Kurznachrichten, Termine und Notizen für den Landkreis Pfaffenhofen und Umgebung
Appell an alle Bürger
(ty) Dieser Tage kehren die Wiesenbrüter, wie zum Beispiel der Große Brachvogel (Foto unten) oder der Kiebitz (Foto oben) aus ihren Winterquartieren und auch in den Landkreis Pfaffenhofen zurück, um ihre Nester auf Wiesen und Äckern anzulegen. "Vernimmt man ihre unverkennbaren Rufe, beginnt für viele Menschen der Frühling", heißt es aus dem Pfaffenhofener Landratsamt. "In unserem Landkreis gibt es zwar noch Brutvorkommen, aber nicht nur die Bestände dieser beiden Leitarten, sondern aller Wiesenbrüter sind stark rückläufig", sagt Gudrun Bosch von der Unteren Naturschutzbehörde.
Um die vom Aussterben bedrohten Wiesenbrüter besonders zu schützen, hat das Landratsamt – wie berichtet – auch eine entsprechende Verordnung erlassen. Bei Verstößen drohen Bußgelder von bis zu 25 000 Euro; lesen Sie dazu: Schutz der Wiesenbrüter im Landkreis: Nun drohen bis zu 25.000 Euro Bußgeld. In den heimischen Wiesen und Äckern brüten die scheuen und sehr standorttreuen Vögel zwischen März und Mai innerhalb von etwa vier Wochen meist vier Eier aus. "Da sich die Nester am Boden befinden, sind die Tiere starken Störungen sowie Gefährdungen durch Fressfeinde und die Bewirtschaftung ausgesetzt", so Bosch.
"Auch die geschlüpften Jungvögel können ungefähr vier Wochen lang noch nicht fliegen und sind auf die Aufsicht durch die Elterntiere angewiesen." Bei häufigen Störungen durch Freizeit-Betrieb würden die erwachsenen Tiere sehr viel Energie verbrauchen, da sie jedes Mal auffliegen müssten, um ihre Nester und Jungen zu verteidigen. "Werden die Störungen zu stark, geben die Tiere ihre Gelege oder Nachkommen sogar ganz auf", weiß die Expertin. "Daher sind die Wiesenbrüter auf unseren Schutz und unsere Rücksichtnahme angewiesen." Deshalb werden, wie jedes Jahr, Schilder aufgestellt, um zum Beispiel Spaziergänger und Radfahrer so zu lenken, dass die Tiere ohne Störung ihrem Brutgeschäft nachgehen könnten.
"In Kooperation mit den Landwirten werden zudem Nester ausgesteckt und gezäunt, um den Schutz der Gelege neben der Bewirtschaftung sicherzustellen", erklärt das Landratsamt. "Für jedes ausgesparte Nest bekommt der Landwirt eine Nestprämie." Landwirte, die Wiesenbrüter auf ihren Wiesen und Feldern entdecken, könnten sich gerne bei der Unteren Naturschutzbehörde melden und an dem Programm teilnehmen. Bosch appelliert an alle Bürger: "Bitte unterstützen Sie uns bei diesen Maßnahmen, damit auch unsere nachfolgenden Generationen noch die einzigartigen Vögel bei uns im Landkreis und nicht nur im Internet beobachten können."
Gschwoischääl und Biadimpfe
(ty) Die Ausgabe der heimatkundlichen Schriftenreihe "Hopfakirm" aus der Feder von Reinhard Haiplik über den Dialekt im "Pfaffenhofener Land" war bekanntlich auf großes Interesse gestoßen und sehr schnell vergriffen. "Nun ist ein Nachdruck beim Landratsamt eingetroffen", wie heute aus der Behörde gemeldet wurde. Das Heft ist kostenlos und kann ab sofort bei der Servicestelle am Landratsamt von Pfaffenhofen sowie in der Landratsamt-Außenstelle in Vohburg abgeholt werden. In der Veröffentlichung dreht sich auf rund 100 Seiten alles um den hiesigen Dialekt. Haiplik, pensionierter Gymnasial-Lehrer, ist bekannt als passionierter Heimatforscher. Er hat schon für frühere Ausgaben der "Hopfakirm" verantwortlich gezeichnet.
"Ich wollte schon immer einmal den Dialekt meiner Heimat in all seiner bunten Vielfalt nachspüren und näher untersuchen", erklärte Haiplik zu seinem jüngsten Werk. Inspiriert zu diesem Vorhaben habe ihn schon als jungen Mann der große bayerische Sprachforscher Johann Andreas Schmeller. Schon in der Einleitung dieser neuen "Hopfakirm" wird deutlich, wie facetten- und nuancenreich der bayerische Dialekt im Landkreis Pfaffenhofen ist: Welches Wort verwenden alt eingesessene Landkreis-Bewohner für Milch? Mille, Muich, Möuch oder Meaich? Und wenn im Sommer das Getreide geerntet wird, ist das für die Bauern im Landkreis das Koan, das Koun, das Koon oder gar das Koin, Keain oder Koen?
