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IG Bau beklagt, "dass Firmen knausern und Beschäftigte den dringend benötigten Mund-Nasen-Schutz aus der eigenen Tasche bezahlen müssen".

(ty) "Sie kümmern sich um die Hygiene in Büros, Schulen und Krankenhäusern – müssen sich aber um die eigene Gesundheit Sorgen machen." So fasst die Industrie-Gewerkschaft "Bauen, Agrar, Umwelt" (IG Bau) die Situation vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie zusammen. Denn nach ihrer Einschätzung stehen einem Großteil der Reinigungskräfte im Landkreis Pfaffenhofen nicht genügend kostenlose Atemschutz-Masken zur Verfügung. Immer wieder komme es vor, "dass Reinigungsfirmen beim Arbeitsschutz knausern und Beschäftigte den dringend benötigten Mund-Nasen-Schutz aus der eigenen Tasche bezahlen müssen", kritisiert die Gewerkschaft.

"Es kann nicht sein, dass ausgerechnet die Menschen, bei denen das Einkommen kaum für Miete und Lebensunterhalt reicht, auf den Kosten der beruflich genutzten Masken sitzen bleiben", schimpft Michael Müller, der oberbayerische Bezirks-Vorsitzende der Industrie-Gewerkschaft. Besonders schwer ist es seinen Worten zufolge für Teilzeitkräfte und Minijobber. "Das muss sich schnell ändern", postuliert er in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung. Wie die IG Bau unter Berufung auf Angaben der Arbeitsagentur mitteilt, gebe es im Landkreis Pfaffenhofen rund 250 Beschäftigte im Bereich der Gebäude-Reinigung. 

Der Arbeits- und Gesundheits-Schutz zähle zu den Fürsorge-Pflichten des Arbeitgebers, betont Müller. Daran dürfe nicht gespart werden. Das Tragen einer Atemschutz-Maske ist aktuell Pflicht und erst recht notwendig, wenn Beschäftigte sich am Arbeitsplatz einer erhöhten Infektions-Gefahr aussetzen." Die IG Bau rufe die Reinigungsfirmen in der Region dazu auf, umgehend für ausreichend Atemschutz-Masken zu sorgen, am besten nach dem so genannten FFP2-Standard. "Betroffene berichten davon, dass sie bislang – wenn überhaupt – nur eine einfache OP-Maske kostenlos bekommen", weiß Müller. "Wenn es nach dem Arbeitgeber geht, soll die dann mehrere Tage halten. Wer den Mundschutz mehrmals täglich wechselt, muss dafür selbst aufkommen." Dieser Missstand müsse dringend behoben werden.

Wichtig sei, dass die Firmen die besten Masken für die Sicherheit der Beschäftigten zur Verfügung stellten sowie über den richtigen Gebrauch der so genannten Aerosol-Filter informierten. "Vom Verformen des Nasenclips bis hin zum Aufsetzen mit vier Fingern, damit die Maske an der Haut abschließt – hierfür sollte es im Betrieb eine Anleitung geben", mahnt Müller. Aus Sicht der Gewerkschaft muss für das Tragen der Atemschutz-Maske der Erschwernis-Zuschlag im Rahmen-Tarif-Vertrag gezahlt werden. "Viele Firmen verweigern diese Zulage. Wer stundenlang unter einer Maske körperlich schwer arbeitet, hat den Lohnaufschlag verdient."


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