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Hintergrund sind etliche Fälle von nachweislich vergifteten Wildtieren. Beamte suchten bestimmte Flächen nach verdächtigen Kadavern und möglichen Gift-Ködern ab.

(ty) Im Raum Reichertshofen und Baar-Ebenhausen hat es am heutigen Mittwoch einen groß angelegten Polizei-Einsatz gegeben, in den auch vier Reiter von der Polizei-Reiter-Staffel aus München sowie Beamte von einer Einsatz-Hundertschaft aus Königsbrunn eingebunden waren. Hintergrund sind etliche Fälle von toten Wildtieren, die laut Polizei nachweislich vergiftet worden sind. Laut Geisenfelder Inspektion geht es um Delikte nach dem Bundes-Naturschutz-Gesetz, Tierschutz-Gesetz und Chemikalien-Gesetz. Die Einsatzkräfte suchten jetzt mehrere Flächen nach Beweismitteln ab und bestreiften das Schutz-Gebiet "Am Heideweiher". Ziel der rund dreistündigen Aktion sei das Ausmachen von verdächtigen Wildtier-Kadavern und möglichen Gift-Ködern gewesen, so ein Polizei-Sprecher.

 

"Das Auffinden von mehreren toten Wildtieren im Bereich Reichertshofen und Baar-Ebenhausen seit April dieses Jahres" sei der konkrete Anlass des heutigen Einsatzes gewesen, teilte die örtlich zuständige Polizeiinspektion aus Geisenfeld am heutigen Nachmittag nach dem Einsatz mit. "Mehrere Untersuchungen ergaben bei acht dieser Tiere Hinweise auf Vergiftungen mit Carbofuran."

Das sei ein Kontaktgift, welches bis zum Jahre 2007 als Pflanzenschutz-Mittel zugelassen gewesen sei und bei kleineren Tieren unmittelbar nach der Aufnahme zum Tod führe. Bei den acht nachweislich vergifteten Tieren handelt es sich nach Angaben der Polizei um eine Elster, zwei Mäusebussarde, zwei Saatkrähen und drei Krähen. 

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Eine Erläuterung zu den Fotos finden Sie am Ende dieses Beitrags.

Die besagten toten Tiere seien zum Teil im Bereich des Fuchsberg entlang der Bundesstraße B13 entdeckt worden. Der andere Teil sei im Wiesenbrüter-Gebiet "Am Heideweiher" gefunden worden. "Dieser Bereich unterliegt einer speziellen Schutz- und Regelungslage", wird dazu betont. 

Der heutige Einsatz in den Gemeinde-Bereichen von Reichertshofen und Baar-Ebenhausen "diente dem Auffinden weiterer verdächtiger Tier-Kadaver oder anderer Beweisstücke wie Köder", heißt es in der Pressemitteilung der Polizei. Zum Fazit der mehrstündigen Aktion wurde schließlich mitgeteilt: "Bei den Streifen und Absuchen wurden keine verwertbaren Spuren oder Gegenstände aufgefunden." 

Bei den genannten Ermittlungs-Verfahren geht es laut Polizei um Delikte nach dem Bundes-Naturschutz-Gesetz, Tierschutz-Gesetz und dem Chemikalien-Gesetz. "Zu möglichen Tatverdächtigen kann mit Verweis auf die laufenden Ermittlungs-Verfahren derzeit keine Aussage getroffen werden", erklärte ein Sprecher der Geisenfelder Inspektion. Und weiter: "Als Tatmotiv kommen allgemeiner Hass auf Tiere, genauso wie ein Konkurrenz-Denken zu Greifvögeln in Betracht."

Neben zahlreichen Polizeikräften wirkten heute auch Mitglieder der Naturschutz-Wacht des Landkreises sowie Mitarbeiter der Unteren Naturschutz-Behörde am hiesigen Landratsamt bei dem Einsatz mit. "Die Naturschutz-Wacht zeigte sich bereits in der Vergangenheit als bereitwilliger Ansprech-Partner für die Bürger und als aktive Kontroll-Einheit mit Präsenz in den Schutz-Gebieten", so die Polizei.

"Im Landkreis Pfaffenhofen haben in den vergangenen Jahren die Funde vergifteter Tiere sowie ausgelegter Gift-Köder stark zugenommen", berichtet die Untere Naturschutz-Behörde am Landratsamt. Nach einer vom Kooperations-Projekt "Tatort Natur" erstellten Statistik habe der Landkreis diesbezüglich in den Jahren 2019/20 mit acht gefundenen Tieren bayernweit auf Rang drei gelegen. Heuer liege die hiesige Zahl schon jetzt im zweistelligen Bereich.

"Die Funde erstrecken sich dabei über den gesamten Landkreis und betreffen besonders sowie streng geschützte Arten, darunter Greifvögel, andere heimische Vogelarten, aber auch den Biber", so die Behörde. "Das Auslegen von Gift-Ködern mit Folge der Tötung streng geschützter Arten stellt nicht nur einen Straftat-Bestand dar, sondern gefährdet in hohem Maße auch das Wohl der Bevölkerung und ihrer Haustiere."

* Zur Bilder-Galerie: Die oben gezeigten Fotos veranschaulichen den heutigen Einsatz. Das Gruppenbild zeigt Mitglieder der Naturschutz-Wacht des Landkreises und Vertreter der Unteren Naturschutz-Behörde am Landratsamt sowie die heutigen Einsatzleiter der Polizei. Auf den letzten beiden Aufnahmen der Bilder-Serie sind zwei der besagten vergifteten Vögel zu sehen.


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