinlandproduktes in Städten erwirtschaftet werden und ein Autofahrer im brasilianischen Sao Paulo zusammengerechnet 27 Tage des Jahres im Stau steht, dann ist das schon ein Hinweis darauf, dass ein Autohersteller hier vor enormen Herausforderungen steht. Wenn in Metropolen wie London und Schanghai die Durchschnittsgeschwindigkeit, die mit einem Auto gefahren werden kann, gerade mal bei 16 km/h liegt und somit den Wert einer Pferdekutsche erreicht, dann wird schnell klar, dass die Zeit drängt, um mit neuen Konzepten darauf Antworten zu geben.

Die Ansätze, die die Urban Future Initiative erkennen lässt, das zeigte zumindest der Vortrag von Lisa Füting, sind im Augenblick noch recht theoretisch. Gut, das pilotierte Fahren steht hoch im Kurs bei Audi, der Weg des Automobils vom individuellen Fortbewegungsmittel hin zu einem vernetzten „mobile Device“, zum rollenden Smartphone sozusagen, scheint bei Audi ebenso die Gedanken zu bestimmen.

Doch die Frage, die Lisa Füting in den Raum stellte, die harrt wohl eher noch einer Antwort: Was ist die Rolle des Automobilherstellers im Jahr 2030? Im Augenblick, das zeigte auch das vorgestellte Beispiel „City Dossier Boston“, schlägt eher noch die Stunde der Bestandsaufnahmen denn die der Lösungen. Manche grundlegenden Verkehrsprobleme der Städte der Zukunft, lassen sich sicherlich lösen. Und da wird auch die Urban Future Initiative ihren Teil dazu beitragen. Ob die Erkenntnisse indes immer im Sinne eines Automobilherstellers sind, das wir sich weisen müssen.

Denn an einem ehernen Gesetz werden all diese Erkenntnisse kaum etwas ändern. Ein Automobilhersteller muss in erster Linie Autos verkaufen. Und diesem Ziel stehen verstopfte Städte ebenso entgegen wie die Tatsache beispielsweise, dass das Auto als Statussymbol längst nicht mehr die Bedeutung haben wird, die es heute noch hat. Dieser Trend lässt sich bei den jüngeren Generationen längst beobachten. Aber wenn ein iPhone als Statussymbol das Auto zu überflügeln droht, dann ist der Gedanke des fahrenden „mobile Device“ vielleicht ja in der Tat der richtige Ansatz.


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