Logo
Anzeige
Anzeige

Zahl der Übernachtungen im vergangenen Jahr um 36 Prozent gesunken. Gewerkschaft NGG fordert Öffnungs-Perspektive für Hotels und Gaststätten.

(ty) Corona sorgt für einen Einbruch im heimischen Tourismus: Den Landkreis Pfaffenhofen haben im vergangenen Jahr nur noch rund 83 300 Gäste besucht – das sind nur halb so viele wie im Vorjahr. Die Zahl der Übernachtungen sank um 36 Prozent auf 195 000. Das teilt die Gewerkschaft "Nahrung, Genuss, Gaststätten" (NGG) mit und beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen des statistischen Landesamts. "Das Gastgewerbe erlebt eine historisch einmalige Krise, die auch die Beschäftigten mit voller Wucht trifft", sagt Rainer Reißfelder, der als NGG-Geschäftsführer für die Oberpfalz auch das nördliche Oberbayern mitbetreut. Er fordert: "Jetzt müssen Bund und Länder endlich einen Plan vorlegen, wie es im März weitergehen soll."

Am 3. März verhandeln Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder über Lockerungen der aktuellen Corona-Maßnahmen. "Hotels, Pensionen, Biergärten und Restaurants sind schon seit Anfang November geschlossen. Wenn die Politik jetzt keine Öffnungs-Perspektive bietet, droht vielen Betrieben das Aus und den Beschäftigten Arbeitslosigkeit", warnt Reißfelder. Auch für die Zuliefer-Firmen müsse es Planbarkeit geben. "Von der Apfelschorle im Restaurant über den Eimer Mayonnaise in der Hotelküche bis hin zur Torte im Café – etliche Betriebe sind eng mit dem Gastgewerbe verwoben", so der Gewerkschafter. "Ihre Beschäftigten müssen teils seit vielen Monaten mit dem Kurzarbeiter-Geld auskommen."

Entscheidend für Öffnungen seien einheitliche Auflagen und detaillierte Hygiene-Konzepte in den Betrieben. Der Hotel- oder Restaurant-Besuch dürfe unter keinen Umständen zum Infektionsherd werden. "Die Beschäftigen haben bereits im letzten Sommer gezeigt, dass sie geeignete Hygiene-Konzepte optimal umsetzen können, um sich zu schützen und den Gästen ein sicheres Restaurant-Erlebnis zu ermöglichen", so die NGG. Viele Hotels und Gaststätten könnten auf bewährte Maßnahmen zurückgreifen, um das Infektionsrisiko auf ein Minimum zu reduzieren. Die Firmen müssten neben den Gästen auch das Personal bestmöglich schützen. Dazu gehörten unter anderem kostenlose FFP2-Masken für Beschäftigte und die Einhaltung der vorgeschriebenen Arbeitszeiten.

 

Zugleich sieht die Gewerkschaft die Politik in der Pflicht, die Einkommens-Einbußen der Beschäftigten in Kurzarbeit auszugleichen. "Wer das Gastgewerbe über viele Monate schließt, muss auch die Folgen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bedenken. Wir brauchen dringend ein Mindest-Kurzarbeiter-Geld von 1200 Euro im Monat", so Reißfelder. Selbst wenn Hotels und Gaststätten schrittweise wieder öffnen dürften, sei ein Großteil der Beschäftigten noch monatelang auf das Kurzarbeiter-Geld angewiesen. Ohne eine Aufstockung kämen die Menschen damit aber nicht länger über die Runden, mahnt die NGG.

Hier finden Sie alle wichtigen bisher veröffentlichten Beiträge über die Corona-Virus-Krise in der Region im Überblick


Anzeige
RSS feed