Untersucht hat Haiplik unter anderem die Aussprache von Ortsnamen sowie von Begriffen für Tierarten, Körperteilen oder Gewändern. Es geht auch um die Sprache im Wirtshaus oder im Bauern-Haushalt sowie im Advent und an Weihnachten. Ein Kapitel ist außerdem den Schimpfwörtern gewidmet: "Hart und respektlos ist der Ausdruck Brauereiroos ("Brauerereiross") für korpulente Damen. Dürre, wenig attraktive Frauen nennt man Haigaing ("Heugeigen"; eigentlich Holzgestell zum Trocknen des gemähten Grases)", heißt es da. "Ein Biadimpfe sitzt gern im Wirtshaus und spricht dem Bier zu, der Gschwoischääl ("geschwollener Schädel") hat einen (vom vielen Bier?) aufgedunsenen Kopf."
Online-Konzert für Senioren
(ty) Das Pfaffenhofener Seniorenbüro bietet auch weiterhin zwei digitale Treffen pro Woche an. Die Treffen an den Montagen ab 10 Uhr stehen immer unter einem bestimmten Motto. Am nächsten Montag, 15. März, steht laut Ankündigung der Stadtverwaltung ein Konzert des Profi-Musikers Stefan Beuthner auf dem Programm. Er spiele Evergreens aus den 1960er und 1970er Jahren. Auch Musik-Wünsche aus dem Publikum würden gerne erfüllt. Das wöchentliche zweite Treffen finde jeden Mittwoch ab 14.30 Uhr mit Musik, Spielen und Geschichten statt.
An den digitalen Treffen könnten alle Interessenten kostenlos per PC, Laptop, Tablet oder Smartphone teilnehmen. Auch eine einmalige Teilnahme sei selbstverständlich möglich. "Ehrenamtliche Trainer des Seniorenbüros unterstützen bei der Installation des benötigten Programms und dem Bedienen der Video-Konferenz", wird betont. Das Seniorenbüro stelle bei Bedarf auch Webcam und Headset als Leihgeräte zur Verfügung. Wer teilnehmen möchte, kann sich telefonisch unter (0 84 41) 87 92 0 oder per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! melden.
Nach Kamin-Brand droht Bußgeld
(ty) Am frühen Samstagabend, es war gegen 18.20 Uhr, ist die Feuerwehr nach Dirschhofen im Gemeinde-Bereich von Berg im Gau alarmiert worden. Dort brannte laut Mitteilung der Schrobenhausener Polizeiinspektion am Nebengebäude eines landwirtschaftlichen Anwesens der Kamin. Bei dem Gebäude handle es sich um die ehemalige Schmiede; der Kamin verlaufe an der äußeren Rückseite. "Wie sich vor Ort herausstellte, lag die letzte Reinigung des Kamins längere Zeit zurück", erklärte ein Polizei-Sprecher. Den Angaben zufolge entzündete sich der so genannte Glanzruss im Kamin. Verletzt worden sei niemand; Sachschaden sei nicht entstanden. Die Floriansjünger löschten den Brand; auch der zuständige Bezirkskaminkehrer war vor Ort. "Der Besitzer des Anwesens muss nun mit einer Anzeige rechnen", meldete die Polizei. Ihm droht somit ein Bußgeld.
Rätsch-Aktion 2.0: Aufruf zu Video-Beitrag
(pba) Die Eröffnung der Rätsch-Aktion im Bistum Augsburg – zu der auch Teile des Landkreises Pfaffenhofen gehören – muss aufgrund der Corona-Pandemie heuer online stattfinden. Die Ministranten seien dazu aufgerufen, sich mit ihren kreativen Beiträgen an einem gemeinsamen Video-Projekt zu beteiligen, wurde aus der Diözesan-Verwaltung erklärt. Zudem seien sie dazu eingeladen, im Rahmen der Aktion "#andersblühen" für mehr Vielfalt in der Natur einzutreten.
"Wir wollen mit der Rätschaktion und der Initiative #andersblühen die jungen Menschen in den Pfarreien erreichen und dazu ermuntern, sich auch in schwieriger Zeit aktiv einzubringen", erklärt Anton Stegmair, Leiter der Abteilung "Weltkirche" der Diözese Augsburg. "Gerade jetzt ist es wichtig, kreativ, aber immer coronakonform zu gemeinsamen Aktionen zusammenzukommen und auch trotz der Pandemie die wichtigen Themen der christlichen Nächstenliebe und der Schöpfungsbewahrung nicht aus den Augen zu verlieren."
Die Abteilung veranstaltet bereits seit rund 20 Jahren zu Beginn der Karwoche gemeinsam mit dem diözesanen Hilfswerk "Aktion Hoffnung" und der Ministranten-Pastoral im Bistum die Spenden-Aktion für Sozialprojekte in anderen Ländern. Heuer sollen die gesammelten Gelder an das Kinder- und Jugend-Zentrum "Arche Noah" im albanischen Shkodra gehen. Dort kümmern sich katholische Ordens-Schwestern um rund 250 Kinder und Jugendliche aus teils schwierigsten Familien-Verhältnissen, wurde dazu erklärt.
