Münchner Bundespolizei ermittelt, nicht nur wegen dieses Vorwurfs, gegen zwei Männer im Alter von 30 und 37 Jahren.

(ty) Am Samstagabend ist es kurz nach 22 Uhr in einer am Gleis 20 im Münchner Hauptbahnhof stehenden Regionalbahn (RB16 – Nürnberg) zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen drei Personen gekommen. Ein 37-Jähriger aus Neustadt an der Aisch soll – nach ersten Ermittlungen der Bundespolizei – im Zug einen 51-jährigen aus Muhr an der See, der auf einem Sitz lag, mit Bier beschüttet haben. Beim Zur-Rede-Stellen soll der 37-Jährige dem 51-Jährigen dann mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Der 51-Jährige aus dem Kreis Weißenburg-Gunzenhausen sei daraufhin ausgestiegen und habe Streifenbeamte der Bundespolizei informiert.

Als der 37-Jährige laut Polizei aufgrund seiner Aggressivität gefesselt zur Wache mitgenommen werde sollte, habe ein 30-jähriger Begleiter aus Cadolzburg versucht, die Fesselung zu verhindern. Als die beiden sich dann auf der Wache der Bundespolizei am Gleis 26 befanden, habe sich eine 14-Jährige aus Pfaffenhofen an der Ilm gemeldet. "Sie gab an, von beiden Männern zuvor im Zug sexuell belästigt worden zu sein", erklärte ein Sprecher der Bundespolizei. Dabei habe sich einer eng an ihre Brust geschmiegt und sie zudem am Hintern berührt. Außerdem habe einer obszöne Gesten gemacht und ihr Betäubungsmittel zum Kauf angeboten.

Der 51-Jährige hatte laut Polizei durch die eingangs geschilderte Attacke blutende Schürfwunden im Gesicht erlitten. Er sei ebenso wie die 14-Jährige, die einen Schock erlitten habe, vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht worden. Die Staatsanwaltschaft habe Blutentnahmen und Drogen-Tests bei den beiden mutmaßlichen Tätern angeordnet. Die Bundespolizei ermittelt nach eigenen Angaben gegen den 37-Jährigen wegen gefährlicher Körperverletzung, gegen den 30-Jährigen wegen Gefangenen-Befreiung sowie gegen beide wegen sexueller Belästigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Bei den beiden Männern seien keine Drogen gefunden worden.