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Plus 669 Personen im vergangenen Jahr, Ausländer-Anteil stieg auf 12,56 Prozent. Acht Ausweisungs-Verfügungen wegen schwerer Straftaten.

(ty) Zum Ende des vergangenen Jahres lebten im Landkreis Pfaffenhofen insgesamt 16 153 Ausländer. Wie die Behörde jetzt mitteilte, bedeutet dies einen Anstieg um 669 ausländische Personen gegenüber dem Vorjahres-Zeitpunkt. Der Anteil der Ausländer an der Gesamt-Bevölkerung des Landkreises habe zum jüngsten Jahreswechsel bei 12,56 Prozent gelegen – ein Jahr zuvor waren es 12,11 Prozent. Wie Walter Schlegl, Leiter der Ausländer-Behörde am Landratsamt erklärte, erfolgte der Zuzug vor allem aus dem Raum der Europäischen Union (EU). Zum Vergleich: Bayernweit liege der Anteil der Ausländer an der Gesamt-Bevölkerung bei 17,2 Prozent.

Die im Landkreis Pfaffenhofen lebenden ausländischen Personen kommen laut Behörden-Angaben aus 132 verschiedenen Nationen. Die meisten davon stammen aus Rumänien (2312 Personen), Polen (1690), der Türkei (1562) und aus Bulgarien (1274). Danach folgen Kroatien, Ungarn, der Kosovo, Italien und Österreich.

Im vergangenen Jahr seien im Kreis Pfaffenhofen 1772 elektronische Aufenthaltstitel (Vorjahr: 1884) erteilt und 240 Visums-Anträge (Vorjahr: 323) im Beteiligungs-Verfahren der deutschen Auslands-Vertretungen bearbeitet worden. Ferner mussten in 71 Fällen "aufenthalts-beendende Maßnahmen" geprüft werden. Aktuell werde in 56 Fällen ein Ausweisungs-Verfahren betrieben. 

Aufgrund schwerer Straftaten wurden nach Angaben des Pfaffenhofener Landratsamts im vergangenen Jahr in acht Fällen Ausweisungs-Verfügungen erlassen. "In allen Fällen wurde Klage vor dem Verwaltungsgericht eingereicht", heißt es dazu. Die Prozess-Vertretung übernehme hier die Ausländer-Behörde aus Pfaffenhofen.

Die deutsche Staatsangehörigkeit sei weiterhin sehr begehrt. Im Landkreis Pfaffenhofen erhielten laut aktueller Mitteilung des Landratsamts im vergangenen Jahr insgesamt 157 Ausländerinnen und Ausländer auf dem Wege der Einbürgerung die deutsche Staatsangehörigkeit – im Jahr zuvor waren es 125.

Im Geburts-Erwerb haben im vergangenen Jahr 52 Kinder ausländischer Eltern die deutsche Staatsangehörigkeit zusätzlich zu ihrer Heimat-Staatsangehörigkeit erworben. "Diese im Inland geborenen Kinder mit doppelter Staatsangehörigkeit haben die Option, mit Vollendung des 21. Lebensjahres die doppelte Staatsangehörigkeit zu behalten", heißt es dazu.

 

Nach dem sprunghaften Anstieg der Asy-Aanträge in den Jahren 2014 bis 2016 halte sich die Zahl der im Landkreis Pfaffenhofen lebenden Asylbewerberinnen und Asylbewerber auf einem konstant hohen Niveau. In den 53 dezentralen Unterkünften im Landkreis Pfaffenhofen befanden sich laut Behörden-Angaben zum Ende des vergangenen Jahres insgesamt 528 Personen (Vorjahr: 672), davon 413 im laufenden Asylverfahren oder negativ abgeschlossenem Asylverfahren sowie 115 Menschen mit positiv abgeschlossenem Asylverfahren, so genannte Fehlbeleger. "Die Personen stammen hauptsächlich aus Afghanistan (201), Nigeria (111) und Pakistan (61)", schreibt das Landratsamt in einer Pressemitteilung zum Thema.

In privaten Wohnräumen haben zudem insgesamt "755 Personen mit Fluchthintergrund" eine Bleibe gefunden. Bei 693 von diesen sei das Asylverfahren bereits positiv abgeschlossen. Insgesamt befänden sich derzeit im Landkreis 806 Personen, "bei denen das Asylverfahren positiv entschieden wurde beziehungsweise die einen humanitären Aufenthaltstitel erlangt haben".

 

Bei 247 Personen sei das Asylverfahren negativ entschieden worden. "In fast allen Fällen wurden hier Rechtsmittel gegen den ablehnenden Bescheid eingelegt oder es findet eine Reisefähigkeits-Überprüfung anhand von fachärztlichen Gutachten statt." Bei 116 Personen sei das Asylverfahren verwaltungsgerichtlich unanfechtbar negativ abgeschlossen worden. "Die Rückführung in die jeweiligen Heimatländer wird oftmals durch die fehlende Mitwirkung von Seiten der Betroffenen erschwert", so die Behörde.

Von 39 Anfragen hinsichtlich einer Ausbildungs-Genehmigung seien im vergangenen Jahr letztendlich 17 gestellte Anträge positiv entschieden worden. Insgesamt befänden sich 195 Asylbewerberinnen und Asylbewerber sowie Geduldete in einem Beschäftigungs-Verhältnis.

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