Einhellige Meinung der Gesundheits-Minister-Konferenz. Betont wird aber auch: "Wer Astra-Zeneca haben will, sollte es auch bekommen."
(ty) Die deutsche Gesundheits-Minister-Konferenz (GMK) will bundesweit die Corona-Impfungen mit dem Impfstoff von "Astra-Zeneca" vorerst für Menschen unter 60 Jahren aussetzen. Das haben die GMK-Mitglieder am heutigen Abend einstimmig in einer Video-Konferenz beschlossen, wie per Presse-Erklärung mitgeteilt wurde. Dabei orientierten sie sich an der neuen Empfehlung der "Ständigen Impf-Kommission" (Stiko), wurde erklärt erklärt.
Der GMK-Vorsitzende, Bayerns Gesundheits-Minister Klaus Holetschek, betonte: "Die positive Botschaft ist: Der Impfstoff von Astra-Zeneca soll für die Menschen weiter verimpft werden, die das 60. Lebensjahr vollendet haben. Die Studien zeigen weiterhin, dass dies ein hochwirksamer Impfstoff ist, der gegen schwere Krankheits-Verläufe wirkt. Wir brauchen ihn, um angesichts der dritten Welle und gefährlicher Virusmutationen die Impfungen schnell voranzutreiben."
"Wir müssen jetzt eine klare Linie vorgeben, um den Impfstoff von Astra-Zeneca weiter verwenden zu können", so Holetschek weiter. "Deswegen empfehlen wir, dass die Länder selbst entscheiden können, die Impf-Priorisierung bei Astra-Zeneca für die Menschen über 60 Jahren aufzuheben. So können wir der Altersgruppe Ü60 schneller ein Impf-Angebot machen, was dringend notwendig ist."
Holetschek ergänzte: "Zudem haben wir gemäß der Stiko-Empfehlung beschlossen, dass sich auch Menschen der Prio-Gruppen 1 und 2 unter 60 Jahren weiterhin impfen lassen dürfen, wenn dies nach ärztlichem Ermessen und individueller Einschätzung entschieden wird. Diese Impfungen sollen in den Arzt-Praxen vorgenommen werden." Der bayerische Gesundheits-Minister stellte dabei klar: "Wer Astra-Zeneca haben will, sollte es auch bekommen."
Für Menschen, die bereits eine Erst-Impfung erhalten haben, rufe die Gesundheits-Minister-Konferenz die "Stiko" dazu auf, so schnell wie möglich eine Empfehlung abzugeben. Die Stiko hatte mitgeteilt, bis Ende April dieses Jahres eine Empfehlung abzugeben. Holetschek forderte jetzt in diesem Zusammenhang: "Wir können die Menschen nicht so lange im Ungewissen lassen. Daher brauchen wir bei Zweit-Impfungen schnellstmöglich Klarheit."
"Vorsicht ist das Gebot der Stunde", erklärte Holetschek. "Wir haben in Deutschland inzwischen 31 Fälle der seltenen Hirnvenen-Thrombosen registriert. Die Betroffenen sind zwischen 20 und 60 Jahren. Wir rufen alle Menschen auf, die schon mit Astra-Zeneca geimpft worden sind, auf Symptome wie anhaltende Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit und Beinschwellungen zu achten." Sein Appell an die Betroffenen: "Sollte es dazu kommen, wenden Sie sich vorsichtshalber an Ihren Arzt. Sicherheit geht vor!"
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