Nach dem Unglück am gestrigen Abend im Bereich des Ingolstädter Nordbahnhofs liegen mittlerweile weitere Informationen vor.
(ty) Wie bereits kurz berichtet, hat sich am gestrigen Abend gegen 18.50 Uhr auf dem Gelände des Ingolstädter Nordbahnhofs ein tragischer Unfall im Gleis-Bereich ereignet, bei dem eine Person getötet und eine weitere Person verletzt worden ist. Das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord teilte heute mit, dass nach mittlerweile erfolgten weiteren Ermittlungen der Kripo jetzt gesichert sei, dass es sich um zwei Jugendliche aus Ingolstadt handelt. Beide erlitten einen Stromschlag.
Eine Person wurde den Angaben zufolge von einem Stromschlag tödlich verletzt und starb noch vor Ort. Auch die zweite Person habe einen Stromschlag erlitten, hieß es auf Anfrage unserer Redaktion. Diese Person befinde sich nach der Verletzung noch in stationärer Behandlung, "schwebte aber zu keinem Zeitpunkt in Lebensgefahr", erklärte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord am heutigen Nachmittag. Zu Geschlecht und Alter der beiden Jugendlichen machte die Polizei keine Angaben, auch um die Angehörigen zu schützen.
Die beiden Jugendlichen hatten sich – so heißt es weiter – nach dem bisherigen Kenntnisstand zu nah an einer stromführenden Leitung aufgehalten, als es zu dem Unglück gekommen ist. Die genaueren Umstände des Unfall-Hergangs werden erst die weiteren Ermittlungen klären können, die von den Beamten der Ingolstädter Kriminalpolizei-Inspektion geführt werden. Zu klären gelte es außerdem, warum sich die beiden jungen Leute überhaupt so nah an dem Zug aufgehalten hatten.
Hinweise auf ein Fremdverschulden an dem tragischen Unfall lägen aktuell nicht vor, erklärte das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord weiter. Wie bereits berichtet, war nach dem Unglück am gestrigen Abend der gesamte Gleis-Bereich am Ingolstädter Nordbahnhof bis gegen 21 Uhr gesperrt. Neben zahlreichen Kräften von Feuerwehr, Polizei, DB-Cargo-AG und Rettungsdienst war auch ein Polizei-Hubschrauber zur Absuche der Gleise im Einsatz. Die Kripo hatte noch gestern Abend die Ermittlungen übernommen.
Die Kriminalpolizei warnt vor dem tragischen Hintergrund ausdrücklich vor dem unbefugten Aufenthalt an Gleisen und Zügen. Die Volt-Zahl der dort Strom führenden Leitungen könne sich im fünfstelligen Bereich bewegen – der einer Haushalts-Steckdose im Vergleich dazu im niedrigen dreistelligen Bereich. "Schon in die Nähe einer solchen Starkstrom-Leitung zu kommen, ist lebensgefährlich, da der Strom auch durch die Luft überspringen kann", erklärt die Kripo.
Erstmeldung zum Thema:
Tödlicher Gleis-Unfall in Ingolstadt: Offenbar war es ein Stromschlag