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Rechnerisch kommen laut IHK auf jeden unversorgten Bewerber fast drei Lehrstellen. Verzögerte Abläufe durch Corona: Hoffen auf Nachhol-Effekt.

(ty) Der Ausbildungsstellen-Markt im Kreis Pfaffenhofen bekomme auch weiterhin die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu spüren. "Vielen Betrieben fehlen vor allem Bewerberinnen und Bewerber", teilte die IHK für München und Oberbayern heute mit. Laut der Statistik der Arbeitsagentur von Ende Juni gebe es aktuell im Landkreis noch 382 unbesetzte Lehrstellen. Diesem Angebot stünden jedoch nur rund 132 unversorgte Ausbildungs-Bewerber gegenüber. "Rein rechnerisch kommen damit im Landkreis Pfaffenhofen auf jeden unversorgten Bewerber fast drei Lehrstellen", unterstreicht die IHK.

"Unsere Ausbildungs-Betriebe setzen weiter auf die Ausbildung von eigenem Fachkräfte-Nachwuchs. Sie werden ihrer unternehmerischen und gesellschaftlichen Verantwortung mehr als gerecht und bieten mehr Lehrstellen an, als es Bewerber gibt", betont Eduard Kastner, der Vorsitzender des IHK-Regional-Ausschusses für Pfaffenhofen. Durch die Corona-Pandemie seien heuer wie auch im Vorjahr nahezu alle Maßnahmen zur Berufsorientierung ausgefallen: Schnupper-Praktika, Ausbildungs-Messen und persönliche Bewerbungs-Gespräche konnten oftmals gar nicht oder in nur sehr eingeschränkter Form stattfinden. Auch die wichtige Bewerbungsphase im Frühjahr habe unter dem Corona-Lock-Down gelitten.

 

"Nichtsdestotrotz setzen wir auf einen Aufhol-Effekt bis zum Beginn des Ausbildungs-Jahres im September. Unversorgte oder unentschlossene Schulabgänger haben auch jetzt noch alle Chancen, eine geeignete Ausbildungsstelle zu finden", sagt Kastner. Durch die Corona-Beschränkungen haben sich seinen Worten zufolge viele Abläufe verzögert. "Im Vergleich zu den Vorjahren dürften so manche Ausbildungs-Verträge mit zwei oder drei Monaten Verspätung abgeschlossen werden", prognostiziert der Unternehmer aus Wolnzach. "Auch dieses Jahr bleibt es unser Ziel, dass jeder ausbildungswillige Schulabgänger auch eine Ausbildung antritt."

Die Zahl der Bewerber um die freien Ausbildungsplätze ist nach IHK-Mitteilung allerdings im Vergleich zum vergangenen Jahr erneut zurückgegangen – heuer um fast neun Prozent, so die IHK mit Verweis auf die Daten der Arbeitsagentur. Die Anzahl der über die Agentur angebotenen Lehrstellen für den Landkreis Pfaffenhofen ging demnach um mehr als sechs Prozent zurück. "Diese Angaben beziehen sich dabei auf alle Bereiche des Ausbildungsstellen-Markts, der neben dem IHK-Bereich – Betriebe in Industrie, Handel und Dienstleistungen – auch das Handwerk, die freien Berufe und den öffentlichen Dienst umfasst."

"Nachdem im vergangenen Ausbildungsjahr über 80 Lehrstellen unbesetzt geblieben sind, haben manche Betriebe die aktive Suche nach Auszubildenden aufgegeben", weiß Kastner zu berichten. "Für die nach wie vor von Corona-Beschränkungen betroffenen Branchen wie Gastronomie, Tourismus oder Veranstaltungen ist die Situation weiterhin sehr schwierig. Selbst wer Ausbildungsplätze anbietet, hat dort mitunter große Probleme, überhaupt Bewerber zu finden", so der Vorsitzende des hiesigen IHK-Regional-Ausschusses.

Die IHK für München und Oberbayern verzeichnete nach eigenem Bekunden im ersten Halbjahr für den Regierungsbezirk Oberbayern 8362 neu abgeschlossene Ausbildungs-Verträge – das sei ein Minus von knapp sechs Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahres-Zeitraum. Die IHK stehe für rund 60 Prozent aller Ausbildungs-Verhältnisse und betreue im Landkreis Pfaffenhofen rund 220 Ausbildungs-Betriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistungen. Für Unternehmen und Bewerber bieten die IHKs eine bundesweite Lehrstellenbörse unter www.ihk-lehrstellenboerse.de an.


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