S-Bahn schrammte in München an eingeklemmter Rollstuhl-Fahrerin vorbei. Danach drohte die Frau in die Gleise zu stürzen – 37-Jähriger reagierte goldrichtig.
(ty) Am Mittwoch hatte, wie berichtet, eine 56-jährige Rollstuhl-Fahrerin am Münchner Hauptbahnhof den Einstieg in eine S-Bahn verpasst, nachdem mehrere Einsteige-Versuche misslungen waren. Als die S-Bahn losfuhr, geriet ein Reifen des Rollstuhls zwischen Bahnsteig und Zug – die Frau steckte fest und die S-Bahn schrammte an ihr entlang. Passanten konnten laut Bundespolizei dann den drohenden Sturz der Frau ins Gleis glücklicherweise im allerletzten Moment verhindern. Die 56-Jährige erlitt blutende Verletzungen und einen Schock. Bundespolizisten übernahmen die Ermittlungen zum dem Vorfall und suchten auch nach den Rettern – vor allem nach dem Mann, der als erstes den Rollstuhl gesichert und so Schlimmeres verhindert hatte.
Wie die Bundespolizei mitteilte, habe sich der gesuchte Retter am heutigen Freitag bei den Beamten gemeldet. Ihm habe allerdings zunächst nur telefonisch gedankt werden können, erklärte ein Sprecher. Der Mann werde jedoch zeitnah zur Münchner Bundespolizei-Inspektion eingeladen und geehrt. Es handle sich um einen 37 Jahre alten Deutschen. Er komme aus dem Schwarzwald und befinde sich zurzeit mit seiner Familie im Urlaub in der bayerischen Landeshauptstadt. Einen ausführlichen Bericht zu dem Vorfall sowie zu der Rettungs-Aktion lesen Sie hier: S-Bahn schrammte an eingeklemmter Rollstuhl-Fahrerin vorbei
Der couragiert Helfer habe gegenüber den Bundespolizisten berichtet, im Vorbeigehen hinter sich "Schläge" gehört zu haben – "vermutlich vom Rollstuhl, der gegen die S-Bahn schlug", heißt es erläuternd von der Polizei. Daraufhin habe sich der 37-Jährige umgedreht, die Rollstuhl-Fahrerin gesehen und die Situation erkannt. Er sei dann sofort losgelaufen. Die 56-Jährige aus Herrsching ist laut Polizei mittlerweile vernehmungsfähig und befindet sich auf dem Wege der Besserung. Die Frau werde im Krankenhaus von der Bundespolizei zu dem Vorfall befragt.
