Eine Studie über die bayerische Ehrenamtskarte liefert auch Erkenntnisse über die Akzeptanz und Bedeutung im Landkreis Pfaffenhofen
(ty) Um näheren Einblick in die Umsetzung und Nutzung der Bayerischen Ehrenamtskarte zu erhalten, hat das Sozialministerium des Freistaats eine Studie in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse jetzt bekannt gegeben wurden. „Im Landkreis Pfaffenhofen haben 316 Personen an der Befragung teilgenommen. Das ist das zweitbeste Ergebnis in ganz Bayern“, freut sich Landrat Martin Wolf (CSU).
Als eines der wichtigsten Ergebnisse der Studie kann nach Angaben aus dem Landratsamt Pfaffenhofen festgehalten werden, „dass die Ehrenamtlichen die Bayerische Ehrenamtskarte als wichtige Form der Anerkennung mit großem Interesse und Stolz aufgenommen haben“. Auf der anderen Seite hätten die teilnehmenden Kommunen mit hoher Professionalität an ihrer Umsetzung gearbeitet und die Karte als wichtigen Baustein ihrer Engagement-Kultur verankert.
In die Untersuchung von Prof. Dr. Martina Wegner von der Hochschule München wurden unterschiedliche Zielgruppen einbezogen: Sachbearbeiter in den Landkreisen und kreisfreien Städten, Nutzer der Bayerischen Ehrenamtskarte und Experten für bürgerschaftliches Engagement.
Aus den einzelnen Befragungen ergibt sich, dass im Landkreis Pfaffenhofen rund 80 Prozent der Ehrenamtskarteninhaber männlich sind. Etwa 69 Prozent sind erwerbstätig, 18 Prozent sind bereits in Rente oder Pension. „Interessant ist, dass von den derzeit im Landkreis Pfaffenhofen bislang ausgegebenen rund 1900 Bayerischen Ehrenamtskarten 1476, das sind rund 59 Prozent, an Personen gingen, die für die Rettungsorganisationen wie Feuerwehr, Technisches Hilfswerk oder Bayerisches Rotes Kreuz tätig sind. Bezogen auf ganz Bayern ergibt sich hier ein Prozentsatz von rund 47 Prozent“, berichtet Brigitte Wallner, zuständig für die Ehrenamtskarte am Landratsamt Pfaffenhofen.
Am zweithäufigsten engagieren sich die Ehrenamtlichen im Bereich Sport und Bewegung mit rund 16 Prozent (sowohl bayernweit als auch im Landkreis), gefolgt vom sozialen Bereich (Bayern: 10,3 Prozent, Pfaffenhofen: 5,2) und Jugendarbeit (Bayern: 6,4 Prozent, Pfaffenhofen: 7,5).
Knapp 40 Prozent der Befragten im Landkreis Pfaffenhofen geben an, ihre Ehrenamtskarte häufiger bei Unternehmen als in kommunalen Einrichtungen zu nutzen. Bayernweit ist dies umgekehrt: Rund 43 Prozent nutzen ihre Karte mehr bei kommunalen Einrichtungen.
Auf der Wunschliste ganz oben stehen bei den Karteninhabern im Landkreis Pfaffenhofen Gastronomiebetriebe als Akzeptanzstellen, gefolgt vom ÖPNV, Kinos und Lebensmittelgeschäften. Knapp 80 Prozent sind der Meinung, dass es höchste Zeit war, die Ehrenamtskarte einzuführen. Zudem würden sie die Karte auf jeden Fall verlängern lassen, wenn sie ausgelaufen ist. „Die Untersuchung zeigt, dass die Bayerische Ehrenamtskarte bei den ehrenamtlich Tätigen im Landkreis gut angenommen wird“, sagt Landrat Martin Wolf.
Die Inhaber der Ehrenamtskarte erhalten verschiedenste Vergünstigungen in Form vom Nachlässen, Zugaben oder sonstigen Aktionen bei mittlerweile über 85 Akzeptanzstellen im Landkreis. Die Akzeptanzstellen werden auf der Internetseite www.landkreis-pfaffenhofen.de laufend ergänzt werden.
Gemeinsam mit Landtagspräsidentin Barbara Stamm verlieh Bayerns Sozialministerin Emilia Müller (beide CSU) kürzlich die 50 000 Bayerische Ehrenamtskarte im Rahmen eines Festakts im Landtag an Christel Waldeyer aus Fürstenfeldbruck. „Die Ehrenamtskarte ist ein wunderbares Beispiel für den Zusammenhalt in Bayern. So viele Karten wurden bislang in keinem anderen Bundesland ausgegeben. Heute überreiche ich die 50 000. Bayerische Ehrenamtskarte – 50 000 Mal Dankeschön und Anerkennung an Menschen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich für das Gemeinwohl einsetzen“, so Müller. Stamm betonte, dass das Ehrenamt keine Einbahnstraße sei, denn es schaffe Gemeinsamkeiten und helfe, Probleme zu bewältigen. „Wer sich ehrenamtlich engagiert, wirkt sinnstiftend und bereichert das Leben für sich und andere“, so Stamm. Wie sie zudem mitteilte, sind in Bayern täglich über 3,8 Millionen Menschen ehrenamtlich aktiv und erbringen monatlich 75 Millionen Stunden ehrenamtlicher Arbeit.