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Fußball-Rowdies sorgten für großen Polizei-Einsatz, Ermittlungen gegen 17 Tatverdächtige. Herrmann nimmt DFB und Klubs in die Pflicht. "Strafen für Vereine dürfen kein Denkverbot sein."

(ty) Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann hat vom Deutschen Fußballbund (DFB) und seinen Vereinen einen wesentlich stärkeren Beitrag für ein sicheres Stadion-Erlebnis gefordert: "DFB und Vereine müssen ihren Beitrag auch für eine sichere An- und Abreise steigern", so Herrmann. Der Innenminister erinnerte in diesem Zusammenhang an den jüngsten Vorfall vom 15. Mai im Landkreis Pfaffenhofen, bei dem Fußball-Rowdies des FC Hansa Rostock auf dem Heimweg nach dem Drittliga-Spiel zwischen der SpVgg Unterhaching und Rostock die Autobahn A9 in der Nähe der Rastanlage Holledau blockiert und dabei auch illegal Pyrotechnik gezündet hatten.

Herrmann forderte, gegen erkannte Rädelsführer und Straftäter konsequent Stadion-Verbote zu erwirken und diese auch durchzusetzen. "Auch Strafen für Vereine dürfen kein Denkverbot sein, wenn diese nicht ihre eigenen Möglichkeiten zur Verhinderung solch gravierender Sicherheits-Störungen ausschöpfen", so der bayerische Innenminister weiter. "Im schlimmsten Fall muss solchen Fans die Mitreise zu Auswärtsspielen verboten werden", proklamiert der CSU-Politiker und denkt auch bereits an die Zeit nach Corona: "Wenn in der neuen Saison Zuschauer wieder zugelassen werden sollten, dürfen die Rowdies nicht mit am Start sein."

Der Minister nannte die Ausschreitungen Besorgnis erregend und inakzeptabel: "Das hat nichts mehr mit gelebter Fankultur zu tun. Solche Rowdies gefährden nicht nur sich selbst, sondern in unverantwortlicher Weise auch unbeteiligte Dritte." Er stellte klar: "Die bayerische Polizei schreitet konsequent gegen solche Störungen ein." Gemeinsames Ziel müsse es sein, allen friedliebenden und sportbegeisterten Fans den sicheren Stadion-Besuch zu ermöglichen. Wie berichtet, hatten Hooligans am 15. Mai gegen 17.40 Uhr auf der A9 in Fahrtrichtung Nürnberg zwischen der Anschlussstelle Pfaffenhofen und der Rastanlage mit rund 30 Fahrzeugen und einem Reisebus unvermittelt die gesamte Richtungsfahrbahn blockiert.

 

"Fans des FC Hansa Rostock verließen fahnenschwenkend ihre Fahrzeuge. Minutenlang hielten sie sich auf der Autobahn auf. Dabei wurde auch illegal Pyrotechnik gezündet", fasst das Ministerium zusammen. Wie durch ein Wunder, sei es zu keinem schweren Unfall im Zusammenhang mit der aus dieser Aktion resultierenden Staubildung gekommen. "Kurz vor dem Eintreffen der anrückenden Polizeikräfte lösten die Fußball-Rowdies die Blockade wieder auf. Den spontan alarmierten Einsatzkräften der Bayerischen Polizei gelang es dennoch, große Teile der beteiligten Fahrzeuge anzuhalten und die Identitäten der Tatverdächtigen festzustellen."

 

Bekanntlich hatte es an der A9-Anschlussstelle Ingolstadt-Nord dann einen großen Polizei-Einsatz und eine umfangreiche Kontroll-Aktion gegeben. "Die bayerische Polizei ermittelt gegen bislang 17 Tatverdächtige unter anderem wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Verstößen gegen das Sprengstoff-Gesetz", teilte Herrmann zum Stand der Dinge mit.  Sein Kommentar: "Diese Rowdies diskreditieren alle friedliebenden und sportbegeisterten echten Fußballfans."

Große Kontroll-Aktion bei Ingolstadt-Nord nach der Autobahn-Blockade im Kreis Pfaffenhofen (Archivfoto: vifogra).

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