Anstelle der üblichen Eröffnungsfeier an wechselnden Orten im Bistum seien die Ministranten der Pfarreien diesmal dazu aufgerufen, unter Beachtung der geltenden Corona-Regeln ihre jeweils eigene Rätsch-Aktion aufzuzeichnen und einzureichen. Mit dabei sein werde auch Bischof Bertram Meier, der vor dem Hohen Dom zu Augsburg die wohl größte Rätsche der Welt ertönen lasse. Das gemeinsame Video werde am Montag, 29. März, um 12 Uhr auf You-Tube eingestellt. Anmeldeschluss für die Rätsch-Aktion sei am 10. März, die Filmbeiträge seien bis spätestens 15. März einzusenden. Weitere Infos gibt es unter diesem Link.
Die Rätsch-Aktion im Bistum Augsburg greife auf die Jahrhunderte alte Tradition des fastenzeitlichen Rätschens zurück, mit dem die Gläubigen für gewöhnlich anstelle von Kirchenglocken zum Gottesdienst gerufen werden. Im vergangenen Jahr musste die Aktion corona-bedingt abgesagt werden. Im Jahr zuvor sammelten die Ministranten im Bistum insgesamt knapp 14 800 Euro für den Bau und Unterhalt eines Waisenhauses im Südsudan.
Als weitere Initiative haben die Abteilung "Weltkirche" und die Ministranten-Pastoral unter dem Schlagwort "#andersblühen" an alle Pfarreien des Bistums Tüten mit Wildblumen-Samen verschickt. Im Rahmen der Fastenaktion des päpstlichen Hilfswerks "Misereor" sind die Messdiener dazu aufgerufen, die Samen auf kirchlichen Freiflächen zu verstreuen und ihr Wachstum fotografisch zu dokumentieren. Dadurch sollen die Kinder und Jugendlichen die Gelegenheit bekommen, selbst einen Beitrag zur Schöpfungs-Bewahrung zu leisten und über die Möglichkeiten der Flächengestaltung im eigenen Umfeld nachzudenken.
Bayerns Dienstleistungs-Branche in Zahlen
(ty) Nach den vorläufigen Ergebnissen des bayerischen Landesamts für Statistik zur "Konjunktur-Statistik im Dienstleistungs-Bereich" verringerte sich der Umsatz hier im Freistaat im vierten Quartal des vergangenen Jahres gegenüber dem vierten Quartal des Vorjahres um 4,1 Prozent. Im Vergleich zum dritten Quartal 2020 stieg er allerdings um 19,3 Prozent. Das wurde jetzt vom Landesamt für Statistik dargelegt. Drei der vier Wirtschafts-Abschnitte des Dienstleistungs-Bereichs meldeten für das vierte Quartal 2020 Umsatz-Rückgänge gegenüber dem Vorjahres-Quartal, im Vergleich zum Vorquartal stieg der Umsatz jeweils.
Im Wirtschaftsabschnitt "Verkehr und Lagerei" ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahres-Quartal um 5,8 Prozent zurück (Vorquartal: +6,1 Prozent). Im Wirtschafts-Abschnitt "Information und Kommunikation" nahm der Umsatz im Vergleich zum Vorjahres-Zeitraum um 1,3 Prozent ab (Vorquartal: +23,5 Prozent). Den höchsten Umsatz-Rückgang im Vergleich zum vierten Quartal 2019 verzeichnete der Wirtschafts-Abschnitt "Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen" mit einem Minus von 27,3 Prozent (Vorquartal: +4,8 Prozent).
Im letztgenannten Wirtschafts-Abschnitt ist unter anderem der Wirtschaftszweig "Reisebüros, Reiseveranstalter und Erbringung sonstiger Reservierungs-Dienstleistungen" angesiedelt, dessen Umsatz gegenüber dem vierten Quartal 2019 um 80,7 Prozent sank (Vorquartal: -36,8 Prozent). Im Wirtschafts-Abschnitt "Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen" stieg der Umsatz im Vorjahres-Quartals-Vergleich um 4,0 Prozent und im Vorquartals-Vergleich um 30,4 Prozent.
Die Zahl der Beschäftigten des Dienstleistungs-Bereichs in Bayern verringerte sich im vierten Quartal 2020 gegenüber dem vierten Quartal 2019 um 1,0 Prozent (Vorquartal: +0,3 Prozent). Im Wirtschaftsabschnitt "Verkehr und Lagerei" und im Wirtschafts-Abschnitt "Information und Kommunikation" stieg die Zahl der Beschäftigten jeweils im Vergleich zum Vorjahres-Quartal und zum Vorquartal. Im Abschnitt "Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen" ging die Zahl der Beschäftigten im Vergleich im Vorjahres-Quartal leicht zurück, im Vergleich zum Vorquartal stieg sie. Deutlich weniger Beschäftigte als im vierten Quartal 2019 meldete der Abschnitt "Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen", auch im Vergleich zum dritten Quartal 2020 nahm die Zahl der Beschäftigten ab.